Abschlussbericht zur Kulturentwicklungsplanung liegt vor

| News

Mehr als 200 Akteure aus Kunst, Kultur, ...

... Verwaltung, Politik, Bildung, Wirtschaft sowie Bürgerinnen und Bürger haben sich in zahlreichen Workshops, Gesprächen, einer Online-Befragung und weiteren Aktionen eingebracht.

Der Abschlussbericht für die Kulturentwicklungsplanung (KEP) der Landeshauptstadt Düsseldorf liegt vor. Mehr als 200 Akteure aus Kunst, Kultur, Verwaltung, Politik, Bildung, Wirtschaft sowie Bürgerinnen und Bürger haben sich in zahlreichen Workshops, Gesprächen, einer Online-Befragung und weiteren Aktionen in die Planung mit ihren Ideen und Wünschen für eine zukunftsorientierte Kulturarbeit eingebracht.

Der Bericht wird dem Kulturausschuss am 22. Juni in einer öffentlichen Sitzung zur Kenntnisnahme vorgelegt. Von der Kulturverwaltung wird eine Vorlage eingebracht, die bestimmte Maßnahmen herausgreift, die prioritär von der Kulturverwaltung auf ihre Umsetzbarkeit hin geprüft werden sollen. Hiermit wird die Umsetzungsphase der Kulturentwicklungsplanung eingeläutet.

"Düsseldorf ist eine wachsende Stadt – eine Stadt, die in die Zukunft orientiert ist. Das soll und muss auch für die Kultur in unserer Stadt gelten. Für die Fortentwicklung und für die Teilhabe an der sich dynamisch entwickelnden Wissens- und Informationsgesellschaft ist eine lebendige und vielfältige Kulturszene Impulsgeberin. Der Kulturentwicklungsplan möchte die Kunst- und Kulturstadt Düsseldorf in diesem Sinne dezidiert stärken", so Kulturdezernent Hans-Georg Lohe.
Die auf breite Partizipation angelegte Kulturentwicklungsplanung zeigt Verfahrenswege zur Weiterentwicklung der Kultur in Düsseldorf auf. Der Fokus liegt dabei bewusst auf Querschnittsthemen wie die der Teilhabe oder der Kommunikation. Damit sollen Kooperationen im Kulturbereich befördert und ein gemeinsames Nachdenken über notwendige Wandlungsprozesse im Hinblick auf bestehende Strukturen sowie Konzepte dauerhaft ermöglicht werden.
"Albert Einstein hat zu Recht festgestellt, dass man Herausforderungen niemals mit derselben Denkweise lösen kann, durch die sie entstanden sind. Die Kulturentwicklungsplanung der Landeshauptstadt Düsseldorf hat deswegen in partizipativen Verfahren Maßnahmen formuliert, die das Potenzial haben, langfristige und konstruktive Veränderungs- sowie Öffnungsprozesse zu ermöglichen und damit neue Wege zu beschreiten", so Dr. Patrick S. Föhl, externer Projektleiter.

Der Abschlussbericht führt die im Dialog- und Planungsprozess erarbeiteten wesentlichen Stärken und Herausforderungen des Düsseldorfer Kulturbereichs zusammen und leitet daraus drei zentrale Handlungsfelder ab:

•    Handlungsfeld 1: Kulturpolitik, Kulturverwaltung und Kulturförderung
•    Handlungsfeld 2: Kulturelle Infrastruktur und Konzepte
•    Handlungsfeld 3: Kulturelle Teilhabe und Kulturkommunikation
Der Bericht enthält zu jedem Handlungsfeld einen Ziel- und Maßnahmenkatalog sowie Empfehlungen zur Priorisierung (siehe Abschlussbericht, Kapitel 3 und 4 sowie Übersicht im Anhang). Insgesamt werden 13 Ziele, 41 Maßnahmenvorschläge und ein Prüfvorschlag zur Weiterentwicklung der Kultur in Düsseldorf aufgezeigt. Ein kulturpolitisches Leitbild sowie kulturpolitische Leitlinien, die von den Mitgliedern des KEP-Beirates gemeinschaftlich formuliert wurden, bilden hierfür die Grundlage.

