Alleine erziehen – gemeinsam aktiv

Alleine erziehen – gemeinsam aktiv

Mütter oder Väter, die mit ihren Kindern alleine wohnen, sind mittlerweile keine Ausnahme, so ist jeder vierte Familienhaushalt in Düsseldorf ein Alleinerziehenden-Haushalt.
Allein erziehende Eltern haben ihr Leben oft gut organisiert. Häufig besteht dennoch der Wunsch, sich mit anderen Menschen in ähnlicher Lebenssituation über Alltags- und Erziehungsfragen auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen.

Offene Treffs

Zu den offenen Treffs sind alle alleinerziehenden Eltern zum informellen Austausch eingeladen. Die Treffen finden in der Regel monatlich statt und ein Einstieg ist jederzeit möglich. Erfahrene pädagogische Fachkräfte leiten die Gruppen. Die Kinder werden betreut, so dass die Eltern auch mal Zeit für sich haben. Dieses Angebot für alleinerziehende Eltern ist kostenlos und alle sind herzlich willkommen.

Wochenendangebote

Die Wochenendangebote finden in Tagungshäusern außerhalb von Düsseldorf statt. Neben gemeinsamen Aktivitäten mit den Kindern stehen besonders bei den Bildungswochenenden auch Themen aus dem Alltag der Alleinerziehenden auf dem Programm. Wie bei den Offenen Treffs werden die Wochenenden von pädagogischen Fachkräften geleitet und die Kinder von erfahrenen Betreuerteams betreut. Für Unterkunft und Verpflegung wird ein geringer Kostenbeitrag erhoben. Die Anreise wird in der Regel gemeinsam organisiert.

Termine 2024

Rath/Unterrath/Oberrath/Mörsenbroich

ASG-Familientreff | Rather Kreuzweg 43

  • Offener Treff mit Kinderbetreuung
    Sonntag | 10.30 bis 12.45 Uhr (14-tägig)
    Ort ASG-Familientreff | Rather Kreuzweg 43
    Termine 14.4., 28.4., 12.5., 26.5., 9.6. und 23.6.2024
  • Leitung Romy Maksimovic
  • Bildungswochenende mit Kinderbetreuung
    Ort Haus Sankt Ludger | Baasem in der Eifel
    Termin 6. bis 8.9.2024
    Leitung Romy Maksimovic und Monika Reckmann

Anmeldung unter 0211 - 1740146 oder reckmann@asg-bildungsforum.de

 

Gerresheim

Städtisches Familienzentrum | Gustav-Kneist-Weg 4

  • Offener Treff mit Kinderbetreuung
    Dienstag | 15 bis 17.15 Uhr (14-tägig)
    Ort Städtisches Familienzentrum | Gustav-Kneist-Weg 4
    Termine 16.4., 30.4., 14.5., 28.5., 11.6. und 25.6.2024
    Leitung Peggy-Regina Falke

Anmeldung unter 0211 - 1740146 oder reckmann@asg-bildungsforum.de

 

Heerdt/Oberkassel

Jugendfreizeiteinrichtung TWENTYONE | Schiessstr. 21

  • Offener Treff mit Kinderbetreuung
    Samstag | 10 bis 12.15 Uhr (monatlich)
    Termine 21.4., 26.5. und 16.6.2024
    Leitung Miriam Bastisch

 

Bilk/Friedrichstadt

DRK-Familientreff Friedrichstadt | Jahnstraße 47

  • Offener Treff mit Kinderbetreuung
    Montag | 16.30 bis 18.45 Uhr (monatlich)
    Termine 22.4., 13.5., 17.6., 26.8., 16.9., 4.11. und 2.12.2024
    Leitung Andrea Kölbl-Neuhaus
  • Bildungswochenende mit Kinderbetreuung
    Ort Erlebnisbauernhof Reichswaldhof in Goch
    Termin 27. bis 29.9.2024
    Leitung Sabine Reyscher und Angela Greif

Anmeldung unter 0211 - 1593368 oder familientreff.friedrichstadt@drk-duesseldorf.de

 

Derendorf/Pempelfort

efa-Stadtteiltreff Derendorf | Rather Straße 19

  • Offener Treff mit Kinderbetreuung
    Sonntag | 10 bis 12.15 Uhr (monatlich)
    Termine 14.4., 19.5. und 9.6.2024
    Leitung Annette Vollrath

