Die Tonhalle und die Düsseldorfer Symphoniker in der Saison 2019/20

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Die Tonhalle und die Düsseldorfer Symphoniker in der Saison 2019/20, Foto: Susanne Diesner

In der Saison 2019/20 sind einige Weltklasse-Solisten und -Ensembles in der Tonhalle zu Gast

Die zwölf Sternzeichen der Saison 2019/20 sind eine alles umfassende Grand Tour durch die symphonische Musik. Principal Conductor Adam Fischer dirigiert gleich drei Konzerte: mit Bartóks "Herzog Blaubarts Burg" geht es durch die verhängnisvollen Verstrickungen der Liebe, mit Haydns Oratorium "Die Jahreszeiten" hinaus aufs Land, mal zart und poetisch, mal mit feierlichem Pathos. Einen Saison-Höhepunkt bildet sicherlich Mahlers 6. -  das Werk bildet den krönenden Abschluss von Adam Fischers großem Mahler-Zyklus.

Principal Guest Conductor Alexandre Bloch dirigiert zwei Konzerte: Bruckners 7. und Beethovens "Pastorale" - den Auftakt zum Beethovenjahr 2020, in dem die Tonhalle den 250. Geburtstag des Komponisten feiert. Axel Kober entführt die Gäste mit Mendelssohns "Schottischer" in die Highlands.

Neben Fischer, Bloch und Kober kommen zahlreiche internationale Gastdirigenten und Solisten in die Tonhalle, darunter Joana Mallwitz, Kirill Gerstein, Augustin Hadelich und Marc Albrecht. Saisonstart und -ende befinden sich fest in den Händen eines weiteren Jubilars - Richard Strauss, dessen Todestag sich im September 2019 zum 70. Mal jährt: Mit "Vier letzte Lieder" steht ein Sopran-Werk auf dem Programm, in dem im Zeitraffer die Kreisläufe der Natur durchschritten werden. Das Saisonfinale bildet der orchestrale Heraklesakt "Ein Heldenleben", besetzt mit einer Überzahl an Hörnern, Trompeten, Holzbläsern, Streichern und dazu vollem Schlagwerk.

Raumstation - Die Kammermusik-Reihe
In der Saison 2019/20 sind einige Weltklasse-Solisten und -Ensembles in der Tonhalle zu Gast: Die Geigerin Isabelle Faust steht für einen virtuosen Klang ohne Make-up. Faust kommt mit ihren fünf "Friends" in die Tonhalle und wird Webern, Beethoven und Schönbergs "Verklärter Nacht" alles abringen. Aufhorchen lässt auch das Trio aus Sabine Meyer, Daniel Müller-Schott und Bertrand Chamayou. Im Verbund werden sie einen über alle Zweifel erhabenen Beethoven liefern. Die russische Ausnahmepianistin Elisabeth Leonskaja hat zusammen mit dem Jerusalem Quartet Dvořák im Programm, das französische Edel-Quintett Les Vents Français Beethoven, Mozart und noch mehr Beethoven.

Die Comedy-Konzerte
Bei den Comedy-Konzerten fegen Kabarettist und Dirigent, Pointen und Orchesterklänge, Spotthymnen und Serenaden abwechselnd über die Bühne. Christian Ehring, eigentlich Zeremonienmeister dieser unheiligen Humor-Klassik-Allianz und Namenspatron der Reihe "Ehring geht ins Konzert", pausiert in der Saison 2019/20. Er hat es sich aber nicht nehmen lassen, fünf Kolleginnen und Kollegen für seine Vertretung zu engagieren: Anke Engelke, Torsten Sträter, René Heinersdorff, Martin Zingsheim und Marco Tschirpke.

