Entwicklungsorientierte Nothilfe für Czernowitz

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Mitarbeiter der Stadtentwässerungsbetriebe Düsseldorf und Czernowitz bei der Arbeit mit einem Kanalsaug- und Spülwagen

Ein städtischer Mitarbeiter aus Czernowitz...

... hospitierte eine Woche beim Stadtentwässerungsbetrieb Düsseldorf. Zudem wurden der ukrainischen Partnerstadt vier weitere Kommunalfahrzeuge übergeben. Die Stadt Düsseldorf unterstützt ihre jüngste Partnerstadt Czernowitz umfassend. Unmittelbar nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine wurde insbesondere humanitäre Hilfe geleistet. Durch die hohe Anzahl an circa 60.000 Binnengeflüchteten in der Stadt ergibt sich jedoch nicht nur ein Mehrbedarf an Gütern, wie Lebensmitteln und Hygieneartikeln, sondern auch an kommunalen Dienstleistungen. Vor diesem Hintergrund setzt die Landeshauptstadt Düsseldorf koordiniert durch das Büro für Internationale und Europäische Angelegenheiten zunehmend auch Maßnahmen der entwicklungsorientierten Nothilfe um. Entwicklungsorientierte Nothilfe meint Maßnahmen, die nicht mehr reine Überlebenshilfe sind, sondern schon eine strukturelle Wirkung haben.

Im Juni 2022 reiste der für die städtischen Betriebe und Stadtentwicklung zuständige stellvertretende Bürgermeister von Czernowitz, Vasyl Zazuliak nach Düsseldorf. Hier kam es unter anderem zum Austausch mit dem Stadtentwässerungsbetrieb Düsseldorf (SEBD). Herr Zazuliak bestätigte den Bedarf der Stadt Czernowitz an einem speziellen Kanalsaug- und spülwagen. Der SEBD sagte zu, einen gebrauchten Wagen mit Unterstützung der Kämmerei zur Verfügung zu stellen.

Für die Bedienung und Instandhaltung des Kanalwagens wurde Ende September ein Mitarbeiter des Stadtentwässerungsbetriebs Czernowitz "Chernivtsivodokanal" eine Woche auf dem Betriebshof des SEBD geschult. Zudem wird das Handbuch des Wagens ins Ukrainische übersetzt. Der Kanalwagen wurden zusammen mit einem Sprinter vom SEBD und zwei Transportfahrzeugen der Stadtwerke Düsseldorf AG Mitte Oktober an die Stadt Czernowitz übergeben. Bereits im Juni wurden zwei ausgemusterte Transportfahrzeuge des Garten-, Friedhofs- und Forstamt nach Czernowitz transportiert. Im September tauschten sich Expertinnen und Experten beider Städte zu Themen der öffentlichen Beleuchtung aus.

Im Rahmen des Projektes „Unterstützung der städtischen Betriebe Czernowitz“ wurde ein Förderantrag bei der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global gestellt und bewilligt. Die Projektkosten werden zu 90 % mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) refinanziert.