Anmeldung unter 0211 - 6002820 oder alexandra-baltes@efa-duesseldorf.de

 

Lierenfeld/Eller

Michaelshaus Lierenfeld | Gather Weg 57
bis voraussichtlich März 2024 noch im FZ Sternschnuppe | Ronsdorfer Str. 138

  • Offener Treff mit Kinderbetreuung
    Mittwoch | 16 bis 18.15 Uhr (monatlich)
    Termine 8.5. und 12.6.2024
    Leitung Angela Greif

Anmeldung unter 0162 - 6481001 oder nadine.klett@awo-duesseldorf.de

 

Wersten

AWO Aktiv- und Stadtteiltreff Wersten | Immigratherstraße 45

  • Offener Treff mit Kinderbetreuung
    Dienstag | 17 bis 19.15 Uhr (monatlich)
    Termine 16.4., 14.5. und 18.6.2024
    Leitung Angela Greif

Anmeldung unter 0162 - 6481001 oder nadine.klett@awo-duesseldorf.de

Alle Einrichtungen sind in den Schulferien geschlossen.

 

Stadtmitte

Hohenzollernstraße 24

  • Online-Treff
    Tage wechselnd | 20 bis 22.15 Uhr (monatlich)
    Termine 15.4., 13.5. und 18.6.2024
    Leitung Annette Vollrath
  • Offener Treff mit Kinderbetreuung
    Sonntag | 14.30 bis 16.45 Uhr (monatlich)
    Termine 14.4.2024
    Leitung Corinna Brendel
  • Bildungswochenende mit Kinderbetreuung
    Ort Haus Sankt Ludger | Dahlem
    Termin 14. bis 16.6.2024
    Leitung Sabine Reyscher und Angela Greif

Anmeldung unter 0211 - 6002820

Anbieter sind folgende Familienbildungseinrichtungen

 

ASG - Familienbildungsstätte des ASG Bildungsforum

Gerresheimer Straße 90, 40233 Düsseldorf
Telefon 0211 - 17401614
Ansprechpartnerin: Monika Reckmann, Telefon 0211 - 1740276
reckmann@asg-bildungsforum.de
www.asg-bildungsforum.de
Angebote in den Stadtteilen Rath und Gerresheim

 

AWO - Familienbildungswerk der Arbeiterwohlfahrt

Liststraße 2, 40470 Düsseldorf
Telefon 0211 - 60025110
Ansprechpartnerin: Nadine Klett, Telefon 0162 - 6481001
nadine.klett@awo-duesseldorf.de
www.awo-duesseldorf.de
Angebote in den Stadtteilen Eller und Wersten/Holthausen

 

DRK - Deutsches Rotes Kreuz Familienbildung

Kölner Landstraße 115, 40591 Düsseldorf
Telefon 0211 - 22992166
Ansprechpartnerin: Judith Hüwe, Telefon 0211 - 3849199
judith.huewe@drk-duesseldorf.de
www.drk-duesseldorf.de
Angebote in den Stadtteilen Friedrichstadt und Bilk

 

efa - Evangelische Familienbildung in Düsseldorf

Hohenzollernstraße 24, 40211 Düsseldorf
Telefon 0211 - 6002820
Ansprechpartnerin: Alexandra Baltes, Telefon 0211 - 60028222
alexandra-baltes@efa-duesseldorf.de
www.efa-duesseldorf.de
Angebote in den Stadtteilen Derendorf und Garath

Interviews mit Alleinerziehenden

die Namen der Personen wurden geändert

Wie kam es dazu, dass du alleinerziehend bist?

Mein Mann war ein totaler Kontrollfreak und hat mir immer wieder Dinge angedichtet, die so nicht stimmten. Ich dachte immer, wenn wir Kinder haben, dann wird es besser, dass er mir mehr vertraut, dass ich mich für ihn entschieden habe und ihm treu bin. Doch das war nicht so, überhaupt nicht so…. Es wurde viel schlimmer, und er wurde dann auch handgreiflich (weint). Ich musste ihn verlassen, da ich Angst hatte, dass er mir die Kinder nimmt oder uns alle verprügelt. Mein Sohn war vier Jahre alt, meine Tochter gerade mal zwei, als ich es endlich schaffte, mich von ihm zu lösen. Dass er auch gegen die Kinder losgeht, das konnte ich nicht mehr ertragen. Danach terrorisierte er mich weiter, ich musste meine E-Mail-Adresse und Telefonnummer ändern und auch umziehen. Die ganze Geschichte kann ich bis heute nicht vergessen, und ich habe immer noch Angst, ihm wieder zu begegnen. Auf eine neue Beziehung kann ich mich immer noch nicht einlassen.

