Globales Netzwerk der Metropolen berät in Düsseldorf über Zukunftsfragen

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OB Geisel (2.v.l.) präsentierte gemeinsam mit seinem Amtskollegen aus Venlo Antoin Scholten (2.v.r.) und Aziza Akhmouch (links), Leiterin des Bereiches Cities, Urban Policies, Sustainable Development bei der OECD, das offizielle Programm vor. Foto: David Young

Mehr als 30 Delegationen diskutieren auf der Oberbürgermeisterkonferenz "Living Together" Lösungen für die Herausforderungen des Zusammenlebens in der Großstadt. Foto: Young

V.l.n.r.: Oberbürgermeister Thomas Geisel, Aziza Akhmouch, OECD, OB von Venlo Antoin Scholten und Jessica Breitkopf, Leiterin des städtischen Büros für Internationale und Europäische Angelegenheiten. Foto: Young

Was macht die Großstädte in Zukunft lebenswert und welche Lösungen sind die besten, um ein friedliches Zusammenleben für seine Bürgerinnen und Bürger zu fördern? Antworten auf aktuelle Herausforderungen für Großstädte diskutieren mehr als 30 Delegationen aus 23 Ländern vom 30. August bis zum 1. September in der Landeshauptstadt Düsseldorf.

Oberbürgermeister Thomas Geisel wird Stadtrepräsentanten unter anderem aus Metrolpolen wie Moskau, New York, Kalkutta und Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesh, zur Konferenz "Second Mayors Summit on Living Together" am Freitagabend, 30. August, im Rathaus begrüßen. Am Samstag, 31. August, wird er mit Niels Annen, Staatsminister im Auswärtigen Amt, die Diskussion zu den zu den wichtigen globalen Zukunftsfragen für Metropolen offiziell eröffnen. Die Living Together-Konferenz fand erstmals 2015 im kanadischen Montréal statt.

Zusammen mit seinem Amtskollegen Antoin Scholten, Oberbürgermeister der Stadt Venlo, und Aziza Akhmouch, Leiterin des Bereiches Cities, Urban Policies, Sustainable Development bei der OECD, stellte OB Thomas Geisel das offizielle Programm für das Konferenz-Wochenende am Dienstag, 20. August, im Lindner Congress Hotel vor.

"Ich freue mich darauf, dass so viele Amtskolleginnen und -kollegen aus aller Welt nach Düsseldorf kommen, um die besten Antworten auf Fragestellungen zu finden, die den Bürgerinnen und Bürgern von großen Städten weltweit am Herzen liegen: Wir wollen voneinander lernen, wie Vorbild-Projekte bei Bürgerbeteiligung, Stadtplanung und Integration zu einem besseren Zusammenleben für uns alle führen", sagte OB Thomas Geisel. "Die Konferenz ist eine großartige Gelegenheit für die Landeshauptstadt, gemeinsam erfolgversprechende Wege zu finden, sich die Lebensbedingungen und den Zusammenhalt unserer Bürgerinnen und Bürger zu verbessern und uns in einer Düsseldorfer Deklaration auf die gemeinsamen Leitideen zu verständigen."

Praxisnahe Fallbeispiele aus Städten in der ganzen Welt

Kern der Konferenz ist der Samstag, 31. August, an dem die Vertreterinnen und Vertreter der Städte sich über Beispiele guter Stadtführung in fünf verschiedenen Themenbereichen austauschen werden. Das Themenspektrum reicht dabei von Fragen der Stadtplanung, Nachhaltigkeit, Sicherheit, Digitalisierung bis zum Thema inklusive Gesellschaften. Die fünf Workshops wurden dafür konzipiert, um inhaltliche Tiefe bei den Diskussionen zu ermöglichen, durch konkrete Fallbeispiele aus den Städten.

