Formelle Planverfahren

Münsterstraße 304-306

Anlass

Auf dem Areal an der Münsterstraße 304-306 in Mörsenbroich soll ein neuer Gebäudekomplex entstehen und die dort leerstehenden Gewerbeflächen ersetzen. Zu diesem Zweck lobte die Eigentümerin CENTRUM in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Düsseldorf einen städtebaulichen und freiraumplanerischen Wettbewerb aus.

Die geplante Neubebauung steht im Kontext der sich seit einigen Jahren vollziehenden Veränderungen rund um das „Mörsenbroicher Ei“. Der Hochhausrahmenplan (in Erarbeitung) bildet den Bereich „Mörsenbroicher Ei“ als einen durch Hochhäuser vorgeprägten Raum ab. Die geplante bauliche Entwicklung nimmt dabei in direkter Nachbarschaft zum ARAG-Tower (Foster + Partner / RKW Architekten, 2001 / 125 m Höhe) und in der besonderen städtebaulichen Lage am Nördlichen Zubringer eine zentrale Rolle als Eingangstor zur Landeshauptstadt ein.

Durch die Neuentwicklung bietet sich die Chance, an dieser prominenten Stelle das entstehende städtebauliche Umfeld zu ergänzen und zugleich die städtebauliche Situation rund um den stark verkehrlich geprägten Raum am Nördlichen Zubringer zu verbessern sowie den Freiraum zu qualifizieren. Der Übergang des neuen Gebäudekomplexes zur bestehenden Nachbarbebauung soll auf diese Rücksicht nehmen und sich in der Höhe an diese anpassen.

Geplant ist ein gemischt genutztes Gebäude mit unter anderem Büros, Gastronomie, KiTa und sonstiger ergänzender Infrastruktur. Ein Angebot zur Wohnnutzung soll im Rahmen des Verfahrens überprüft werden.

Plangebiet

Das Plangebiet an der Münsterstraße 304-306 befindet sich im Stadtteil Mörsenbroich im Stadtbezirk 6, in unmittelbarer Nähe zum stark verkehrlich geprägten Raum rund um das sogenannte Mörsenbroicher Ei. Es umfasst eine Grundstücksfläche von rund 10.300 m² und wird begrenzt durch den Nördlichen Zubringer sowie eine bestehende Bebauung entlang der Grashofstraße und Münsterstraße im Südwesten. Das Grundstück ist derzeit mit einem Büro- und Hotelgebäude mit Tiefgarage bebaut. Die Gebäude aus den 1980er Jahren stehen überwiegend leer.

Es umfasst eine Grundstücksfläche von rund 10.300 m² und wird begrenzt durch den Nördlichen Zubringer sowie eine bestehende Bebauung entlang der Grashofstraße und Münsterstraße im Südwesten.

Das Grundstück ist derzeit mit einem Büro- und Hotelgebäude mit Tiefgarage bebaut. Die Gebäude aus den 1980er Jahren stehen überwiegend leer.

Luftbild Landeshauptstadt Düsseldorf 2023
Luftbild Landeshauptstadt Düsseldorf 2023

Qualitätssicherndes Verfahren

Das Vorhaben wurde im Juni 2020 bereits anhand einer Massenstudie im Hochhausbeirat der Landeshauptstadt Düsseldorf vorgestellt. Der Standort wurde im Grundsatz als ein möglicher Hochhausstandort bestätigt und eine Qualifizierung durch ein Wettbewerbsverfahren empfohlen.

Vom 16.-29. August 2021 fand eine Öffentlichkeitsbeteiligung (Informationen und Zettelbox vor Ort sowie online-Beteiligung über die Webseite muenster304-306 statt.
Die Ergebnisse sind ebenso wie die Anforderungen des Hochhausbeirates und die Belange der Fachämter in den Auslobungstext des Wettbewerbes eingeflossen.

Der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung beschloss im November 2021 die Auslobung des Wettbewerbsverfahren unter den Voraussetzungen, dass ein größtmöglicher Baumerhalt und eine Regenversickerung zu prüfen sind, eine Wohnnutzung nicht ausgeschlossen wird sowie der Übergang des neuen Gebäudekomplexes zur bestehenden Nachbarbebauung auf diese Rücksicht nehmen und sich in der Höhe an diese anpassen soll.

Anfang April 2022 wählte ein Preisgericht aus Vertreter*innen von Architekt*innen, Fachverwaltung, Politik und Ausloberin zwei der fünf vorgestellten Entwürfe für eine weitere Überarbeitung aus. Ende August 2022 prämierte dann das Preisgericht den Entwurf des Teams Kadawittfeldarchitektur GmbH mit Greenbox Landschaftsarchitekten Schäfer+Pieper PartG mbB mit dem 1. Platz.

Das prämierte städtebauliche Konzept sieht die Entwicklung eines urbanen, gemischtgenutzten Stadtquartiers mit zwei prägenden Hochhauspunkten und besonderer Fernwirkung vor. Durch die Positionierung der zwei schlanken Hochhausscheiben wird eine größtmögliche Besonnung des grünen Innenhofs und möglichst geringe Verschattung der umliegenden Wohnbebauung gewährleistet. Das Konzept setzt mithilfe einer Mantelbebauung die 5-geschossige bestehende Blockrandbebauung fort, um einen angemessenen städtebaulichen Übergang zu ermöglichen. In den Bereichen der Bestandsbäume weicht die neue Mantelbebauung zurück, sodass Vorplätze entstehen und Bäume erhalten werden können. Im Inneren des neuen Quartiers entsteht ein von Lärm geschützter und öffentlich zugänglicher Innenraum.

Im begrünten Innenhof sind über kaskadenartigen Terrassen nutzbare Dachflächen zu erreichen. Ferner ist eine breite Nutzungsmischung vorgesehen. Hierunter zählen eine Büro- und Hotelnutzung, Wohnnutzung, Boardinghouses, kleinteilige Einzelhandelsbetriebe, Cafés, Gastronomie- und Handwerksbetriebe, eine Kindertagesstätte und ergänzende öffentliche Nutzungen.

Der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung beschloss im November 2022 die Überprüfung des Wettbewerbsergebnisses im Hinblick auf die maximale Gebäudehöhe und Vernetzungsmöglichkeiten. Die Prüfergebnisse wurden im Februar 2023 politisch beraten und folgender Beschluss gefasst: der städtebauliche Entwurf ist zu überarbeiten und der Büroturm auf eine Höhe von 139,9 m zu reduzieren.

Dieser Entwurf soll nun die Grundlage für das anschließende Bebauungsplanverfahren bilden.

Bebauungsplan

Auf Grundlage des Ergebnisses des städtebaulichen und freiraumplanerischen Wettbewerbes sowie der Beschlüsse des Ausschusses für Planung und Stadtentwicklung [APS] vom 30. November 2022 sowie vom 15. Februar 2023 wurden die ersten Verfahrensschritte der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung gem. § 3 (1) BauGB und frühzeitigen Behördenbeteiligung gem. § 4 (1) BauGB vorbereitet.

Die Öffentlichkeit hatte die Möglichkeit vom 16. Mai 2023 bis zum 16. Juni 2023 Anregungen in das Verfahren einzubringen. Zudem wurden der Entwurf und das Planverfahren am Dienstag, den 23. Mai 2023 ab 18.30 Uhr in der Aula des Friedrich-Rückert-Gymnasiums (Rückertstraße 6) der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt.