Formelle Planverfahren

Kenndydamm 55

Anlass

Auf dem Grundstück Kennedydamm 55 soll das bestehende Bürogebäude durch ein Hochhaus, das mit den gegenüberliegenden Gebäuden Eclipse (pwc) und Horizon (L’Oreal) das Innenstadt-Eingangstor im Norden markieren soll, ersetzt werden.
Für den verkehrsgünstig gelegenen, attraktiven Standort wurde im Jahr 2019 in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Düsseldorf ein qualitätssicherndes Verfahren durchgeführt.

Zunächst war geplant das Grundstück an der Schwannstraße 3, für das im Jahr 2018 ein städtebaulicher Wettbewerb durchgeführt wurde, auch in das Bebauungsplanverfahren mit einzubeziehen. Allerdings hat sich der Investor im Jahr 2022 dazu entschlossen, das Projekt „Gateway“ nicht mehr länger weiterzuverfolgen.

Plangebiet

Das etwa 2000 m² große Plangebiet liegt am nordöstlichen Ende des Kennedydamms, kurz vor der Überquerung der Uerdinger Straße. Das Umfeld des Plangebietes stellt sich als innenstadtnaher Bürostandort dar, der durch angrenzende Büro-, Wohn- und Mischgebiete ergänzt wird. Städtebaulich prägen große Solitärbauten das Gebiet, sodass die vorhandene Bebauung durch ihre Höhe und Stellung identitätsstiftend für das Quartier (z. B. L‘Oréal-Gebäude, Hilton-Hotel, SkyOffice) wirkt.

Das Gebiet rund um den Kennedydamm wurde in den 1960er Jahren nach dem Prinzip der dezentralen Konzentration als Entlastungszentrum für Arbeitsplätze und Firmenrepräsentanzen zur Innenstadt entwickelt. Noch heute zeichnet sich das Areal mit einzelnen Solitärbauten, die Firmen und Dienstleistungsunternehmen beherbergen, aus. Aufgrund einer Vielzahl neuer Projekte, wurde im November 2019 ein öffentlicher Workshop für das Gebiet westlich des Kennedydamms durchgeführt. Für eine geordnete und nachhaltige Gesamtentwicklung des gesamten Areals wurden Leitsätze zum Kennedydamm entwickelt.

Hier finden Sie weitere Information zum Workshopverfahren Kennedydamm.

© Stadt Düsseldorf

Qualitätssicherndes Verfahren oder Wettbewerb

Für das Grundstück am Kennedydamm 55 wurde Ende 2019 ein Wettbewerbsverfahren durchgeführt. Aus vier Entwürfen von renommierten europäischen Architekturbüros der Entwurf „Twist“ des Architekturbüros kadawittfeld ausgewählt.

Der Entwurf zeichnet sich, im Kontrast zu den bestehenden scheibenförmigen Hochpunkten (L´Oréal, Gateway, Eclipse), die parallel zum Kennedydamm liegen, besonders dahingehend aus, dass seine Etagen sich von der Basis stufenweise nach oben drehen und auf diese Weise eine schlanke Silhouette bilden. Durch die Drehung der Etagen im mittleren Drittel des Turmes entsteht im Sockelbereich eine Staffelung der Geschosse im Süden. An diesen „Vorsprüngen“ werden begrünte Terrassen angelegt, die zum Verweilen einladen. Der Sockelbereich schirmt die rückseitige Wohnbebauung gegen den Straßenlärm ab und fungiert als Windbarriere. Die erhöhte „Rauigkeit“ der gedrehten Kubatur und ihre begrünten Oberflächen verhindern unangenehme Fallwinde und erhöhen die Aufenthaltsqualität im Erdgeschoss.

Bebauungsplan

Der nordöstliche Bereich des Kennedydamms ist durch die beiden Hochpunkte des  Loréal Gebäudes und dem Bürogebäude „Eclipse“ bereits heute in besonderer Weise als Stadteingang vorgeprägt. Die Ergänzung durch das Projekt Twist nimmt auf diese Situation Bezug und soll im Rahmen der baurechtlichen Fassung eine neue stadträumliche Prägung entlang der Achse des Kennedydamms unterstützen.

Dabei sind die Ergebnisse aus dem Workshopverfahren zum Areal westlich des Kennedydamms ebenfalls heranzuziehen und für das Projekt Twist weiterzuentwickeln und zu konkretisieren. Aufgrund der räumlichen Nähe ergeben sich ähnliche Frage- und Problemstellungen, wie zum Beispiel das Thema Nutzungsmischung und öffentliche Angebote zur Einbindung der neuen Hochhäuser in das Quartier.

In diesem Zusammenhang wird nicht nur die Machbarkeit der verkehrlichen Anbindung, sondern insbesondere die Ausrichtung auf den öffentlichen Nahverkehr bei der Implementierung neuer Arbeitsplatzangebote priorisiert nachzuweisen sein.

Als eine zielführende Maßnahme wird hierzu mindestens die Entwicklung einer Fuß- und Radfahrerbrücke über den Kennedydamm zur besseren Anbindung Richtung Straßenbahn und Rheinseite geprüft und ein innovatives Mobilitätskonzept durch die Projektpartner erwartet.