Formelle Planverfahren

Schwannstraße Hochpunkt

Anlass

Nach Verlagerung der Realschule „In der Lohe“ an die Ottweilerstraße im Jahr 2012 ergab sich die einmalige Chance, dem Grundstück eine neue Nutzung zuzuführen. Bereits im Jahr 2011 initiierte die Landeshauptstadt Düsseldorf ein Bieterverfahren, um eine städtebauliche und architektonische Lösung für das Grundstück zu finden. Planerisches Ziel war es, eine Nutzungsdurchmischung von Wohnen und Arbeiten zu entwickeln.

Der Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf hat am 11.Juli 2013 den Verkauf des Grundstückes Schwannstraße 5 an einen privaten Investor beschlossen.

Plangebiet

Das Plangebiet befindet sich im Stadtteil Golzheim im Stadtbezirk 1.

Im östlichen Bereich an der Roßstraße wurde auf einer Fläche von ca. 9500m² bereits in 2018 die Wohnbebauung „La Vie“ realisiert.

In dem ca. 4800m² großen westlichen Bereich soll die projektierte gewerbliche Nutzung umgesetzt werden. Das nähere städtebauliche Umfeld dieses Plangebietes ist vor allem zum gewachsenen Stadtteil Derendorf durch eine Nutzungsmischung aus Wohnen, Freizeit und Arbeiten gekennzeichnet. Nördlich und südlich grenzen die Grundstücke an zum Teil hochgeschossige Büro- und Verwaltungsgebäude an. Westlich des Kennedydamms befinden sich diverse Bildungseinrichtungen.

© Stadt Düsseldorf

Qualitätssicherndes Verfahren oder Wettbewerb

Erste Überlegungen zur Nachnutzung des ehemaligen Schulgrundstückes wurden bereits seit 2008 im Rahmen eines Gutachterverfahrens entwickelt.

Während der Aufstellung des erforderlichen Bebauungsplanverfahrens wurde seitens der Politik der Wunsch nach einem höheren Wohnanteil und einer stärkeren Verdichtung an die Verwaltung herangetragen. Daraufhin wurde im Jahr 2011 ein Bieterverfahren mit den Zielen der Stärkung des Tertiärschwerpunktes Kennedydamm als Standort für hochwertiges Gewerbe und der Stärkung der Wohnbebauung entlang der Roßstraße initiiert. Es galt zudem eine für das Stadtbild akzentuierte Bebauung mit erheblichen Organisierungs- und Symbolwert zu finden.

Der aus dem Bieterverfahren hervorgegangene Entwurf von JSK Architekten, Frankfurt/Main verfolgte das Ziel ein hochwertiges, urbanes, innerstädtisches Quartier zu schaffen.

Für die Grundstücksfläche am Kennedydamm sieht der aus dem Bieterverfahren hervorgegangene Entwurf einen 18-geschossigen Hochpunkt mit einem 6-geschossigen Anbau und einer Höhe von ca. 65m vor. Das geplante Objekt bildet ein weiteres markantes Markenzeichen am Bürostandort Kennedydamm und dient darüber hinaus als Lärmschutz für die östlich gelegene Wohnbebauung.

Entlang der Schwannstraße ist vorgesehen, das Grünsystem „Zweiter Grüner Ring“ zu qualifizieren und durch eine Brücke für Fußgänger*innen und Radfahrende über den Kennedydamm weiter auszubauen.

Bebauungsplan

Für die Wohnbebauung wurde bereits am 25. Juni 2015 der Bebauungsplan Nr. 01-003 „Schwannstraße“ als Satzung beschlossen.

Der Bebauungsplan setzt ein allgemeines Wohngebiet (WA) mit einer 7 bis 8-geschossigen Bebauung fest. Die Bebauung wurde durch eine Kindertagesstätte im nördlichen Riegel der Wohnbebauung ergänzt. Zudem können im südlichen Bereich des Plangebiets entlang der Schwannstraße kleinere Gewerbeeinheiten oder Einzelhändler angesiedelt werden.

Zu den Dokumenten des formellen Planverfahrens

Der Rat der Stadt Düsseldorf hat am 01. Juli 2021 den Bebauungsplan Nr. 01-014 „Schwannstraße-Hochpunkt“ als Satzung beschlossen. Der Bebauungsplan setzt ein eingeschränktes Gewerbegebiet (GEe) fest.

Die Kubatur des Hochpunktes wird durch Baulinien und Baugrenzen mit zwingend festgesetzten Wand- bzw. Gebäudehöhen gesichert.

 

 

Realisierung

Bereits im Jahr 2018 wurde die Wohnbebauung „La Vie“ fertiggestellt. Es entstanden 186 hochwertige neue WE und eine Kindertagesstätte.

Entsprechend den Vorgaben aus dem Handlungskonzept für den Wohnungsmarkt „Zukunft WOHNEN.DÜSSELDORF“ wurden insgesamt 40% der geplanten Wohneinheiten im öffentlich geförderten und preisgedämpften Wohnungsbau hergestellt.

Mit Rechtskraft des Bebauungsplanes Nr. 01-014 „Schwannstraße-Hochpunkt“ kann nun auch mit der Realisierung der gewerblichen Nutzung begonnen werden.

Der geplante 18-geschossige Hochpunkt gliedert sich in sechs 6-geschossige Kuben, die durch die Fassadengestaltung beziehungsweise durch eine versetzte Anordnung ablesbar sind. Zur Schwannstraße soll ein mittlerer Gebäudeteil vorspringen, um die Eingangssituation zu betonen. Zum Kennedydamm springt dieser Gebäudeteil leicht zurück um die Fassade zu gliedern. Durch dieses Herausschieben des Gebäudekörpers wird der Hochpunkt in seinen Fluchten verändert und erlangt eine deutlich erhöhte Dynamik. Den nördlichen Gebäudeabschluss bildet ein 6-geschossiger Anbau, dessen Westfassade parallel zur Grundstücksgrenze zum Kennedydamm verläuft.