Biodiversitätskonzept für Düsseldorf

Biodiversitätskonzept für Düsseldorf

Um dem Verlust von Arten entgegenzuwirken und die Arten- und Lebensraumvielfalt im Stadtgebiet zu fördern, soll ein “Fahrplan für die Zukunft” erstellt werden. Der Rat der Stadt Düsseldorf hat die Verwaltung beauftragt, ein Artenschutzkonzept zu erstellen und hierfür Mittel bereitgestellt. Das Konzept soll Grundlage und Leitfaden zum Schutz der Artenvielfalt und der natürlichen Lebensräume im Stadtgebiet sein und helfen, bedrohte, seltene, geschützte und ökologisch sensible Arten zu erhalten und zu fördern (vgl. RAT/099/2021). Das Biodiversitätskonzept soll die Ziele für die Zukunft festlegen und Maßnahmen zu deren Umsetzung entwickeln.  

Kern des Biodiversitätskonzeptes stellen fortschreibungsfähige Einzelgutachten zu möglichst vielen Artengruppen dar. Bisher werden die folgenden Artengruppen betrachtet: Pflanzen, Vögel, Reptilien, Amphibien, Fische, Libellen, Heuschrecken, Tagfalter, Nachtfalter, Wildbienen, Schwebfliegen, Krebse und Muscheln.  

Zur Förderung der Artenvielfalt und zur Eindämmung des Biodiversitätsschwunds werden Maßnahmen zum Schutz der Arten, zur Verbesserung ihrer Lebensräume, zur Minderung von Beeinträchtigungen oder zur Vernetzung von Lebensräumen (Biotopverbund/ Verbund von Inselvorkommen) vorgeschlagen.

Die Zahl der Tier- und Pflanzenarten in Düsseldorf ist sehr groß, so dass eine Betrachtung aller Arten im Detail nicht möglich wäre. Daher werden für das Stadtgebiet sogenannte Ziel- und Individualarten definiert, an deren Ansprüche an Lebensraum und Lebensbedingungen spezielle Maßnahmen ausgerichtet werden sollen.  

Zielarten

Zielarten sind ausgewählte typische, seltene oder gefährdete Arten, die exemplarisch für besondere Lebensräume stehen, von deren Schutz und Förderung gleichzeitig ganze Lebensgemeinschaften profitieren und entsprechende Maßnahmen daher aus naturschutzfachlicher Sicht besonders erwünscht sind. Zielarten können über den Schutz oder die Aufwertung ihrer Lebensräume gefördert werden. Von Maßnahmen für diese Arten profitieren im selben Lebensraum vorkommende Arten mit ähnlichen Ansprüchen.

Individualarten

Individualarten sind Arten, die entweder wegen ihrer Seltenheit nur noch vereinzelt in besonderen Biotopen vorkommen, nicht konkret zu Lebensräumen zugeordnet werden können oder nur durch spezifische Schutzmaßnahmen zu pflegen und zu erhalten sind, die keine Vorteile für weitere Arten bieten.

Über den gesamtstädtischen Grünordnungsplan (GOP) liegt bereits eine Aufteilung des Stadtgebietes in 27 Teilräume vor. Die Verbreitung der Arten und Lebensräume kann anhand dieser Teilräume für das Stadtgebiet quartiersbezogen dargestellt werden.

Mit der Ausarbeitung der Einzelgutachten wurde 2023 begonnen. Zeitgleich werden bereits vorhandene Informationsquellen und Studien gesammelt und ausgewertet. Neben wissenschaftlichen Daten anderer Institutionen (Biologische Station, Aquazoo Löbbecke Museum) sollen auch Daten von naturinteressierten Bürgerinnen und Bürgern im Sinne der „Citizen science“ ausgewertet werden. Mehr darüber erfahren Sie auf der Unterseite "Düsseldorferinnen und Düsseldorfer können mithelfen".