Aziza Akhmouch, Leiterin des Bereiches "Cities, Urban Policies, Sustainable Development" bei der OECD, erklärt: "Städte müssen heute neue und innovative Lösungen für aktuelle Herausforderungen finden. Dieses Ziel verfolgen sowohl die OECD-Initiative 'Champion Mayors for Inclusive Growth' wie die Living Together-Konferenz. Wir freuen uns daher, Partner des 'Living Together Summit' zu sein und einen aktiven Part mit der Moderation beim Workshop 'Inclusive Cities' zu spielen. Alle Teile der Gesellschaft müssen sich zusammentun, um sozialen Zusammenhalt zu verbessern und lebenswerte Städte für die Zukunft zu schaffen. Ungleichheit erstreckt sich nicht nur auf Geld und Vermögen. Sie berührt jeden Bereich: Gesundheit, Zugang zu qualifizierter Arbeit und Ausbildung wie auch alle Aspekte des Wohlbefindens. In Städten herrscht mehr als anderswo dringender Handlungsbedarf."

OB Geisel ist kürzlich dem OECD-Netzwerk "Champion Mayors for Inclusive Growth" beigetreten und wird derzeit mit einem Gastbeitrag als "Mayor of the Moment" vorgestellt unter www.oecd-inclusive.com/champion-mayors/mayor-of-the-moment/

Oberbürgermeister Antoin Scholten, der im Rahmen des Workshops "Healthy cities" das Projekt "Grünes Rathaus" der Stadt Venlo vorstellt, ergänzt: "Ich bin sehr gespannt auf die bevorstehende Konferenz und den geplanten professionellen Dialog zwischen den Vertreterinnen und Vertretern der vielen unterschiedlichen Städte. Das Projekt 'Grünes Rathaus' ist ein Beispiel dafür, wie die Stadt ihre Arbeitsplätze gesünder und nachhaltiger gestalten und damit die Qualität ihrer Arbeit erhöhen kann." Beispiele für weitere Themen, die von den Städten präsentiert werden, sind:

- Das New Yorker "Mandatory Housing Program" mit dem zur Sicherung vielfältiger Nachbarschaften neuer Wohnraum als dauerhaft bezahlbar festgeschrieben wird (Workshop: inclusive cities)

- Palermos Radikalisierungsprävention, mit Hilfe derer es der Stadt gelungen ist, großen Herausforderungen wie der Bekämpfung der Mafia, der Integration von Einwanderungswellen und rechtsextremistischen Tendenzen zu begegnen (Workshop: resilient cities)

- Das Bürgerbeteiligungsportal "UPS Sceaux" der französischen Gemeinde Sceaux, das bereits 90 Projekte hervorgebracht und inzwischen Nachahmer in französischen Millionenstädten wie auch im Ausland gefunden hat (Workshop: connective cities)

Eine Übersicht der fünf Workshops:

- Communicative cities (Stadtplanung & Stadtentwicklung)
- Healthy cities (Nachhaltigkeit & Gesundheit)
- Resilient cities (Sicherheit & Gefahrenabwehr)
- Connective cities (Digitalisierung & Bürgerengagement)
- Inclusive cities (inklusive Gesellschaften)

Den Beschluss zur Ausrichtung der Konferenz hatte der Rat der Stadt Düsseldorf am 13. Dezember 2018 gefasst. Hauptpartner der Konferenz ist das Living Together Observatory, ein internationales Netzwerk von Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeistern, das in Montreal gegründet wurde.

Bürger-Umfrage und interaktive Ausstellung im NRW-Forum

Eine Besonderheit der Konferenz in Düsseldorf ist die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger in den Konferenzprozess. Dazu hatte das Büro für Internationale und Europäische Angelegenheiten gemeinsam mit dem Amt für Statistik und Wahlen eine Online-Umfrage vom 8. Juli bis zum 8. August durchgeführt. Abgefragt wurde unter anderem, welche Aspekte des Zusammenlebens den Bürgerinnen und Bürgern besonders wichtig sind und wie ihre Zufriedenheit mit den einzelnen Punkten aussieht. Insgesamt nahmen 1.429 Düsseldorferinnen und Düsseldorfer und 566 Bürgerinnen und Bürger von Städten aus aller Welt an der Umfrage teil. Die Umfrage zeigte unter anderem, dass die Bürgerinnen und Bürger lebenswerte Stadtviertel, sozialen Wohnungsbau und ein sehr gut ausgebautes ÖPNV-Angebot für die Kernthemen halten, die ein erfolgreiches Zusammenleben in der Kommune voranbringt. Thomas Geisel: "Die Umfrage gibt den Teilnehmenden der Konferenz einen wichtigen Impuls dafür, welche Themen für die Bürgerinnen und Bürger Priorität haben. Dabei formulieren sie auch einen generellen Anspruch an ihre Stadtspitzen: 56 Prozent der Befragten fordern eine tolerante und weltoffene Stadt als Leitbild."

