Aktuelles

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Tag der Provenienzforschung am 10. April 2024 – Veranstaltungen in den Museen der Landeshauptstadt Düsseldorf

Die Museen der Landeshauptstadt Düsseldorf beteiligen sich mit mehreren Veranstaltungen am Internationalen Tag der Provenienzforschung. Der Aktionstag lädt dazu ein, die Geschichte und Herkunft von Kunstwerken und Kulturgütern in den Fokus zu rücken. Mit vielfältigen Vermittlungsangeboten geben Museen und Forschungseinrichtungen an diesem Tag Einblicke in ihre Arbeit und erläutern aktuelle Aufgaben und Ergebnisse des Forschungsfeldes.

Im Stadtmuseum wird Frau Dr. Anna, die Direktorin des Stadtmuseums, im Rahmen einer Führung die intensive Arbeit ihres Hauses auf dem Feld der Provenienzforschung erläutern. Ein Projektmitarbeiter wird zudem auf die speziellen Schwierigkeiten und die Chancen eingehen, die sich aus dem jüngst gestarteten Forschungsprojekt zur Kundenkartei der Galerie Stern für die Erforschung der Provenienzen ergeben.
Start: 15 Uhr, Treffpunkt im Foyer des Stadtmuseums, Eintritt frei
https://www.duesseldorf.de/stadtmuseum

Der Kunstpalast bietet im Rahmen einer Führung anhand ausgewählter Werke aus der Sammlung des Museums Einblicke in die Arbeit der Provenienzforscher*innen. Wie sind die Kunstwerke in den Kunstpalast gelangt? Durch wessen Hände sind sie gegangen? Dr. Christiane Jungklaus beleuchtet diese Fragen und zeigt Beispiele aus unterschiedlichen historischen Kontexten.
Start: 16 Uhr, Treffpunkt im Foyer des Kunstpalast, Kosten: 5 Euro zuzgl. Eintritt
https://www.kunstpalast.de/de/programm/

Im Theatermuseum spricht Sascha Förster (Theatermuseum & Dumont-Lindemann-Archiv) ausgehend von einem Gemälde von Adolf Dell mit Astrid Hirsch-von Borries (Mahn- und Gedenkstätte), Iris Metje (Provenienzforschungsstelle) und dem Künstler Christoph Westermeier über aktuelle Provenienzforschung. Die Geschichte des Theatermuseums, die Verfolgung Düsseldorfer Kulturschaffender in der NS-Zeit und Aspekte der NS-Kulturpolitik („Entartet Kunst“) werden ebenso angesprochen wie künstlerische Zugänge zu diesen Themen.
Start: 18 Uhr, Theatermuseum, Eintritt frei
https://www.duesseldorf.de/theatermuseum

Weitere Informationen zum Tag der Provenienzforschung finden Sie hier:
Tag der Provenienzforschung

Online-Findmittel

Die Stabsstelle Provenienzforschung hat in Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer Stadtarchiv ein Serviceinstrument für die Provenienzforschung erarbeitet, das nun zur Verfügung steht. Das Projekt zur Erschließung zentraler Aktenbestände ist Teil des Aufbaus einer Infrastruktur für die städtische Provenienzforschung und leistet zugleich einen wichtigen Beitrag für die internationale Provenienzforschung. Gefördert wurde das Projekt vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg. Mit Unterstützung von „WissensWandel. Digitalprogramm für Bibliotheken und Archive innerhalb von Neustart Kultur“ wurden zeitgleich die wichtigsten Quellen digitalisiert.

Mit Projektabschluss liegt ein digitales Findmittel bereit, über das Provenienzforschende und andere Interessierte online recherchieren und die Archivalien einsehen können. Über die Internetportale „Archivportal-D“, „Archive in NRW“ und die „Deutsche Digitale Bibliothek“ sind die Daten abrufbar. Das 1912 gegründete Stadtarchiv der Landeshauptstadt Düsseldorf bewahrt Schriftgut und Bildmaterial der Stadtverwaltung sowie u.a. für die kulturelle und wirtschaftliche Geschichte der Stadt bedeutsame Dokumente, Nachlässe und Sammlungen auf. Die nahezu vollständig überlieferten Akten der städtischen Museen sowie der Stadt- und Kulturverwaltung während der NS-Zeit, insbesondere zu Angeboten des nationalen und internationalen Kunsthandels, zu Ankäufen sowie Gutachten und allgemeine Korrespondenzen, sind von herausragender Bedeutung für die internationale Provenienzforschung. Zu ausgewählten, relevanten Beständen wurde ein sowohl personen- und institutionsbezogenes als auch sachthematisches Findmittel erarbeitet. Mit dem Serviceinstrument für die Provenienzforschung und den zugehörigen Digitalisaten wurden diese wichtigen Archivalien weltweit zugänglich gemacht und gleichzeitig nachhaltig gesichert. In dem 2019 begonnen Projekt wurden 94 Akten mit insgesamt etwa 80.000 Seiten, vor allem Angebots-, Ankaufs- und Gutachtenakten der Düsseldorfer Kunstsammlungen aus der Zeit des Nationalsozialismus ausgewertet. Davon sind über 70 Akten tiefenerschlossen und gescannt worden. Auch Korrespondenzen mit auswärtigen Museen und andere für die Provenienzforschung wichtige Archivalien, beispielsweise zeitlich unmittelbar angrenzende Ankaufsakten der 1920er Jahre, wurden aufbereitet und im Detail durchsuchbar gemacht. Ebenfalls im Findmittel enthalten sind Unterlagen des übergeordneten Kulturamtes und des Oberbürgermeisters. Somit können nun einzelne Kunstwerke und Personen, aber auch allgemein zum Kunst- und Kulturbetrieb recherchiert werden. Die Archivalien beziehen sich nicht nur auf den Raum Düsseldorf, sondern reichen auch über das Rheinland hinaus. Sie zeigen etwa Verbindungen zu den besetzten Gebieten der Niederlande und Frankeichs zu Beginn der 1940er Jahre.

Eine Übersicht über alle ausgewerteten Akten mit Verlinkung zum online-Findmittel Archive in NRW finden Sie hier:
Zur Übersicht

Eine Hilfe für Recherchen im Portal "Archive in NRW" finden Sie hier:
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Begleitend zu der Erschließung der Akten wurden zu insgesamt 80 Akteur*innen (Personen und Institutionen), die in den bearbeiteten Beständen des Stadtarchivs als relevant in Erscheinung treten, Dossiers mit biografischen Angaben, Informationen zu ihren Netzwerken, Literaturhinweisen und weiteren Quellenverweisen zusammengestellt.

Sie finden die Personendossiers hier:
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