Formelle Planverfahren

Hinter der Böck

Anlass

Im Jahr 2013 wurde der Bebauungsplan Vorentwurf "Beiderseits Hinter der Böck" erstellt und im Rahmen einer frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung den Bürgerinnen und Bürgern zur Diskussion gestellt. Ein Großteil der Bürgerschaft sprach sich - entgegen den Zielen des erstellten Vorentwurfs - für eine geordnete Wohnbaulandentwicklung in den Blockinnenbereichen des Plangebietes unter Berücksichtigung der dörflichen Struktur von Hamm aus und hat den Vorentwurf des Bebauungsplans abgelehnt.

Vor diesem Hintergrund soll der bestehende Bebauungsplan Vorentwurf geändert werden. Für die Findung eines städtebaulichen und freiraumplanerischen Konzepts wurde die Durchführung eines kooperativen Dialogverfahrens beschlossen.

Plangebiet

Das Plangebiet "Beiderseits Hinter der Böck" mit einer Größe von ca. 22 Hektar liegt in Stadtbezirk 3, im Düsseldorfer Stadtteil Hamm in direkter Nähe zum Rhein.

© Landeshauptstadt Düsseldorf

Es wird begrenzt von den Straßen "Aderkirchweg" im Osten, "Auf der Böck" im Süden, "Auf den Steinen" im Nordwesten und der "Fährstraße" im Norden. Die Straße "Hinter der Böck" teilt das Plangebiet in einen kleineren Teilbereich im Westen und einen größeren Teilbereich im Osten. Das Plangebiet ist durch eine straßenbegleitende Bebauung mit dazugehörigen Hausgärten sowie durch meist rückwärtig gelegene landwirtschaftliche Nutzungen in den Blockinnenbereichen geprägt.

Qualitätssicherndes Verfahren

Das Dialogverfahren wurde mit Hilfe einer breit angelegten dreiphasigen Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt. Die erste Phase diente dem Informationsaustausch zwischen den Planungsteams, der Empfehlungskommission und der Bürgerschaft und der Vorstellung des gewählten Verfahrens. Eine gemeinsame Ortsbegehung und eine öffentliche Planungswerkstatt waren wichtige Elemente im Dialogverfahren zum Austausch zwischen der Bürgerschaft und den beauftragten Planungsteams. Die Planungswerkstatt bot allen Beteiligten Raum für die Formulierung von Planungszielen und -aufgaben. Ziel war es, alle relevanten Akteurinnen und Akteure schon bei der Ausgestaltung der Planungsziele frühzeitig in den Prozess miteinzubinden. Vier Planungsteams, bestehend aus Stadtplanerinnen und Stadtplanern sowie Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten, haben auf der Grundlage der Ideen, Anregungen und Hinweise der Bürgerschaft in zwei Bearbeitungsphasen städtebauliche Konzepte für den Planungsraum entwickeln.

Die Empfehlungskommission, besetzt mit Vertreterinnen und Vertretern der Politik und der Stadtverwaltung sowie mit externen Fachleuten, hat einstimmig den Entwurf von Boris Enning Architekt BDA Stadtplaner (Köln) mit LILL + SPARLA Landschaftsarchitekten (Köln) aus den vier eingereichten Entwürfen ausgewählt und als Grundlage für die weiteren Planungsarbeiten empfohlen. Der Entwurf schlägt die Entwicklung von Wohnhöfen vor, die mittels Stichstraßen erschlossen werden. Die Wohnhöfe bestehen aus gemischten Bautypologien, die aus der Bestandsbebauung abgeleitet sind (Bauernhäuser, Gutshäuser und Höfe) und sich aufgrund der Kleinteiligkeit gut in die bestehenden städtebaulichen Strukturen einfügen.

Bebauungsplan

Der Siegerentwurf des Dialogverfahrens wurde im Zuge der Vorentwurfsplanung zum Bebauungsplan unter dem Namen (5174/016) "Hinter der Böck" weiter qualifiziert. Unter anderem wurden mit sämtlichen Gartenbaubetrieben Einzelgespräche geführt, um deren betriebliche Perspektive im weiteren Planverfahren berücksichtigen zu können.

Das überarbeitete städtebauliche Konzept wurde den Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen einer erneuten frühzeitigen Öffentlichkeitbeteiligung zur Diskussion gestellt. Auch dieses Konzept wurde mehrheitlich von der Bürgerschaft abgelehnt, da die Überarbeitung zu einer zu hohen Verdichtung geführt habe und die gewünschte dörfliche Struktur zu wenig erkennbar gewesen sei.

Die in der Folgezeit geführten Eigentümergespräche haben gezeigt, dass für den westlichen Baublock eine Mehrheitsfindung für ein städtebauliches Konzept denkbar ist; für den östlichen Baublock ist aufgrund des deutlich heterogenen Meinungsbildes eine Mehrheitsfindung derzeit noch nicht absehbar.

Daher wird das Plangebiet in die Plangebiete A (westlicher Baublock) und B (östlicher Baublock) aufgeteilt und damit eine verfahrenstechnische Trennung vorgenommen, sodass für die Plangebiete A und B zwei getrennte Bebauungsplanverfahren durchgeführt werden.