Ein Highlight ist eine interaktive Ausstellung, die die Ergebnisse des Konferenztags zusammenfassen und bereits am 1. September, dem Folgetag der Konferenz, öffentlich zugänglich macht. Unter dem Motto "Heute Stadt von Morgen denken" dokumentiert sie neben den Umfrageergebnissen die Diskussionen der städtischen Vertreterinnen und Vertreter vom Vortag. Diese werden noch in der Nacht zu Sonntag zusammengefasst: Besucherinnen und Besucher können dabei auch ihre Anregungen und Wünsche für die Zukunftsfragen einer Großstadt wie Düsseldorf formulieren. Die Ausstellung ist vom 1. bis 7. September im NRW-Forum und vom 9. bis 15. September im Café Europa, Marktplatz 6b, zu sehen.

Auftritte auch bei Fest der Demokratie und Campfire Festival

Das Programm beinhaltet neben dem eigentlichen Konferenztag (Samstag) auch Empfänge und Angebote für die internationalen Besucherinnen und Besucher, Düsseldorf besser kennenzulernen. Dem Willkommensempfang im Rathaus mit Eintragung ins Goldene Buch am Freitag folgt ein Willkommens-Dinner im Dreischeibenhaus mit einem Vortrag des Düsseldorfer Architekten Christoph Ingenhoven von "ingenhoven architects" über das "Zusammenleben in Großstädten der Zukunft am Beispiel von Düsseldorf".

Samstagabend findet der offizielle Empfang der Delegationen in der Tonhalle statt, bei der die Delegationsleiter eine gemeinsame Erklärung zur Konferenz unterzeichnen werden.

Am Sonntag werden die Ergebnisse der Konferenz im Rahmen einer Pressekonferenz im NRW-Forum vorgestellt und per Live-Stream online übertragen.

Nach der Konferenz nehmen ab 13 Uhr Vertreterinnen und Vertreter der Städte gemeinsam mit Oberbürgermeister Geisel an der Eröffnung des Festes der Demokratie im Ehrenhof teil. Geisel und einige Amtskollegen werden sich anschließend auch an einer Diskussionsrunde zum Thema "Zukunft von Städten" auf dem parallel stattfindenden Campfire Festival vor dem Landtag NRW beteiligen.

Hintergrund

Die erste Living Together-Konferenz fand 2015 in der kanadischen Hauptstadt Montréal statt. Dort fanden sich Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister aus aller Welt ein, um Herausforderungen einer sich stetig verändernden Gesellschaft zu diskutieren. Sie gründeten das "International Observatory of Mayors on Living Together", ein internationales Netzwerk von Städten, das bewährte Verfahren dokumentiert, um durch diese beispielhaften Projekte dazu beizutragen, die Lebensqualität insgesamt in den Städten weltweit zu verbessern. Bereits bei der ersten Living Together-Konferenz unterzeichneten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Erklärung - die "Montréal Declaration" - zur Förderung des friedlichen Zusammenlebens in den Städten. Düsseldorf ist seit 2016 Mitglied im Observatory und veranstaltet in diesem Jahr die zweite Internationale Living Together Konferenz zum Thema "Zusammenleben in der Großstadt".

Prominente Unterstützer finden sich in den Reihen der Sponsoren und Partnerorganisationen. Der Flughafen Düsseldorf sowie die Messe Düsseldorf sind Hauptsponsoren der Konferenz und stellen den Delegationen ihren Beitrag zur Internationalität der Stadt vor.

Zudem sind das Auswärtige Amt, das Strong Cities Netzwerk, Mayors for Peace, EUROCITIES und die UNESCO International Coalition for Inclusive and Sustainable Cities als ideelle Partner ebenso mit dabei wie Düsseldorf Marketing und die Wirtschaftswoche als Medienpartner. Auch das von der OECD geführte Oberbürgermeister-Netzwerk "OECD Champion Mayors Initiative" ist Partner der Konferenz.