Qualifizierung Kernzonen Theodorstraße

Qualifizierung Kernzonen Theodorstraße

Der insgesamt etwa 215ha große Industrie- und Gewerbestandort rund um die Theodorstraße liegt im Norden von Düsseldorf, nur etwa zwei Kilometer vom Flughafen entfernt. Aufgrund der direkten Anbindung  an die A44 und A52 besteht ein sehr guter direkter Anschluss sowohl zum Ost-West- als auch zum Nord-Süd-Autobahnnetz. Besonders aufgrund dieser hervorragenden Lage- und Standortqualität für Gewerbebetriebe wurden die Flächen in die Ende 2018 vom Rat der Stadt Düsseldorf beschlossene Gewerbeflächenkonzept „Gewerbe- und Industriekernzonen in Düsseldorf“ aufgenommen.

Kleinteilige gewerbliche Nutzungen und Start-Ups fördern

Kleine und mittelständische Gewerbebetriebe, wie z.B. Handwerksbetriebe und Start-Ups, haben aufgrund verstärkter Flächenkonkurrenz häufig Schwierigkeiten eine geeignete Immobilie zu finden. Daher sollen flächensparende und mehrgeschossige Strukturen neues Raumangebot insbesondere für den produktions- und handwerksgeprägten Bereich schaffen. Im Workshop „Perspektiven lebendige Theodorstraße“ wurde darüber hinaus ein Kompetenzzentrum für Start-Ups gewünscht.

Um optimale Voraussetzungen für eine vertikale Produktion zu schaffen, können Gebäude mit Lastenaufzügen und verstärkten Geschossdecken ausgestattet werden. Darüber hinaus kann durch die Schaffung von flexiblen Grundrissen und Parzellen, den individuellen Ansprüchen der Mieter entsprochen werden. Beispiele für moderne mehrgeschossige Produktionsgebäude sind der Gewerbehof Laim in München oder die Meistermeile in Hamburg

Das Instrument der Mischkalkulation, bei dem Immobilien mit hohen Renditeaussichten geplant werden, um auch renditeschwächere Immobilien mitzufinanzieren sollte hier geprüft werden. Dies könnte beispielsweise eine Kombination aus großflächigem Einzelhandel, Büros und kleinteiligen Nutzungen für produktions- und handwerksgeprägte Branchen sein.

Wissensintensives Gewerbe und gewerbliche Dienstleister

Produktionsprozesse werden zunehmend durch neuartige Dienstleistungen erweitert und verbessert, so dass sich der Produktions- und der Dienstleistungssektor zunehmend vernetzt. Geschäftsprozesse werden darüber hinaus zunehmend durch die Digitalisierung verzahnt. Letzteres erfolgt insbesondere bei Produktion und Forschung/Entwicklung, so dass die Ansiedlung von wissensintensivem Gewerbe oder die Kooperation mit Forschungseinrichtungen zunehmend wichtiger für zukunftsfähige Gewerbebetriebe wird. Das Ziel ist daher wissensintensives Gewerbe und gewerbliche Dienstleister in Form eines Campus am Standort anzusiedeln.

Co-Working / Co-Crafting

Ein weiterer Trend ist die Nachfrage nach Sharing-Angeboten, wie Co-Working und Co-Crafting. Daher sollten die Raumanforderungen bei zukünftigen Neuplanungen mitgedacht werden. So kann zum Beispiel die Einrichtung eines FabLabs die Grundlage für eine moderne Gemeinschaftswerkstatt am Standort schaffen. Dies unterstützt nicht nur die Betriebe, sondern fördert die Attraktivität des gesamten Standorts.

Ein FabLab ist eine offene Werkstatt mit dem Ziel, Gewerbetreibenden und Privatpersonen den Zugang zu modernen Fertigungsverfahren zu ermöglichen. Typische Geräte sind 3D-Drucker, Laser-Cutter, CNC-Maschinen, Pressen zum Tiefziehen oder Fräsen, um unterschiedliche Materialien und Werkstücke bearbeiten zu können. FabLabs erlauben die unkomplizierte Anfertigung von hoch individualisierten Einzelstücken.

Versorgungs- und Freizeitinfrastruktur

Moderne Gewerbestandorte verfügen über eine gastronomische Versorgungsinfrastruktur und Freizeitangebote für die ansässigen Betriebe und deren Mitarbeiter. Darüber hinaus können diese Nutzungen die Belebung und Aufenthaltsqualität des Standorts fördern. Eine Ergänzung des gastronomischen Angebots und des Freizeitangebots wurde auch im Workshop „Perspektiven lebendige Theodorstraße“ gewünscht. Daher ist es das Ziel diese Nutzungen an der Theodorstraße anzusiedeln. Darüber hinaus können kleine Convenience Stores die Versorgung des Standorts verbessern.

Erhöhung Flächeneffizienz / Flächenoptimierung

Für eine aktive Gewerbeflächenvorsorge bei knappen Flächenreserven, ist die Steigerung der Flächeneffizienz, neben der Flächensicherung- und aktivierung, eine der wichtigsten Maßnahmen. Insbesondere Gebiete mit einer besonderen Lagegunst, wie der Standort Theodorstraße, sollen daher möglichst mehrgeschossig genutzt werden.

Neben der flächensparenden Neuentwicklung von Gewerbeflächen sind Nachverdichtungsmaßnahmen denkbar. Diese können beispielsweise die Ausnutzung kleiner Potenzialflächen umfassen, die momentan zum Beispiel für Park- oder Lagerflächen genutzt werden. Der Abriss und Neubau bzw. Umbau bestehender Gebäude und eine mehrgeschossige Nachnutzung, sollte darüber hinaus bei Neuordnung von Grundstücken geprüft werden.

Standortgemeinschaften

Die Unterhaltung, Weiterentwicklung und Pflege des Gebiets kann durch Standortgemeinschaften der ansässigen Unternehmen verbessert werden. Standortgemeinschaften tragen zu einer Vernetzung der am Standort tätigen Unternehmen bei und können für weitere Synergieeffekte (zum Beispiel Nutzung gemeinsamer Infrastruktur, Mobilitätsgemeinschaften) sorgen.