Um das gesteckte Ziel, die weltweite durchschnittliche Temperaturerhöhung bei 1,5 °C nicht zu überschreiten, sind rasche Änderungen in den Bereichen Energie, Landnutzung, städtische Infrastruktur, Konsum- und Produktionsmuster und Industriesysteme notwendig. Die derzeitigen Anstrengungen der meisten Länder sind nach Angaben des Climate Action Trackers jedoch nicht ausreichend und führen nach momentanen Einschätzungen global zu einer mittleren Temperatursteigerung von 3 °C bis zum Ende des Jahrhunderts.

Hauptursachen für den Klimawandel sind CO₂-Emissionen durch die Nutzung fossiler Brennstoffe (Kohle, Erdöl, und Erdgas) für Strom und Wärme, Abholzen von Regenwäldern und Viehzucht. Weiterhin verursachen stickstoffhaltige Dünger und fluorierte Gase ebenfalls Emissionen, die den Klimawandel anheizen.

Damit in Zukunft deutlich weniger Treibhausgasemissionen ausgestoßen und diese durch natürliche Prozesse absorbiert werden, sind die Etablierung einer Kreislaufwirtschaft, CO₂-Minderungen im Straßenverkehr, klimaneutrales Bauen, saubere und klimaneutrale Energien, ökologisches Bewusstsein und Handeln und ein besserer Schutz und eine bessere Bewirtschaftung von Wäldern und Flächen wichtige weltweite Maßnahmen. Internationalen Abkommen und Strategien zum Klimaschutz müssen durch nationale bis hin zu kommunalen Klimaschutzpläne in die Praxis übersetzt werden. Dabei müssen die reichen Länder den ärmeren Ländern durch finanzielle Untersetzung und technisches Knowhow helfen, Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen.

Der Klimawandel hat in den vergangen zwei Jahrzehnten wirtschaftliche Schäden in Höhe von mehr als drei Billionen Dollar verursacht - 77 Prozent der zwischen 1998 und 2017 entstanden wirtschaftlicher Schäden. In diesem Zeitraum starben 1,3 Millionen Menschen an klimabedingten Katastrophen (UN-Bericht, 2019). Laut »Global Peace Index 2019« leben 971 Millionen Menschen in Gebieten mit einer hohen oder sehr hohen Gefährdung gegenüber Klimagefahren. Im Jahr 2017 wurden Vertreibungen von Menschen zu 38,5 Prozent auf bewaffnete Konflikte und zu 61,5 Prozent auf klimabedingte Katastrophen zurückgeführt. Bis zum Jahr 2050 können je nach Schätzung weltweit zwischen 140 Millionen bis mehr als 200 Millionen Menschen durch die Folgen des Klimawandels aus ihrer Heimat vertrieben werden. Mit konzertierten Maßnahmen, einschließlich globaler Bemühungen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen und einer soliden Entwicklungsplanung auf Länderebene, könnte dieses Worst-Case-Szenario jedoch dramatisch reduziert werden - um bis zu 80 Prozent oder 100 Millionen Menschen (UNO Flüchtlingshilfe, 2020 & Weltbank, 2018).

Jeder Deutsche verursacht derzeit einen mehr als doppelt so hohe Pro-Kopf-Emission wie der weltweite Durchschnitt (UBA, 2019 & Statista, 2021). In der Rangliste der Länder mit dem global höchsten CO₂-Ausstoß zwischen 1970 und 2019 liegt Deutschland weltweit auf Platz sechs (Statista, 2020).

Die Landeshauptstadt Düsseldorf hat ein umfangreiches Klimaschutzprogramm auf den Weg gebracht und möchte im Jahr 2035 die Klimaneutralität erreichen. Durch energiesparendes Bauen und Sanieren von Wohngebäuden, erneuerbare Energien, Fernwärme, Kraft-Wärme-Kopplung und Photovoltaik, klimafreundliche Mobilität, Energieeffizienzmaßnahmen bei Gewerbe, Handel und Dienstleistung, durch Bildung bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsen und durch Projekte zur Förderung klimafreundlicher Lebensstile soll der CO₂-Ausstoß auf maximal zwei Tonnen pro Einwohnerin und Einwohner im Jahr gesenkt werden.

Die Folgen der Klimaerwärmung sind schon heute in Düsseldorf spürbar. Starkregenereignisse und lang anhaltende Wärmeperioden nehmen zu. Hitzetage über 30 °C und tropische Nächte über 20 °C gefährden die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen. Eine frühzeitige und kontinuierliche Anpassung an die sich ändernden Klimabedingungen stellt daher eine wichtige Aufgabe für die Landeshauptstadt Düsseldorf dar. Mit dem 2017 beschlossen Klimaanpassungskonzept, wurden Strategien und Maßnahmen zum Umgang mit den Folgen des Klimawandels entwickelt.

Was soll erreicht werden?

13.1: Die Widerstandskraft und die Anpassungsfähigkeit gegenüber klimabedingten Gefahren und Naturkatastrophen in allen Ländern stärken

13.2: Klimaschutzmaßnahmen in die nationalen Politiken, Strategien und Planungen einbeziehen

13.3: Die Aufklärung und Sensibilisierung sowie die personellen und institutionellen Kapazitäten im Bereich der Abschwächung des Klimawandels, der Klimaanpassung, der Reduzierung der Klimaauswirkungen sowie der Frühwarnung verbessern

Wie soll das Ziel erreicht werden?

13.a: Die Verpflichtung erfüllen, die von den Vertragsparteien des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen, die entwickelte Länder sind, übernommen wurde, bis 2020 gemeinsam jährlich 100 Milliarden Dollar aus allen Quellen aufzubringen, um den Bedürfnissen der Entwicklungsländer im Kontext sinnvoller Klimaschutzmaßnahmen und einer transparenten Umsetzung zu entsprechen, und den Grünen Klimafonds vollständig zu operationalisieren, indem er schnellstmöglich mit den erforderlichen Finanzmitteln ausgestattet wird

13.b: Mechanismen zum Ausbau effektiver Planungs- und Managementkapazitäten im Bereich des Klimawandels in den am wenigsten entwickelten Ländern und kleinen Inselentwicklungsländern fördern, unter anderem mit gezielter Ausrichtung auf Frauen, junge Menschen sowie lokale und marginalisierte Gemeinwesen