Was bedeutet „alleinerziehend sein“ für deinen Lebensalltag und Lebensunterhalt?
Es kostet mich viel Kraft , da ich hier in Düsseldorf allein bin. Von meinen Eltern lebt nur noch mein Vater, etwa 450 km entfernt, sodass ich keine Großeltern zur Unterstützung habe. Ich habe zwei Freundinnen hier, doch ich möchte denen nicht zur Last fallen, wenn ich eine Kinderbetreuung brauche. Da ich in Teilzeit als Bürokraft arbeite, ist es gerade morgens und kurz vor Feierabend sehr stressig. Mein Sohn ist nun Grundschüler und ich merke, dass er mich mehr denn je braucht. Er will nicht lernen und verschließt sich immer mehr.

Auf welche Schwierigkeiten stößt du im Alltag?
Ich fühle ich mich alleingelassen und gestresst, da ich von einem Termin zum nächsten hetzen muss. Meine Kinder sind mir einfach so wichtig und geben mir Halt, aber Zeit für mich bleibt da überhaupt nicht. Mein Sohn fordert mich im Moment sehr und es wäre wirklich gut, wenn mir jemand zu Hause beistehen würde. Ich bin ganz froh, dass meine Tochter gut mitmacht, obwohl ich immer wieder merke, dass sie zu kurz kommt. Finanziell geht es uns nicht so gut, wir können mit „normalen Familien“ einfach nicht mithalten. Manchmal habe ich den Eindruck, dass meine Kinder deshalb nicht so beliebt sind, weil wir uns so manches einfach nicht leisten können. Das merkt man immer bei Einladungen zum Kindergeburtstag. In meiner kleinen Wohnung kann ich einfach nicht so viele Kinder unterbringen.

Welche Hilfen und Netzwerke hast du?
Mit meinen Freundinnen hier in Düsseldorf will ich über meine Sorgen nicht reden, da ich beide über meinen Arbeitsplatz kennengelernt habe. Mein Sohn geht nun zur Lerntherapie. Und über den Treff hier möchte ich andere Mütter kennenlernen, denen es so geht wie mir.

Warum kommst du zu uns?
Ich erhoffe mir hier nette Kontakte mit anderen alleinerziehenden Mamas und habe ein paar Themen, bei denen ich jeden guten Rat gebrauchen kann. Schön ist, dass ich hier offen reden kann, ohne zu überlegen, wie meine Freundin oder Kollegin das findet und dass alles vertraulich behandelt wird. Und ich hoffe, dass ich hier Freunde finde, die sich in einer ähnlichen Situation wie ich befinden, dann können wir uns bei der Kinderbetreuung gegenseitig entlasten, wenn einer mal krank ist oder länger arbeiten muss.

Was hat dir bei den Angeboten der Familienbildung geholfen?
Ich bin so dankbar über den Tipp mit der Lerntherapie für meinen Sohn. Ich wusste gar nicht, dass es das gibt. Mir tun die Gespräche einfach gut, da sie mir viele gute Anstöße geben. Mir wird immer wieder klar, dass es für alles eine Lösung gibt, und ich bin dankbar für diese Rückendeckung. Für meine Kinder ist es gut, dass sie erfahren, dass es auch andere Kinder gibt, die keinen Vater mehr haben. Wenn wir nach Hause gehen, fühle ich mich nach dem Treff entspannter, auch wenn wir noch an ein paar Dingen arbeiten müssen. Die Mitarbeiter und die anderen Mamas hier sind sehr nett und wir fühlen uns einfach wohl.

