"ART-Werk Moskau": Zweites deutsch-russisches Kreativwirtschaftsforum

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Für die Wirtschaftsförderung nahmen Lars Terlinden (am Mikrofon), Leiter des KomKuK, und Friederike Rennen an "ART-Werk 2018" teil © Landeshauptstadt Düsseldorf/Amt für Wirtschaftsförderung

Wirtschaftsförderung und Unternehmen der Kreativwirtschaft reisten nach Moskau/Sichtbarkeit des Kreativstandortes und Vernetzung von Kreativszenen standen dabei im Vordergrund.

Gemeinsam mit Vertretern von fünf Düsseldorfer Unternehmen und Netzwerken nahm das Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft (KomKuK) bei der Wirtschaftsförderung der Stadt Düsseldorf am Freitag, 16. und Samstag, 17. November, am zweiten deutsch-russischen Kreativwirtschaftsforum "ART-Werk" in Moskau teil. Bei zahlreichen Podiumsdiskussionen, Workshops, Präsentationen, Matchmaking-Formaten und persönlichen Gesprächen vernetzten sich deutsche und russische Unternehmen sowie Vertreter der Verwaltungen und verschiedener Fördereinrichtungen.

Die Düsseldorfer Delegation beteiligte sich auf unterschiedliche Art am umfangreichen Programm des Forums und lieferte damit auch ein vielseitiges Testimonial für den Kreativstandort. Für die Wirtschaftsförderung nahmen Lars Terlinden, Leiter des KomKuK, und Friederike Rennen teil. Bei Podien und Workshops erläuterten sie, welche Angebote die Stadt Düsseldorf entwickelt hat, um Akteure der Kultur- und Kreativwirtschaft zu fördern und damit den Kreativstandort insgesamt zu stärken. Als Lotse, Raumgeber und Botschafter blickte das KomKuK-Team dabei auf drei Jahre strukturelle Arbeit zurück, um Impulse auch für russische Fördereinrichtungen zu geben.

Fünf Düsseldorfer Unternehmen und Netzwerke präsentierten sich
Die beiden Mitgründer des Start-ups "pointreef", Marc Flören und Robert Milost, zeigten, wie mit 3D-Laserscans existierende Gebäude und Außenbereiche dokumentiert und auf dieser Basis auch noch nicht vorhandene Architektur entwickelt und visualisiert werden kann.

Jan Thiel und Christoph Bucher von der "Agency for Virtual Reality" (A4VR) demonstrierten an Beispielen - von der Zeitreise bis zum Mondflug - , welches Potential Anwendungen im Bereich von Virtual Reality haben. Beide Unternehmen boten auch gemeinsame Workshops an, die auf große Resonanz stießen.

Ein weiterer Teilnehmer aus Düsseldorf kam vom Designkollektiv "Labor Fou": Benny Nast stellte im Rahmen seiner Präsentation dar, wie die Nutzung öffentlicher Flächen und Räume mit Designkonzepten und künstlerischen Inhalten nicht nur einen Stadtraum, sondern in Wechselwirkung auch traditionelle Ausstellungsräume sowie Stadtplanungsprozesse verändert.

Einen Rahmen für Begegnungen boten auch die "CreativeMornings" in Moskau. Bei den monatlichen Treffen, die in vielen großen Städten weltweit jeweils zu einem gemeinsamen Thema organisiert werden, treffen sich Akteure der Kultur- und Kreativwirtschaft zu einem kurzen, morgendlichen Vortrag bei Kaffee und Frühstück. Lisa Maria Kunst, Veranstalterin der "CreativeMornings DUS", beteiligte sich am Treffen in Moskau. Zudem diskutierte sie auf einem Podium über das gesellschaftliche Veränderungspotential der Kultur- und Kreativwirtschaft.

Mit Trends und Chancen für die Medienbranche befasste sich ein international besetztes Podium, an dem sich die Chefredakteurin des Düsseldorfer Wirtschaftsmagazins "Vivid", Britt Wandhöfer, beteiligte.

Hintergrund: "ART-Werk Moskau""ART-Werk" 
wurde von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Kooperation mit dem Goethe-Institut organisiert und fand im Kreativquartier Winzavod statt, einer ehemaligen Weinabfüllanlage, in der heute zahlreiche Galerien, Künstlerateliers, Design- und Architekturbüros sowie Ausstellungs- und Veranstaltungsräume untergebracht sind.

Bei mehreren "Match-Making-Sessions" begegneten die Teilnehmer der Düsseldorfer Delegation Akteuren aus Moskau. Ein zentrales Thema war dabei der Anspruch, voneinander lernen zu können und den Austausch darüber zu verstetigen. Neben deutsch-russischen Kontakten entstanden auch neue deutsch-deutsche Kontakte: Die Düsseldorfer trafen in Moskau auf Teilnehmer aus Sachsen, Hamburg, Berlin und Mannheim. An eine Fortsetzung und Ausweitung der Zusammenarbeit wird bereits gedacht: Eine Delegationsreise zu den beteiligten Städten aus Deutschland ist für 2019 im Gespräch.

Text: Julia Robl