Jugendaustausch: Deutsche und niederländische Schüler auf den Spuren mutiger Bürger

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Die Schüler aus Apeldoorn und Düsseldorf trafen sich am Samstag, 7. Dezember, zum Austausch in der Mahn- und Gedenkstätte. Bürgermeister Wolfgang Scheffler begrüßte die Jugendlichen © Landeshauptstadt Düsseldorf/Uwe Schaffmeister

Besonderer Jugendaustausch: Schüler*innen bereiten ein grenzübergreifendes Gedenken an das Kriegsende vor 75 Jahren in Apeldoorn und Düsseldorf für 2020 vor © Landeshauptstadt Düsseldorf/Uwe Schaffmeister

Schüler des Veluws College Mheenpark Apeldoorn und Schüler des Friedrich-Rückert-Gymnasiums © Landeshauptstadt Düsseldorf/Uwe Schaffmeister

Jugendliche bereiten grenzübergreifendes Gedenken an das Kriegsende vor 75 Jahren in Apeldoorn und Düsseldorf für 2020 vor

In der Mahn- und Gedenkstätte kamen am Samstag, 7. Dezember, Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines besonderen Jugendaustauschprojektes zusammen: 17 niederländische Schülerinnen und Schüler des Veluws College Mheenpark Apeldoorn und ihre Lehrkräfte trafen dort ihre Austauschpartner des Friedrich-Rückert-Gymnasiums. Gemeinsam bereiten die Jugendlichen ein grenzübergreifendes Gedenken an das Kriegsende vor 75 Jahren in Apeldoorn und Düsseldorf für das Jahr 2020 vor. Beide Städte verbindet, dass jeweils mutige Bürger in der Nacht vom 16. auf den 17. April 1945 Kontakt zu den alliierten Truppen aufnahmen und dabei den kampflosen Einmarsch in die Städte verhandelten. Apeldoorn und Düsseldorf wurden so beide vor schweren Angriffen im Vorfeld des alliierten Einmarsches bewahrt. Die teilnehmenden Jugendlichen wurden am Samstag von Bürgermeister Wolfgang Scheffler in der Gedenkstätte empfangen und begrüßt.

Bürgermeister Wolfgang Scheffler lobte das Engagement der Jugendlichen ausdrücklich, für ein gemeinsames, grenzübergreifendes Erinnern einzutreten: "Auch nach 75 Jahren ist es alles andere als selbstverständlich, dass Deutsche gemeinsam mit ihren europäischen Nachbarn die Befreiung begehen können – zu viel Leid wurde durch deutsche Besatzer angerichtet. Ihr zeigt, dass und wie ein gemeinsames Gedenken über die nationalen Grenzen hinweg möglich ist. Ihr übernehmt damit Verantwortung für das europäische Miteinander in unserer Zeit." Besonders dankte Bürgermeister Wolfgang Scheffler auch der Apeldoorner "Gelre Association International", die das gemeinsame Gedenken anregte, und dem Team der Mahn- und Gedenkstätte, das das Projekt inhaltlich und organisatorisch begleitet.

Austausch zwischen Apeldoorn und Düsseldorf
Die Schülerinnen und Schüler haben sich mit ihren Lehrkräften seit September auf den Austausch inhaltlich vorbereitet. Ende November war die Düsseldorfer Gruppe das erste Mal in Apeldoorn zu Besuch, um vor Ort die niederländische Widerstandsaktion kennenzulernen. Nun erwiderten die Niederländer den Besuch in Düsseldorf, wo ihnen die elf Schülerinnen und Schüler des Geschichts-Zusatzkurses am Friedrich-Rückert-Gymnasium die Ereignisse der "Aktion Rheinland" näherbrachten.

In dem Projekt, das insgesamt sechs Tagesausflüge und zahlreiche Werkstatttage bis April 2020 beinhaltet, geht es um die historischen Ereignisse, ihre Parallelen und Unterschiede. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten gemeinsam, was sie aus diesem Teil der Geschichte ihrer Städte mitnehmen können für die Gegenwart. Haben die mutigen Aktionen historischer Personen noch eine Bedeutung für das Hier und Jetzt ihres Lebens heute? Die Ergebnisse ihrer Überlegungen wollen die Jugendlichen auf Fotoplakaten in Apeldoorn und Düsseldorf im April 2020, passend zum offiziellen Gedenken an das Kriegsende vor 75 Jahren, in die Städte tragen. Auch zu den Gedenkveranstaltungen werden sie einen Wortbeitrag leisten. All dies ist Dank der Förderung durch ein Interreg-Projekt der Euregio Rhein-Waal möglich.