Die Anfänge des Düsseldorfer Stadtgrüns (18. und 19. Jahrhundert)

Die Anfänge des Düsseldorfer Stadtgrüns (18. und 19. Jahrhundert)

Der älteste öffentliche Park Düsseldorfs, damals vor den Toren der Stadt gelegen, ist der aus dem 18. Jahrhundert stammende Hofgarten vor dem Schloss Jägerhof. Kurfürst Carl Theodor ließ ihn "zur Lust der Einwohnerschaft" als einen "öffentlichen Spaziergang" anlegen – die Keimzelle des heutigen, sehr viel ausgedehnteren Hofgartens, der damit als erster Volkspark Deutschlands gilt.


Der Landschaftsarchitekt Maximilian Friedrich Weyhe erweiterte den Hofgarten zu Beginn des 19. Jahrhunderts bis zum Rhein in zwei Abschnitten zur Größe von rd. 27 Hektar. Heute ist der Hofgarten die wichtigste innerstädtische Grünanlage der Stadt, ausgestattet mit einer weiten Wasserfläche, einer Vielzahl von Skulpturen und umgeben von bedeutenden Kultureinrichtungen wie Opern- und Schauspielhaus, dem Museums-Komplex Ehrenhof und Goethe- und Theater-Museum. Wegen der vielen alten und zum Teil seltenen Bäume und Sträucher ist der Park im Herzen der Stadt auch botanisch von Bedeutung.

Mit der Gestaltung der Königsallee, den wasserreichen Anlagen des Ständehausparks und des Spee'schen Grabens auf den ehemaligen Stadtbefestigungen schuf Weyhe zusammen mit dem alten Hofgarten und seinen Erweiterungen zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Anlagen, die Düsseldorf den Ruf einer Gartenstadt eintrugen. Noch heute ist der alte Befestigungsgürtel in Form dieser Grünanlagen und Promenaden um die alte Stadt im Stadtgrundriss gut erkennbar.

Eine Reihe von heute vielgenutzten Anlagen entstand als private Parks an Herrensitzen in den damals noch kaum besiedelten Vororten. Erst im späteren Verlauf gelangten sie in öffentliches Eigentum. Fast alle diese Anlagen sind entsprechend ihrer Entstehungszeit im 19. und sehr frühen 20. Jahrhundert als Landschaftsparks gestaltet und liegen in beträchtlicher Entfernung zum heutigen Stadtzentrum. Für die sie heute umgebenden Wohngebiete haben sie große Bedeutung.

Nördlichste öffentliche Anlage ist der Schlosspark Kalkum, der bis heute einen unmittelbaren Kontakt zur umgebenden Landschaft bewahren konnte. Weiter südlich, von der Einflugschneise des Flughafens beeinträchtigt, befindet sich im Stadtteil Lohausen der 15 Hektar große Lantz'sche Park mit einer Reihe von Skulpturen und einer interessanten Kapelle und waldartigen Teilen. Weiter im Südosten des Stadtzentrums liegt im gleichnamigen Stadtteil der Schlosspark Eller mit Wassergräben und Inseln um das Schloss, weiträumigen Wiesen und waldartigen Teilen. Der Schlosspark Elbroich in Holthausen reicht mit seiner Geschichte weit zurück; nach zahlreichen Besitzerwechseln und Umgestaltungen erhielt er die heutige Form eines Landschaftsgartens in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert. Das dendrologische Interesse seines früheren Besitzers ist noch heute in dem seltenen Baumbestand ablesbar.

Den Schlosspark Mickeln entwarf Maximilian F. Weyhe 1843 als seine letzte Arbeit. Der 24 ha große Park, der auch landwirtschaftlich genutzte Flächen beinhaltet, ist noch heute in privatem Besitz, jedoch von der Stadt Düsseldorf für die öffentliche Nutzung gepachtet. Durch die etwas abseitige Lage des Dorfes Himmelgeist konnte der Park seinen Bezug zu den landschaftlichen Flächen in Rheinnähe bis heute erhalten.

Noch direkter am Rhein liegt der Schlosspark Benrath, welcher mit 66 Hektar eine der größten Parkanlagen der Stadt ist. Zugleich ist der zwischen 1755 und 1770 als spätbarocke Anlage entstandene Park mit seinen Schlossgebäuden Düsseldorfs international wichtigstes Baudenkmal. Neben Alleen, einem großen von Achsen gegliederten Wald- und Jagdpark und einem 500 Meter langen Wasserkanal gibt es im Park einige schlossnahe Einzelgärten mit üppigen Blumenpflanzungen. Schloss, Gärten und Wasseranlagen bilden in ihrem Zusammenspiel eine geistvoll geplante Einheit.

Den südlichen Abschluss der Reihe einstmals herrschaftlicher Anlagen bildet der 4 Hektar große Schlosspark Garath. Heute in einem ab den 1960er-Jahren entstandenen Stadterweiterungsgebiet gelegen, trägt er mit seinem Spiel- und Erholungsangebot maßgeblich zur Versorgung der Bevölkerung mit Freiflächen in den Stadtteilen Garath und Hellerhof bei.