Wenn, dann Fleisch bewusst konsumieren

Wenn, dann Fleisch bewusst konsumieren

Bewusster Fleischkonsum

Tatsache ist, dass Fleisch einfach wahnsinnig gut schmeckt und bei guter Qualität in Maßen genossen auch gesund ist. Doch da wir es inzwischen gewohnt sind, Fleisch nicht mehr als Sonntagsbraten wertzuschätzen, sondern als billiges Alltags-Lebensmittel anzusehen, muss es in Massen "produziert" werden, mit einer Flut an Problemen für deine Gesundheit, die Umwelt und das Klima und nicht zuletzt für die Tiere, welche zum Großteil unter unwürdigen Bedingungen gehalten werden.

Es gibt also gute Gründe für einen bewussteren Fleischkonsum!

Einige davon finden Sie in diesem kurzen Video und in den folgenden Texten.

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Gesundheit

Fleisch enthält viele wichtige, gut verwertbare Nährstoffe, die allerdings bei einer vollwertigen vegetarischen Ernährung ebenfalls in ausreichender Menge aufgenommen werden. Gleichzeitig begünstiget rotes Fleisch, zum Beispiel von Rind und Schwein, die Entstehung von Darmkrebs, und ein generell hoher Fleischkonsum erhöht nachweislich dein Risiko, an Herz-Kreislauf-Krankheiten und an Diabetes zu erkranken. Auch der hohe Verbrauch von Antibiotika in der Massentierhaltung sowie wiederholte Fleischskandale stellen den gesundheitlichen Nutzen dieses Lebensmittels in Frage.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt übrigens, den wöchentlichen Verbrauch auf maximal 300 bis 600 g Fleisch und Wurst pro Woche im Durchschnitt zu halbieren.

Weitere Informationen

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Umwelt und Klima

Etwa 15 Prozent des globalen Treibhausgasausstoßes werden von der Nutztierhaltung verursacht. Das ist mehr als der gesamte Sektor Transport mit allen LKW, PKW, Schiffen und Flugzeugen zusammen erzeugt! Verantwortlich ist neben der Tierhaltung selber die Futtermittelproduktion – überwiegend Soja aus den USA, Brasilien und Argentinien - einschließlich der Transportwege und die Brandrodung von Regenwäldern für Weideflächen und Sojaanbau. Der Sojaanbau wiederum geht einher mit einem hohen Einsatz an Pestiziden, von denen einige in der EU bereits verboten sind.

Gleichzeitig beansprucht die Fleisch- und Futtermittelproduktion 70 Prozent der weltweiten Agrarflächen und 29 Prozent des landwirtschaftlich genutzten Süßwassers. Dafür belasten jährlich 200 Millionen Kubikmeter Gülle aus der Massentierhaltung unser Grundwasser mit Nitrat.

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Tierleid

Das Leben für die Tiere in der Massentierhaltung ist einfach nicht schön zu reden: Hühnern werden die Schnäbel und Krallen gekürzt und bis vor kurzem wurden männliche Küken  direkt nach der Geburt geschreddert. Schweinen kürzt man die Schwänze und die Zähne und hält sie in so engen Buchten, dass sie sich nicht einmal drehen können. Männliche Ferkel werden ohne Betäubung kastriert. Jungtiere werden kurz nach der Geburt von ihren Müttern getrennt, was wie bei uns Menschen zu sichtbarem Leid führt. Lebewesen werden zur Ware, die möglichst schnell und gewinnbringend verarbeitet werden soll.

Jeder, der Fleisch isst, sollte mindestens einmal gesehen haben, unter welchen Bedingungen die meisten Tiere gehalten werden. Die Bilder sind schrecklich, aber real.

 

Und jetzt?

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Und jetzt?

Wenn  Sie auch  denken, dass es gute Gründe gibt weniger Fleisch zu essen, dann wollen wir  Sie motivieren, es einmal auszuprobieren. Keine Sorge,  Sie müssen nicht gleich Vegetarier werden, um einen Einfluss zu haben. Jede Portion weniger macht einen Unterschied. Wie stark Sie Ihren Fleischkonsum reduzieren  möchten,  entscheiden Sie selber.

Schreiben Sie eine Woche lang auf, wie viel Fleisch, Fisch und Wurstwaren Sie normalerweise essen. Dies ist Ihr Ausgangswert. Anschließend setzen Sie Ihr persönliches Ziel und beginnen einfach. Sie können zum Beispiel die Fleischportionen zu Gunsten von Gemüse verkleinern. Die italienische und die asiatische Küche bieten Ihnen für den Anfang eine Vielzahl bekannter vegetarischer Gerichte. Mit der Zeit werden Sie Ihren kulinarischen Horizont erweitern und leckere Brotaufstriche und neue Käsesorten, vegetarische Mahlzeiten und vielleicht auch Fleischersatzprodukte kennen lernen. Hilfreiche Anregungen und Rezepte finden Sie im Internet.

In den kommenden vier Wochen protokollieren Sie wiederum Ihren Fleisch-, Fisch- und Wurstwarenkonsum und vergleichen die jeweiligen Wochenmengen mit Ihrem Ausgangswert. Im Rahmen einer Masterarbeit im Fach Psychologie haben wir 2021 eine Studie mit 98 vollkommen freiwillig Teilnehmenden durchgeführt. Sie haben mit dieser simplen Methode nach vier Wochen im Durchschnitt 42 Prozent weniger Fleisch und Wurstwaren gegessen als vorher!

Falls Sie Lust haben, uns von Ihren Erfahrungen zu berichten, oder bei Fragen und Anregungen melden Sie sich gerne bei uns!

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