Folgende priorisierte Maßnahmen sollen nach Beschlussfassung im Kulturausschuss von der Kulturverwaltung auf ihre Umsetzbarkeit hin geprüft werden:

  • Begleitung und Koordination der KEP-Umsetzung: Fortsetzung der Kommunikations- und Koordinationsprozesse unter Beteiligung der zentralen KEP-Koordination/-Schnittstelle im Kulturamt zur Unterstützung der geplanten Veränderungsschritte   
  • Unterstützung der Gründung eines "Rates für die Künste" für Kultureinrichtungen und Kulturakteurinnen und –akteure, unter anderem zur Qualifizierung des Dialogs untereinander, der Kommunikation gemeinsamer Interessen sowie der fachlichen Beratung der Kulturpolitik
  • Neuaufstellung und zukünftige Profilierung des Kulturamtes ("Kulturamt der Zukunft") parallel mit der Zentralisierung von Verwaltungsaufgaben der Spezialinstitute im Rahmen von "Verwaltung 2020" erarbeiten
  • Vorlage eines "Masterplan Kulturbauten" zur Priorisierung notwendiger/geplanter Bau- und Renovierungsmaßnahmen im Kulturbereich
  • Sichtbarmachung, Koordination und Vernetzung der Museums- und Ausstellungslandschaft sowie Entwicklung einer digitalen Strategie für eine gebündelte und nutzerorientierte Kommunikation über Kunst und Kultur zur Profilierung der Kunststadt Düsseldorf
  • Dauerhafte Verankerung der kulturellen Teilhabe, unter anderem Bewusstsein für Teilhabebarrieren innerhalb und außerhalb von Kultureinrichtungen schaffen und einen Haltungswechsel befördern.


Auftrag und Ziel:

Im Dezember 2014 erteilte der Rat der Stadt Düsseldorf der Kulturverwaltung den Auftrag, eine externe Agentur zu beauftragen, mit Unterstützung der Verwaltung und unter breit angelegter Beteiligung, einen Kulturentwicklungsplan zur Weiterentwicklung der Kunst- und Kulturstadt Düsseldorf zu erstellen (vgl. Ratsbeschluss 01/252/2014 vom 4. Dezember 2014).
Der Ratsbeschluss legte die wesentliche Eckpunkte und Ziele für die Planerstellung fest:

  • Beauftragung einer externen Agentur
  •  breit angelegte externe Partizipation
  • Bestands- und Potentialbeschreibung der Förderfelder und Sparten, mit Leitmotiven der Kulturentwicklung (Leitbild und Leitlinien)
  • Erarbeitung kulturpolitischer Ziele und Handlungsempfehlungen

Prozess:
Der Startschuss für die Erstellung der Kulturentwicklungsplanung fiel mit der Beauftragung der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V. in der Sitzung des Kulturausschusses am 30. September 2015. Vorausgegangen war eine Vorstellung der geplanten Methodik und konzeptionellen Umsetzung des Projektauftrags.
Der Prozess selbst startete im Februar 2016 unter der Leitung von Dr. Patrick S. Föhl, freier Mitarbeiter des Instituts für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V. sowie Leiter des Netzwerk Kulturberatung, Berlin und in enger Zusammenarbeit mit dem Kulturamt.
Bis Februar 2017 wurden unter breiter öffentlicher Beteiligung verschiedene Dialog- und Austauschformate durchgeführt. In nur einem Jahr haben sich mehr als 200 Akteurinnen und Akteure aus Kunst, Kultur, Verwaltung, Politik, Bildung, Wirtschaft sowie Bürgerinnen und Bürger in die Kulturentwicklungsplanung eingebracht. Zu allen öffentlichen Veranstaltungen im Rahmen der KEP wurde umfassend und breit eingeladen.
Zentrales Beratungs- und Steuerungsgremium war der KEP-Beirat, dessen Zusammensetzung die Akteurs- und Interessenlage der Düsseldorfer Kulturlandschaft widerspiegelt. Neben Politik und Verwaltung waren auch Kulturinstitute (Stiftung Schloss und Park Benrath und Deutsche Oper am Rhein), Vertreterinnen und Vertreter der freien Szene, der Freundeskreise, der Wirtschaft und der Galerien sowie die Düsseldorf Marketing GmbH (DM) beteiligt.

Alle Berichte, Protokolle und Analysen aus dem KEP-Prozess sowie weitere umfassende Informationen können unter www.kep-duesseldorf.de/dokumente/ abgerufen werden.