Verdienstmedaille für Renate Reichmann-Schmidt

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Renate Reichmann-Schmidt ist die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen worden. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller hat die Auszeichnung im Düsseldorfer Rathaus überreicht. Foto: Meyer

Renate Reichmann-Schmidt hat durch ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement in der Selbsthilfe für Hinterbliebene von Suizidopfern auszeichnungswürdige Verdienste erworben. Foto: Meyer

Renate Reichmann-Schmidt ist im Düsseldorfer Rathaus die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen worden. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller hat ihr die Auszeichnung im Rahmen eines Empfangs überreicht.

Auszug aus der Vorschlagsbegründung:
Renate Reichmann-Schmidt hat durch ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement in der Selbsthilfe für Hinterbliebene von Suizidopfern auszeichnungswürdige Verdienste erworben. Sie ist verheiratet. Bis zu ihrem Renteneintritt 2010 war sie als Sachbearbeiterin bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank tätig.

Im Jahr 2006 gründete Renate Reichmann-Schmidt die Selbsthilfegruppe "Tabu Suizid für Hinterbliebene von Suizid", deren Leitung sie bis 2011 innehatte. Im Jahr 2010 folgte die Gründung des Vereins "Initiative Tabu Suizid e.V.", um sich mit den Facheinrichtungen in Düsseldorf gezielter der Prävention von Suizid und der Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen zu widmen. Zusätzlich setzte sie sich ein, um Hilfsangebote für Menschen in suizidalen Krisen bekannter zu machen und Betroffene zu ermutigen, diese anzunehmen. Frau Reichmann-Schmidt ist Vorsitzende des Vereins und engagiert sich in der Öffentlichkeitsarbeit und durch die Organisation von Workshops und Seminaren. Ebenso steht sie für die Betroffenen persönlich als Ansprechpartnerin bereit, indem sie Beratung und Unterstützung per E-Mail, Telefon oder vor Ort anbietet.

Renate Reichmann-Schmidt initiierte 2010 im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit den Druck eines Flugblattes mit Hilfsangeboten. Diese Informationsschrift wurde so gut angenommen, dass das Gesundheitsamt Düsseldorf diese Idee übernahm und sie den Bürgerinnen und Bürgern bis heute zur Verfügung stellt.

Ein weiteres Projekt, das durch den Verein und das Engagement von Frau Reich-mann-Schmidt aktuell initiiert wird, ist eine Gedenktafel für Suizidopfer, die erste Erinnerungstafel dieser Art in Deutschland. Die Düsseldorfer "Initiative Tabu Suizid-e.V." will damit einen Ort des Abschieds und der Trauer für Angehörige schaffen.

Seit 2012 ist Renate Reichmann-Schmidt als Vertreterin für psychisch kranke Menschen im "Beirat zur Förderung der Belange von Menschen mit Behinderung" der Landeshauptstadt Düsseldorf engagiert, in dem sie seit 2017 auch Mitglied des Vorstandes ist.

Im Jahr 2013 übernahm Frau Reichmann-Schmidt auch die Angehörigenvertretung im Arbeitskreis "Seelische Gesundheit" der Düsseldorfer Selbsthilfe. Außerdem ist sie seit 2014 Vorstandsmitglied der "Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft (PSAG) Düsseldorf".

Renate Reichmann-Schmidt leistet bei dem immer noch tabuisierten Thema Suizid eine herausragende Aufklärungsarbeit. Hierbei schafft sie für Hinterbliebene nicht nur eine Anlaufstelle, sondern sorgt auch dafür, dass die Themen Suizid und psychische Erkrankungen zum Gesprächsthema werden und aus der Tabuzone herauskommen, so dass für Betroffene Unterstützungen ermöglicht werden.

Für ihr herausragendes Engagement wurde Frau Reichmann-Schmidt 2019 mit dem "Martinstaler" der Landeshauptstadt Düsseldorf ausgezeichnet.