Die südliche Hochwasserschutzanlage, angefangen am Kreisverkehr an der Niederrheinstraße, parallel verlaufend zur Straße "An Sankt Swidbert" und im weiteren Verlauf in die Burgallee übergehend, bis zum Kirchengelände von St. Suitbertus, ist auf der gesamten Länge von 580 Metern sanierungsbedürftig.
Bei einer Untersuchung durch ein Institut für Erd- und Grundbau wurde festgestellt, dass der Deich in Teilabschnitten bei starkem Hochwasser nicht standsicher ist. Auch ist der Deich nicht durchgängig hoch genug und entspricht aus heutiger Sicht nicht dem Stand der Technik. Des Weiteren kann die vorhandene denkmalgeschützte Baumallee auf der Deichkrone ein Risiko für den Deich bei Sturm und Hochwasser bedeuten. Die Durchwurzelung des Deichkörpers stellt hinsichtlich der Durchsickerung ebenfalls eine Gefahr dar.
Diese Umstände machen eine Sanierung der Hochwasserschutzanlage zwingend erforderlich. Zur Abschätzung der Sanierungsmöglichkeiten wurde eine Machbarkeitsstudie und eine Umweltverträglichkeitsstudie durch Ingenieurbüros erstellt.
Grundsätzlich widersprechen Bäume auf einem Deich den Deichbauvorschriften, doch hier in Kaiserswerth tragen die alten Linden wesentlich zum Landschaftsbild bei, so dass eine Sanierungsmöglichkeit angestrebt wird, die den weitestgehenden Erhalt der denkmalgeschützten Baumallee berücksichtigt.
Eine weitere wichtige Randbedingung für die Planung sind die Bodendenkmäler, die sich in Form von Basaltmauerresten, insbesondere im Bereich der Kaiserpfalz, unter dem Deich befinden. Zum Einen sind auch sie weitestgehend zu erhalten und zum Anderen stellen sie Hindernisse bei der Deichsanierung dar. Neben dem geringen Platzangebot in Höhe und Breite aufgrund der Bäume, schränken sie zusätzlich die möglichen Deichsanierungsverfahren ein. Hier wurden bereits sehr umfangreiche Baugrunduntersuchungen durchgeführt, um Lage und Ausdehnung der Mauerreste bereits im Vorfeld möglichst genau abschätzen zu können.
Um die besonderen Landschafts- und Denkmalbelange mit der Deichsicherheit in Einklang zu bringen, ist ein hoher Untersuchungs- und Planungsaufwand erforderlich.