Dirck Hals, "Der Tricktrackspieler", Foto: Kunstpalast
Dirck Hals, "Der Tricktrackspieler", Foto: Kunstpalast

"Der Tricktrackspieler"
Restitutionsersuchen durch die Erben nach Jacques Goudstikker

Stiftung Kunstpalast, ehem. Inv.-Nr. M 1970-6
Restitution (2005)

Im Januar 2005 erhielt die Landeshauptstadt Düsseldorf ihr erstes Restitutionsersuchen der Erben nach Jacques Goudstikker zu dem Gemälde „Der Tricktrackspieler“ von Dirck Hals. Das Werk war 1970 im Rahmen der Schenkung der Sammlung von Paul Giradet in städtischen Besitz gelangt.

Das Bild stammte aus der Sammlung des wohl bedeutendsten Händlers für niederländische und flämische Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts vor dem Zweiten Weltkrieg, Jacques Goudstikker (1897–1940). Goudstikker war jüdischer Abstammung und musste wenige Tage nach dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht aus den Niederlanden fliehen. Aus Furcht vor den deutschen Besatzern ließ er seinen gesamten Besitz zurück und darüber hinaus seine Galerie mit einem Bestand von mehr als 1.300 Kunstwerken, darunter auch den „Tricktrackspieler“ von Dirck Hals. 

Das Gemälde wurde in den Inventarbüchern der Galerie Goudstikker über drei Jahrzehnte geführt. Goudstikker hatte es bereits am 12. Juni 1918 beim Berliner Auktionshaus Rudolf Lepke aus einer Nachlassversteigerung erworben. Im Juni 1940 gelang es schließlich Hermann Göring, gemeinsam mit einem deutschen Bankier die Bestände der Galerie Goudstikker zu einem Spottpreis zu „erwerben“. Bereits im Dezember 1940 ließ Göring das Werk von Hals auf einer Auktion in Berlin für 5.000 Reichsmark versteigern. Die Spur des Bildes verliert sich danach, bis es 1955 Paul Giradet von der Sammlerin E. Rörig erwarb, dessen Sammlung wiederum 1970 Eingang in die Bestände des Düsseldorfer Kunstmuseums fand.

Die Restitution des Gemäldes „Der Tricktrackspieler“ von Dirck Hals an die Erben nach Jacques Goudstikker wurde im Dezember 2005 durch den Rat der Stadt Düsseldorf einstimmig beschlossen.