Düsseldorfer Fließgewässer

Düsseldorfer Fließgewässer

Die Düssel ist das namensgebende Gewässer der Stadt Düsseldorf. Auf ihrem Weg von der Stadtgrenze bei Erkrath bis zur Mündung in den Rhein teilt sie sich mehrfach auf und durchzieht so das Stadtgebiet als verzweigtes Gewässernetz. Neben der Düssel gibt es noch weitere Bäche und Gräben, die durch Düsseldorf fließen.

Der Stadtentwässerungsbetrieb Düsseldorf unterhält die Fließgewässer sowie die Durchlässe, in denen die Gewässer unterirdisch verlaufen. Einige Gewässerstrecken in Düsseldorf werden vom Bergisch-Rheinischen Wasserverband (BRW) unterhalten. Dazu gehören zum Beispiel die Itter, die Anger oder der Schwarzbach. Diese liegen in Stadtteilen, die erst nachträglich in Düsseldorf eingemeindet wurden.

Die Gewässer wurden in der Vergangenheit mit dem Ziel der industriellen Nutzung und Landgewinnung stark ausgebaut, reguliert und mit Betonsohlen und Querbauwerken versehen. Zur Stärkung des Hochwasserschutzes, der Artenvielfalt und zum Erhalt als natürliche Lebensgrundlage werden die Gewässer nun mit vielfältigen Renaturierungsmaßnahmen in einen naturnahen Zustand zurückversetzt.

Gewässernetz

Je nach Lage im Stadtgebiet führt „die Düssel“ einen ganz unterschiedlichen Namen. Das liegt daran, dass die Düssel an drei Stellen geteilt wird und jeder Flussabschnitt einen eigenen Namen besitzt.

Die Ungeteilte Düssel fließt durch das Bergische Land westwärts über die Düsseldorfer Stadtgrenze. In Gerresheim teilt sich die Ungeteilte Düssel am Bauwerk „Spaltwerk Höherhof“ in die Nördliche Düssel und die Südliche Düssel.

Die Nördliche Düssel fließt über Gerresheim nach Norden und wird durch das Bauwerk „Spaltwerk Heinrichstraße“, befindlich zwischen Mörsenbroich und Düsseltal, in den Kittelbach und die Innere Nördliche Düssel geteilt. Der Zufluss in die Innere Nördliche Düssel ist am Spaltwerk steuerbar. Es wird aber nur eine geringe Abflussmenge abgezweigt, die dann durch Pempelfort fließt und in der Altstadt in den Rhein mündet. Der Hauptabfluss fließt als Kittelbach durch Derendorf und Unterrath und mündet in Kaiserswerth ebenfalls in den Rhein.

Die Südliche Düssel fließt durch Vennhausen und Eller nach Süden und wird in Wersten durch das Bauwerk „Spaltwerk Wersten“ in den Brückerbach und die Innere Südliche Düssel geteilt. Der Zufluss in die Innere Südliche Düssel ist am Spaltwerk ebenfalls steuerbar. Auch hier wird nur eine geringe Abflussmenge abgezweigt, die durch Oberbilk, Bilk und Unterbilk fließt und in der Altstadt in den Rhein mündet. Der Hauptabfluss fließt als Brückerbach weiter durch Wersten und mündet ebenfalls in den Rhein.

Außerdem gibt es noch drei wichtige Nebenflüsse. Der Pillebach fließt durch Ludenberg und Gerresheim und mündet in die Nördliche Düssel. Der Hoxbach fließt von der Stadtgrenze zu Hilden durch die Stadtteile Hassels und den Norden von Holthausen. In Eller mündet der Hoxbach in den Eselsbach. Der Eselsbach fließt von der Stadtgrenze zu Erkrath durch die Stadtteile Unterbach und Eller. Kurz nach der Einmündung des Hoxbaches mündet der Eselsbach in die Südliche Düssel.

Flüsse und Bäche

Ungeteilte Düssel

Die Ungeteilte Düssel entspringt im Niederbergischen Land bei Wülfrath, durchfließt das Neandertal und stellt in Düsseldorf den Beginn des verzweigten Düsselsystems dar. Am Spaltwerk Höherhof teilt sie sich in die Nördliche und Südliche Düssel auf. Im Oberlauf ist die Ungeteilte Düssel durch umliegende Landwirtschaft geprägt, wohingegen in Düsseldorf bereits der städtische Einfluss deutlich wird. 2014 wurde ein Teilabschnitt nahe der Stadtgrenze renaturiert. Der Abschnitt bis zum Spaltwerk verläuft bislang noch technisch ausgebaut. Auf Höhe des Spaltwerks gibt es einen Gewässerpegel, dessen Daten online abrufbar sind.

Nördliche Düssel

Bei der Nördlichen Düssel ist der technische Ausbau mit starker Laufbegradigung bis heute erkennbar. Es fehlen Auenflächen und natürliche Böschungen am Gewässer, welches durch Bebauung eingeengt wird. Den hierdurch hervorgehenden Hochwassergefahren wird durch Verwallungen am Gewässer begegnet. Am Quellenbusch mündet der Pillebach ein, der in diesem Abschnitt naturnah umgestaltet wurde. Nördlich der Dreherstraße gibt es einen Gewässerpegel, dessen Daten online abrufbar sind.

Kittelbach

Ab dem Spaltwerk Heinrichstraße fließt die Nördliche Düssel als Kittelbach weiter. Das Gewässer ist stark ausgebaut worden, um große Abflussmengen bei Hochwasser aus der Stadt zu führen. Der Kittelbach fließt in einigen Streckenabschnitten vollständig verrohrt, so auch unter dem Gelände des Flughafens hindurch. Besonders ist der Bachabschnitt im Kartäuserpark, in welchem das Gewässer 1992 naturnah umgestaltet worden ist. Verschiedene Projekte sollen die Durchgängigkeit und den Gewässerzustand des Kittelbachs wieder verbessern.

Südliche Düssel

An der Südlichen Düssel werden mehrere Renaturierungsmaßnahmen umgesetzt. Hervorzuheben ist der kürzlich fertiggestellte Abschnitt im Oberlauf von der Höherhofstraße bis zum Sandträgerweg. Dort hat sich wieder ein naturnahes Fließgeschehen mit Mäandern, Aueflächen und gewässertypischer Vegetation gebildet. Der nächste Abschnitt bis zum Kamper Weg befindet sich derzeit im Umbau. Auf Höhe des Coburger Weges gibt es einen Gewässerpegel, dessen Daten online abrufbar sind.

Brückerbach

Typisch für das Gewässer sind die hohen Deiche mit eingesetzten Hochwasserschutzmauern. Diese schützen vor dem Rückstau des Rheins, wenn dieser Hochwasser führt. Die breiten Böschungen werden mit Schafsbeweidung unterhalten. Es gibt drei Fischtreppen, welche aquatischen Lebewesen den Aufstieg aus dem Rhein ermöglichen. An der Brücke zwischen den Straßen Am Gansbruch und Auf’m Rott gibt es einen Gewässerpegel, dessen Daten online abrufbar sind.

Innere Nördliche Düssel

Die Innere Nördliche Düssel erhält am Spaltwerk Heinrichstraße einen geregelten steuerbaren Zufluss. Das Gewässer, welches in großen Teilen als erheblich verändert oder künstlich gilt und durch die Innenstadt Düsseldorfs fließt, führt jedoch nur eine geringe Wassermenge und ist damit nicht hochwassergefährdet. Die Innere Nördliche Düssel speist unter anderem den Zooparkweiher und den Teich mit dem Brunnendenkmal Jröner Jong. Sie durchfließt außerdem die Landskrone und tritt ein letztes Mal in der Josef-Wimmer-Gasse zutage.

Innere Südliche Düssel

Die Innere Südliche Düssel erhält am Spaltwerk Wersten einen geregelten steuerbaren Zufluss, der etwas höher liegt als der Durchfluss der Inneren Nördlichen Düssel. Auch dieses Gewässer ist erheblich verändert und städtisch überprägt. Sie fließt oftmals verrohrt unter dem Straßennetz Düsseldorfs hindurch. Im Volksgarten weitet sich die Innere Südliche Düssel zwischenzeitlich zu den BUGA-Teichen auf. Außerdem speist sie den Volksgartenweiher. Nahe der Mündung in den Rhein durchfließt sie außerdem noch den Kaiserteich, den Schwanenspiegel und den Spee’s Graben. An vielen Abschnitten, etwa entlang der Nixenstraße und der Karolinger Straße, wurden kürzlich strömungslenkende Strukturmaßnahmen ins Gewässerbett eingebaut, um den Fließcharakter dynamischer und natürlicher zu gestalten. Das für den geringen Abfluss zu breite Gewässerbett soll dadurch eingeengt und die Fließgeschwindigkeit erhöht werden.

Pillebach

Der Pillebach ist das einzige Gewässer, das sowohl seine Quelle als auch seine Mündung auf Düsseldorfer Stadtgebiet hat. Im Stadtteil Ludenberg fließt der Pillebach durch ein waldiges Naturschutzgebiet. In diesem Abschnitt wurde er 2020 renaturiert und ein Spaziergang lohnt sich. Diverse weitere Abschnitte des Pillebachs wurden in den vergangenen Jahren renaturiert und die restlichen werden zukünftig ebenfalls folgen.

Schwarzbachgraben

Der Schwarzbachgraben fließt durch die Stadtteile Rath, Lichtenbroich und Unterrath. Im Kartäuserpark mündet er in den Kittelbach. Jenseits des Düsseldorfer Stadtgebiets heißt der Schwarzbachgraben Kettelbach. Der Schwarzbachgraben wurde vor mehreren Jahren von seiner Mündung bis zur Oberhausener Straße renaturiert.

Eselsbach

Der Eselsbach prägt den Stadtteil Eller. Er speist zum Beispiel den Schlossgraben im Schlosspark Eller. Aktuell ist die Gewässersohle über den gesamten Verlauf auf Düsseldorfer Stadtgebiet betoniert und besitzt mehrere kleine Abstürze. Für zukünftige umfangreichere Renaturierungen ist das Verbesserungspotential und die Flächenverfügbarkeit in vielen Abschnitten vergleichsweise hoch. Im Mündungsbereich des Eselsbachs gibt es einen Gewässerpegel, dessen Daten online abrufbar sind.

Hoxbach

Der Hoxbach kommt aus Hilden und fließt hauptsächlich durch Hassels. Er besitzt in der Regel einen geringen Abfluss, der in sehr trockenen Sommern an einigen Stellen sogar fast vollständig versiegen kann. Bei Hochwasser führt er dann wiederum überraschend viel Wasser ab.

Anger

Die Anger wird durch den Bergisch-Rheinischen Wasserverband (BRW) unterhalten. Ihre ursprüngliche Quelle lag bei Velbert. Heute entspringt die Anger bei Wülfrath und fließt durch Ratingen in Richtung Düsseldorf. Auf Düsseldorfer Stadtgebiet fließt sie durch Angermund, wo sie derzeit vom BRW renaturiert wird und fließt dort auch am Schloss Heltorf vorbei. Letztendlich mündet sie in Duisburg in den Rhein.

Itter

Die Itter wird durch den Bergisch-Rheinischen Wasserverband (BRW) unterhalten. Sie entspringt im Bergischen Land in Solingen-Gräfrath und fließt durch Haan und Hilden in den Düsseldorfer Stadtteil Benrath. Hier speist sie den Benrather Schlossgraben. Von dort wird ein geregelter Abfluss in Richtung Süden geschickt, bezeichnet als Gewässer Alte Itter. Für die Alte Itter ist der Stadtentwässerungsbetrieb Düsseldorf unterhaltungspflichtig. Sie mündet am Baumberger Weg in Urdenbach in den Urdenbacher Altrhein, der kurz danach in den Rhein mündet. Die Itter hat im Westen des Benrather Schlossgrabens eine eigene Mündung in den Rhein.

EU-Wasserrahmenrichtlinie

Die EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) strebt an alle Flüsse, Seen, Grundwasserkörper und Küstengewässer in einen guten Zustand zu überführen. Die Gewässer sollen als Lebensraum für Pflanzen und Tiere zum Erhalt der biologischen Vielfalt und als Trink- und Brauchwasserressource für den Menschen geschützt werden. Die WRRL trat im Jahr 2000 als erste ökologisch orientierte Richtlinie mit umfassender Öffentlichkeitsbeteiligung zum Gewässerschutz in Kraft. Sie gibt auf europäischer Ebene einheitliche und rechtlich verbindliche Verfahren vor. In Deutschland ist sie unter anderem im Wasserhaushaltsgesetz verankert. Die Gewässer werden dabei von der Quelle bis zur Mündung betrachtet.

Für die Gewässer wurden individuelle Maßnahmen festgelegt. Diese müssen umgesetzt und zukünftig erhalten werden, um die Gewässer in einen guten ökologischen und guten chemischen Zustand zu versetzen. Der gute Zustand bemisst sich an einem durch den Menschen unbeeinflussten Referenzzustand.

Für den guten chemischen Zustand müssen Grenzwerte für 50 festgelegte Stoffe eingehalten werden. Hierzu zählen beispielsweise verschiedene Pestizide und Schwermetalle wie Blei, Cadmium, Nickel und Quecksilber, welches sich auch in Fischen anlagert und in die Nahrungskette von Säugetieren und Vögeln gelangt.

Die Ökologie wird anhand der Anzahl, Zusammensetzung und Altersstruktur vorhandener Lebensgemeinschaften im Gewässer bewertet. Es werden die biologischen Gruppen der Fische, der am Gewässergrund lebenden wirbellosen Tiere (Makrozoobenthos), der Wasserpflanzen (Makrophyten) und am Gewässerboden anhaftende Algen (Phytobenthos) sowie der schwebenden Algen (Phytoplankton) herangezogen.

In Düsseldorf und vielen anderen Städten ist die menschliche Prägung so hoch, dass ein vollständig natürlicher Zustand nicht erreicht werden kann. Viele Gewässer wurden umgeleitet, überbaut oder als Gräben künstlich angelegt. Für solche Gewässer gelten verminderte Anforderungen, wenngleich auch diese erheblich veränderten Gewässerkörper ihr gutes ökologisches Potenzial ausschöpfen müssen.

Naturnahe Umgestaltung

Ein wichtiger Schritt zur Erreichung der Ziele der Wasserrahmenrichtlinie ist die Herstellung der Durchgängigkeit eines Gewässers. Fische, Amphibien sowie auch kleinere Organismen müssen ein Gewässer passieren können, um sich fortzupflanzen, den genetischen Austausch sicherzustellen, Rückzugsräume zu finden und die Wiederbesiedlungsmöglichkeiten zu erhalten. Dies ist in Düsseldorf teilweise noch nicht gegeben, da es unterschiedlich hohe Querbauwerke gibt, die ein Gewässer aufstauen und Wanderbewegungen verhindern. Diese müssen im besten Fall entfernt oder so umgebaut werden, dass sie passierbar werden.

Wesentlich ist zudem die Herstellung einer vielfältigen Gewässerstruktur. Etliche Gewässerstrecken fließen kanalisiert über eine glatte Betonsohle. Diese muss entfernt und mit natürlichem Sohlsubstrat ersetzt werden. Indem zum Beispiel Totholz in das Gewässer eingebracht wird, bilden sich Ruhezonen und Bereiche mit höherer Strömung. Für trockene Sommermonate sollte eine Niedrigwasserrinne geschaffen werden, in der das Wasser im Sommer noch hoch genug steht und fließen kann.

Auch das Ufer und die Böschung gehören zum Gewässer und bilden mit diesem eine Einheit. Steile Ufer werden abgeflacht und Uferverbau aus Beton entfernt. Begleitend zum Fluss werden Aueflächen angelegt, auf denen sich ein Hochwasser ohne Gefahr ausbreiten kann. Die Bepflanzung des Ufers soll lebensraumtypisch sein. Bäume und Sträucher beschatten das Gewässer, damit es sich im Sommer nicht aufheizt und sich Algen bilden.

In Düsseldorf werden solche Maßnahmen umgesetzt, wo die Randbedingungen dies zulassen. Herausfordernd sind beengte Platzverhältnisse in der Innenstadt mit Bebauung bis zum Gewässer und konkurrierenden Flächennutzungen. Umfangreiche Renaturierungen wurden beispielsweise am Pillebach vorgenommen. Der zuvor sehr monoton und geradlinig verlaufende Bach weist nun einen vielfältigen Strömungscharakter mit Mäandern, Inseln und einer üppigen Vegetation auf.

Wo die Platzverhältnisse eine so groß angelegte Umgestaltung des gesamten Bachlaufs inklusive der Vorländer nicht zulassen, können in kleinem Maßstab dennoch Veränderungen angestoßen werden. An der Inneren Südlichen Düssel wurde beispielsweise damit begonnen, Totholz, Störsteine und weitere Strukturmaßnahmen im Gewässerbett einzubringen. Diese können etwa an der Nixenstraße oder entlang der Karolingerstraße begutachtet werden.

Weitere Renaturierungen sind beispielsweise an der Nördlichen Düssel an der Otto-Petersen-Straße, am Kittelbach im Karthäuserpark oder am gesamten Brückerbach und an mehreren Abschnitten des Pillebachs schon erfolgt.

Beispiel Südliche Düssel

Wenn es um das Thema Renaturierung und Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie geht, ist die Südliche Düssel im Abschnitt zwischen der Höherhofstraße und dem Sandträgerweg das Vorzeigebeispiel für Düsseldorf.

Der Ursprungszustand war ein schurgerader Gewässerverlauf in Betonschalen. Es gab keine Varianz im Sohlsubstrat, die Böschungen waren einförmig und es gab keinen gewässertypischen Uferbewuchs.

Im Zuge der Baumaßnahme 2019 – 2020 wurde der Südlichen Düssel durch den Einbezug angrenzender Flächen mehr Raum gegeben. Der Gewässerlauf konnte in vielen kleinen ungleichmäßigen Schwüngen neu vorprofiliert werden. Ziel ist, dass sich das Gewässer bis zu einem bestimmten Maße selbst entwickeln kann. Die Betonschalen wurden anfangs herausgenommen und im neuen Gewässerprofil wurde natürliches Sohlsubstrat eingebracht. Zudem wurde Totholz in Form von Baumstämmen und Baumstümpfen in der Sohle befestigt. Heute ist sehr schön zu sehen, wie sich dadurch kleine bewachsene Inseln im Gewässer gebildet haben. Die Gewässerstruktur ist sehr vielfältig. Es gibt eine schlängelnde Hauptstromrinne, die bei Trockenperioden die nötige Fließgeschwindigkeit aufrecht hält, Flachwasserzonen mit niedriger Geschwindigkeit, Kolkstrukturen und kleine Aueflächen, die bei höherem Wasserstand überschwemmt werden. Es wurde die Erkenntnis gesammelt, dass sich viele Weiden und Erlen nah am Gewässer selbst gesät haben und mittlerweile gesund und stark angewachsen sind. Sie gedeihen noch besser als die extra neu angepflanzten Bäume und Büsche.

Das Ziel des Stadtentwässerungsbetriebs ist es, möglichst viele der weiteren Gewässerabschnitte nach dem Beispiel der Südlichen Düssel zu renaturieren.

FAQ

Welche Funktion haben die Spaltwerke?

An den Spaltwerken wird der Hauptfluss eines Gewässers in zwei Teilströme aufgeteilt. In Düsseldorf gibt es drei Spaltwerke. Am Spaltwerk Höherhof geschieht dies automatisch durch die bauliche Form. Die beiden sichtbaren Wehrtafeln werden nur zu Wartungszwecken bedient. Mit ihnen wird nicht der Abfluss gesteuert. Die Spaltwerke Heinrichstraße und Wersten sind so gebaut, dass sie das Flusswasser aufstauen und einen erhöhten Wasserstand erzeugen. Eine eingestellte geringe Wassermenge wird in die Innere Nördliche beziehungsweise in die Innere Südliche Düssel geschickt. Diese eingestellte Wassermenge kann am Spaltwerk manuell verändert werden. Wenn der Rhein Hochwasser führt, ist es aus Hochwasserschutzgründen für das Stadtgebiet üblich, dass hier der gesamte Zufluss in die inneren Gewässerarme gestoppt wird. Die Mündungsbauwerke in den Rhein werden ebenfalls geschlossen. Das Wasser fließt dann ausschließlich über den Kittelbach und Brückerbach in den Rhein. 

Was ist mit dem Ratherbroicher Grenzgraben?

Der Ratherbroicher Grenzgraben fließt als offenes Gerinne durch Rath und Unterrath. Er besitzt jedoch keinen Gewässerstatus mehr, das heißt, er ist kein Fließgewässer mit natürlicher Quelle und Einzugsgebiet. Das Wasser im Ratherbroicher Grenzgraben kommt ausschließlich durch anfallendes Regenwasser, welches ihm zugeführt wird. Daher kann er im Sommer oft komplett austrocknen. Auch wenn es so aussieht mündet er nicht in den Kittelbach, sondern wird unterirdisch der Kanalisation zugeführt.

Was bedeutet Durchgängigkeit?

Die sogenannte ökologische Durchgängigkeit von Fließgewässern herzustellen ist ein Ziel der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Gewässer sind durchgängig, wenn Fische und Kleinstlebewesen ungehindert stromaufwärts und stromabwärts auf der Gewässersohle und im Wasserstrom wandern können. Vielerorts, so auch in Düsseldorf, blockieren diverse Querbauwerke diese Wanderung. Querbauwerke in den Düsseldorfer Fließgewässern sind kleine Schwellen, kleine und größere wasserfallartige Abstürze oder aufstauende Wehre. Um die Durchgängigkeit in Düsseldorf herzustellen, sollen die vorhandenen Querbauwerke bestenfalls entfernt werden. Ist dies im Einzelfall nicht möglich, besteht die Option Umgehungsmöglichkeiten für Lebewesen zu schaffen.

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