Sternstunden
Es kommt nicht gerade häufig vor, dass in der Tonhalle eines der großen barocken Oratorien zu hören ist. Die Sternstunde der Freunde und Förderer macht es nun möglich - und wie: Mit Masaaki Suzuki kommt im März 2020 einer der versiertesten Kenner und erfahrensten Interpreten diese Repertoires in das Konzerthaus, um zusammen mit seinem Bach Collegium Japan und einer Solistenriege Bachs "Johannes-Passion" zu musizieren.

Ferner setzt Adam Fischer sein Engagement für Menschenrechte fort und wird im April 2020 bereits zum fünften Mal den mit 10.000 Euro dotierten Menschenrechtspreis der Tonhalle Düsseldorf verleihen. Die Verleihung findet wie in den Vorjahren im Rahmen eines Menschenrechtskonzerts statt. In diesen Konzerten hat sich der Dirigent bisher ganz auf Brahms und Beethoven konzentriert.

Supernova
Die Konzertreihe für Neue und Neueste Musik feiert im November zwei Komponisten, die als Meister der musikalischen Inszenierung seit je Garanten für Überraschendes und Utopisches sind: Nicolaus A. Huber wird im Dezember diesen Jahres 80, Gerhard Stäbler - ein Schüler Hubers - im Juli 70. Das Ensemble Aventure zelebriert ein neues Stück von Stäbler und Hubers "Konzert für naturmodulierte Soli und Ensemble", das Wolfgang Rüdiger - der Leiter des Ensembles - einmal als "instrumentales Gesamtkunstwerk" bezeichnete. Dazu erklingt mit Werken von Kunsu Shim und Martin Schüttler Musik von zwei weiteren Huber-Schülern, und mit "Fremdarbeit" von Johannes Kreidler eines der erfolgreichsten Avantgarde-Stücke der letzten Jahre.

Im Dezember präsentieren der Bariton Dietrich Henschel und das "ensemble berlinunited" in der Tonhalle ihr Programm "X-mas Contemporary" - mit Weihnachtsmusik von zwölf Komponisten aus verschiedensten Kulturkreisen.

Schönes Wochenende
Das Festival "Schönes Wochenende" widmet sich im Mai 2020 dem Motto "Heimat": Das in Berlin entstandene Projekt "Heimatlieder aus Deutschland" ist eine sich stetig neu erfindende Schatzsuche nach der Musik, die Einwanderer aus ihren Herkunftsländern mit nach Deutschland gebracht haben. Sie spielt seit Jahren in der kreativen Musikszene eine bedeutende Rolle. Die Macher werden auch in Düsseldorf suchen und ihre Funde in zwei Konzerten präsentieren - "pur" in der Tonhalle und als "Minimal Utopia" im elektronischen Remix im zakk. Drei renommierte Avantgarde-Ensembles bereichern das Festival-Programm und gehen in ihren Programmen auf Tuchfühlung mit dem Phänomen "Heimat", wie sie es in Syrien, Indonesien und Holland verstehen - aber auch auf die Suche nach einer inneren Heimat.

Kleine Tonhalle und Junge Tonhalle
Auch für die Saison 2019/20 hat das Team der Konzertpädagogik neue, maßgeschneiderte Produktionen für Babys, Kleinkinder, Kindergartenkinder und Schulkinder entworfen. Dabei sind die Erwachsenen im Publikum genauso wichtig: Es werden bewusst "Familienkonzerte" angeboten, die Klein und Groß gleichermaßen beglücken sollen. Die Musik zum großen, kleinen Glück gibt es in der Spielzeit wieder geballt im September, Februar und Juni.

Zudem warten in der kommenden Spielzeit auch wieder die Konzertreihen "#IGNITION" und "Big Bang", die von immer mehr jungen Menschen wahrgenommen werden. Außerdem beinhaltet die "Junge Tonhalle" ein in Deutschland einmaliges Orchesterprojekt. Kinder und Jugendliche sind eingeladen,  selbst aktiv Musik zu machen - im Jugendsinfonieorchester der Tonhalle, im U-16-Orchester oder im Kinderorchester.

Weitere Informationen unter: www.tonhalle.de