Welche Angebote wünschst du dir noch von der Familienbildung?
Am Wochenende fällt mir die Decke auf den Kopf. Ich bin so kaputt von der Woche und komme in eine richtige Zwickmühle: einerseits will ich meinen Kindern etwas bieten – tolle Ausflüge, etwas Besonderes – andererseits bin ich total ausgepowert. Ich freue mich immer, wenn wenigstens am Wochenende jemand anderes die Planung übernimmt, und ich mich nur anschließen kann, ohne groß darüber nachzudenken… ich wünsche mir deshalb mehr Wochenendangebote für Alleinerziehende, die auch bezahlbar sind. Meine Kinder sollen nicht ausgegrenzt werden, nur weil wir uns so wenig leisten können oder oft nur auf den Spielplatz gehen. 

Wie kam es dazu, dass du alleinerziehend bist?

Durch die Alkoholkrankheit meines Exmannes und deren Folgen habe ich mich von ihm getrennt. Von 1992 bis 2011 waren wir zusammen. Ich war 17 Jahre verheiratet.
Mein Mann war bis zum Schluss meine große Liebe.
Unsere gemeinsame Tochter ist jetzt sechs Jahre alt.

Was bedeutet „alleinerziehend sein“ für deinen Lebensalltag und Lebensunterhalt?
Alleinerziehend bedeutet für mich, alles alleine zu bewältigen: Einkäufe tragen, Kind in die Kita bringen und abholen, pünktlich auf der Arbeit sein, nicht krank werden, Termine koordinieren, Rechnungen bezahlen, usw.
Ich muss mich jetzt um alles selbst kümmern – allein. Ich bin hier ohne familiäre Unterstützung. In einer Arztpraxis arbeite ich 20 Stunden die Woche als Arzthelferin. Zusätzlich bekomme ich Unterhaltsvorschuss und einen kleinen Mietzuschuss, davon leben wir.
Die alltäglichen Entscheidungen treffe ich alleine, bei wichtigen Anlässen habe ich mich in der Vergangenheit mit dem Vater meiner Tochter abgesprochen.
Seit einiger Zeit besucht meine Tochter ihren Vater zu Hause. Zuvor gab es Kontakt mit dem Vater nur in meinem Beisein. Sie freut sich auf die Besuche beim Papa.

Auf welche Schwierigkeiten stößt du im Alltag?
In meinem Alltag vermisse ich vor allem bei Fragen der Kindererziehung den Austausch mit dem Vater des Kindes. Ein gemeinsamer Austausch, das ist meine Wunschvorstellung, aber aufgrund seiner Krankheit nicht möglich. Zurzeit habe ich keinen Abend für mich. Zu Elternabenden in der Kita kann ich nicht hingehen, abends ausgehen geht gar nicht, keine Zeit einen neuen Partner kennen zu lernen!
Was vielen Alleinerziehenden oft fehlt ist der emotionale Austausch, das emotionale Teilen, egal ob der Anlass ein freudiger oder ein trauriger ist.

Welche Hilfen und Netzwerke hast du?
Meine Netzwerke sind die offenen Frühstückstreffen in den Stadtteilen, ansonsten noch keine.

Warum kommst du zu uns?
Ich würde mir wünschen, in den Kursen für Alleinerziehende eine verwandte Seele zu finden, mit der ich eine gegenseitige Unterstützung aufbaue. Da meine Freunde berufsmäßig sehr eingespannt sind und nicht zur Verfügung stehen, wenn ich sie brauche, wäre es dann wichtig, so jemanden zu haben, der auch, aber nicht nur, in Notsituationen einspringen kann.
Die Mitarbeiterinnen des Familientreffs nehmen sich auch mal die Zeit für ein beratendes Gespräch und haben ein offenes Ohr, wenn ich über meine Probleme sprechen möchte.

Was hat dir bei den Angeboten der Familienbildung geholfen?
Offene Treffen und Gesprächskreise für Alleinerziehende nutze ich gerne. Der Austausch mit anderen Alleinerziehenden tut mir einfach gut. Auch für mein Kind ist es wichtig zu sehen, dass auch andere Kinder ohne Papa aufwachsen und „nur“ bei Mama leben. Durch die Themen, die angesprochen werden, kann ich als Mutter profitieren. Freizeitangebote, psychische Unterstützung, Kennenlernen neuer Menschen, Kontakte knüpfen, das alles ist mir sehr wichtig. Das sind Momente, in denen ich mich nicht so alleine fühle.

Welche Angebote wünschst du dir noch von der Familienbildung?
Mehr Bildungswochenenden, Ausflüge für Alleinerziehende.