BNE in der schulischen Bildung

Das BNE-Logo, Piktogramm

BNE in der schulischen Bildung

Schon in der Agenda 21 von 1992, beschlossen auf dem Weltgipfel der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro, war die wichtige Rolle des Bildungsbereichs zur Beförderung des gesellschaftlichen Wandels betont worden. In Deutschland haben in den letzten 25 Jahren die UNESCO sowie die Bundes- und alle Landesregierungen von unterschiedlicher parteipolitischer Zusammensetzung Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) mit Modellversuchen und Programmen gefördert, so dass heute eine bunte Landschaft von Schulprofilen, beeindruckenden Unterrichtsvorhaben und Projekten der BNE in Schulen existiert. Vielfach beschäftigen sich Schulen auch mit Themen einer nachhaltigen Entwicklung, ohne dies unter dem Fachbegriff BNE subsumiert zu haben.

Der wissenschaftliche Diskurs um das Bildungskonzept BNE, die institutionelle Förderung sowie die konkrete pädagogische Praxis in Schulen haben wichtige Anregungen für ein modernes zukunftsfähiges Bildungsverständnis ergeben. Die Herausforderungen nachhaltiger Entwicklung im Fachunterricht zu thematisieren bzw. im Schulleben zu berücksichtigen, hat deshalb auch Eingang in Grundlagendokumente wie den Referenzrahmen Schulqualität NRW und neuere Kernlehrpläne in NRW gefunden.

Institutionelle Förderung von Bildung für nachhaltige Entwicklung

  • 1992 Weltgipfel für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen in Rio de Janeiro: Agenda 21 (darin Betonung der Bedeutung von Bildung für den gesellschaftlichen Wandel)
  • 1999 Bundesregierung und Länder (damals Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung): Programm "21" (Bildung für nachhaltige Entwicklung mit 200 teilnehmenden Modellschulen, bis 2004)
  • 2004 Bundesregierung und Länder: Programm "Transfer 21" (Bildung für nachhaltige Entwicklung, hier: Transfer der Ergebnisse des Programms "21" mit 2500 erreichten Schulen, bis 2008)
  • 2005 Vereinte Nationen: UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung (Ausweitung der Aktivitäten in Schulen und auf andere Bildungsbereiche, bis 2014)
  • 2005 Deutsche UNESCO-Kommission und Bundesministerium für Bildung und Forschung: Nationaler Aktionsplan BnE (2008 und 2011 fortgeschrieben)
  • 2006 Landesregierung NRW: Zukunft Lernen (Aktionsplan für die UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung 2005 bis 2014" in Nordrhein-Westfalen)
  • 2007 Kultusministerkonferenz und Deutsche UNESCO-Kommission: Empfehlung zur Bildung für nachhaltige Entwicklung
  • 2012 – Kultusministerkonferenz: Bericht "Zur Situation und zu Perspektiven der Bildung für nachhaltige Entwicklung" (auf der Basis entsprechender Berichte aus den Bundesländern)
  • 2015 Generalversammlung der Vereinten Nationen: Agenda 2030 (17 Sustainable Developement Goals mit 169 Zielvorgaben) sowie Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung (WAP, 2015 bis 2019)
  • 2016 Landesregierung NRW: Landesstrategie Bildung für nachhaltige Entwicklung – Zukunft lernen NRW (2016 – 2020)

Begründung und Zielsetzung von BNE

In der Orientierungshilfe des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft für Schulen im Programm 21 (Modellversuch zur Bildung für nachhaltige Entwicklung) heißt es im Jahr 2007 zur Notwendigkeit von BNE: "Da sich nicht nachhaltige Entwicklungen aus der gegenwärtigen Wirtschaftsordnung, aus politischen Strukturen und globalen Verflechtungen, aber auch aus unserem individuellen Handeln und unseren derzeitigen Werten und Leitbildern ergeben, und sich nachhaltige Entwicklungsprozesse nur durch gemeinsame Zielsetzungen und Anstrengungen erreichen lassen, müssen alle ein Problem- und Handlungswissen bezüglich nachhaltiger wie nicht nachhaltiger Entwicklungsprozesse erwerben."