"Klaus Klettermaus und die anderen Tiere im Hackebackewald!", Großes Haus, am 16. Oktober 1972
© Kaspar Seiffert
"Ein Sommernachtstraum"
"Ein Sommernachtstraum"
Der dritte Ausstellungsteil, der die ästhetische Entwicklung des Schauspielhauses in den vergangenen fünf Jahrzehnten in den Fokus rückt, konnte dank einer Kooperation mit dem Institut für Medienkultur und Theater der Universität zu Köln, vertreten durch Professor Peter W. Marx und eine Gruppe seiner Studierenden, umgesetzt werden. Im Rahmen einer praxisbezogenen Seminararbeit durchforsteten diese im Archiv des Theatermuseums ein halbes Jahrhundert Düsseldorfer Theatergeschichte aus Fotos, Spielplänen, Bühnenentwürfen, Kostümskizzen und Kritiken. Den roten Faden bildet Shakespeares bekanntestes Bühnenwerk "Ein Sommernachtstraum". Ob Jean-Pierre Ponnelles klassizistische Kulissenbühne, Karin Beiers Europäischer Shakespeare in gleich neun Sprachen oder Joanna Pramls Umsetzung mit Jugendlichen der Bürgerbühne – hier zeigt sich, warum gerade der "Sommernachtstraum" immer wieder zur Projektionsfläche wird nicht nur für die Handschriften der Regiegrößen des deutschen Sprechtheaters, sondern auch für die Zeit und ihre Fragen. Dem Theater als Ort der Auseinandersetzung wird in einer besonderen Installation Rechnung getragen, die das Schauspielhaus als Raum des gesellschaftlichen und politischen Diskurses betrachtet. Kann Theater heute noch Störung sein? Welche Utopie- und Diskussionsräume eröffnen sich jeden Abend auf den Brettern, die die Welt bedeuten? Damit will die Ausstellung des Theatermuseums nicht nur Erinnerungsort sein, sondern auch spannende Impulse und Denkanstöße für die Zukunft warten darauf, entdeckt zu werden.