Kampagne zum Thema K.O.-Tropfen

Postkarte zum Projekt "K.o-Tropfen"

Kampagne zum Thema K.O.-Tropfen

Die Fachgruppen "Opferschutz" und "LSBTIQ+" haben sich bereits im Jahr 2008 mit dem Thema K.O.-Tropfen beschäftigt. Ergebnis der Beratungen ist die Erarbeitung einer K.O.-Tropfen Kampagne und deren nachhaltige Platzierung in der Öffentlichkeit.

Da Flyer oder Broschüren im Zeitalter der neuen Techniken immer mehr in den Hintergrund treten, wurde bewusst auf diese Medien verzichtet. Vielmehr entschieden sich die Mitglieder der eigens für die Kampagne eingerichteten Arbeitsgruppe für die so genannten Edgar-Cards. Die Postkarten liegen in vielen Düsseldorfer Gewerbebetrieben, zumeist Gaststätten, aus und erfreuen sich einer hohen Beliebtheit. Ergänzend dazu wurden noch einige Betriebe mit entsprechenden Edgar-Plakaten beliefert. Insbesondere die Postkarten enthalten nützliche Informationen, wie Betroffene und/oder Freunde sich im Verdachtsfall verhalten sollten und was sie tun können. Die Postkarten und Plakate unterliegen seitens des Anbieters einem 14-tägigen Wechsel, so dass diese Medien danach nicht mehr verfügbar sind. Da diese 14-tägige Aktion allein jedoch nicht ausreichen kann, um dauerhaft über das Thema K.O.-Tropfen zu informieren, wurde zudem eine entsprechende Internetseite erstellt, die vielseitige und wichtige Informationen zum Thema K.O.-Tropfen bereithält.

Die Kampagne startete zur Karnevalszeit im Jahr 2011. Einer Zeit, in der durchaus präventiv auf die Wirkungsweise von K.O.-Tropfen aufmerksam gemacht werden darf, damit die "Feiertage" noch lange positiv im Gedächtnis bleiben.

Damit die Kampagne ein Erfolg wird, haben sich die Mitglieder der Arbeitsgruppe während vieler Treffen intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt. Nicht zuletzt konnten die Dehoga und die Altstadtwirte für die Kampagne interessiert werden.

Nachfolgend finden Sie einige wichtige Informationen zu Wirkungsweise und Einsatz von K.O.-Tropfen sowie praktische Verhaltenstipps:

Verhaltenstipps

  • Das eigene Glas nicht unbeaufsichtigt stehen lassen und vor dem Gang zur Tanzfläche oder zur Toilette das Glas austrinken.
  • Bestand die Möglichkeit, dass unbemerkt etwas in das Glas getan wurde, lieber ein neues Getränk bestellen.
  • Bei plötzlicher Übelkeit, Schwindel oder Unwohlsein Freunde und/oder das Personal ansprechen.
  • Nur mit Freunden oder Vertrauenspersonen den Ort verlassen, nie mit Fremden!
  • Wenn jemand plötzlich über Übelkeit, Schwindel oder Unwohlsein klagt, die Aussagen ernst nehmen und Freunde und/oder Personal hinzuziehen. Ggf. ist ein Krankenwagen zu alarmieren.

 

Wirkungsweise

K.O.-Tropfen werden oft über Getränke verabreicht. Die Wirkung setzt bereits kurz nach der Einnahme ein und hält in der Regel mehrere Stunden an. Wie schnell und wie lange die Tropfen wirken ist stark von der betroffenen Person abhängig und kann durch den gleichzeitigen Konsum von Alkohol und/oder weiteren Drogen variieren.

Die Tropfen bewirken zunächst Wohlempfinden und Entspannung. Am Ende steht oft völliger Gedächtnisverlust. Die auftretenden Symptome werden mit Kontrollverlust, schlagartigem Erinnerungsverlust, Konzentrationsstörungen und Zweifeln an der starken Wirkung des konsumierten Alkohols sowie den schlaglichtartigen Erinnerungen beschrieben. Als Nebenwirkungen treten unter anderem Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Atemnot, Kopfschmerz, Muskelkrämpfe sowie Verwirrtheit auf.

Einsatz

Die unter K.O.-Tropfen zusammengefassten Substanzen werden zumeist unbemerkt verabreicht, um einen anderen Menschen in einen willen-, hilflosen und enthemmten Zustand zu versetzen. Sie werden oft als so genannte Vergewaltigungsdroge bezeichnet, da die Substanz häufig zum Zweck des sexuellen Missbrauchs eingesetzt wird. Dies ist jedoch nicht der einzige Anlass, zu dem sie eingesetzt werden. K.O.-Tropfen werden häufig auch mit dem Ziel verabreicht, das Opfer auszurauben. Dabei kann es zum einen vorkommen, dass einer Person Handtasche, Handy etc. geraubt werden, oder dass unter Umständen sogar Wertgegenstände aus der Wohnung des Opfers entwendet werden.

Da K.O.-Tropfen zuweilen in der so genannten Gay-Szene ganz bewusst eingesetzt werden, war es der Fachgruppe "LSBTIQ+" wichtig, auch dort die entsprechenden Informationen zu platzieren und über die Gefahren von K.O.-Tropfen aufzuklären.

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