Gedenken an den Wehrhahn-Anschlag vor 20 Jahren

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20. Jahrestag des Wehrhahn-Anschlags mit Kranzniederlegung: OB Thomas Geisel (vorne) bei der Gedenkstunde mit den Bezirksbürgermeistern Marina Spillner und Dr. Uwe Wagner; Fotos: Schaffmeister

20. Jahrestag des Wehrhahn-Anschlags: OB Thomas Geisel sprach bei der Gedenkstunde am Vinzenzplatz und legte einen Kranz nieder.

Vertreter der Stadtgesellschaft kamen zur Gedenkfeier an den Wehrhahn-Anschlag vor 20 Jahren.

Der S-Bahnhof Wehrhahn - ein Ort der Erinnerung: An den grausamen Anschlag vor 20 Jahren erinnert die Gedenktafel am Vinzenzplatz.

Anlässlich des 20. Jahrestages des Wehrhahn-Anschlages gedachte Oberbürgermeister Thomas Geisel am Montag, 27. Juli, den schlimmen Folgen des Anschlags und legte an dem Erinnerungsort am Vinzenzplatz einen Kranz nieder.

Am 27. Juli 2000 explodierte am Eingang zur S-Bahn-Station Wehrhahn an der Ackerstraße eine Bombe. Es war ein heimtückischer, rassistisch und antisemitisch motivierter Anschlag auf zwölf Menschen, die aus Russland, der Ukraine, Aserbaidschan und Kasachstan nach Düsseldorf zugewandert waren. Zehn von ihnen wurden bei dem Anschlag verletzt, einige lebensgefährlich, eine Frau verlor ihr ungeborenes Kind. Viele von ihnen wurden traumatisiert und leiden bis heute unter den Folgen des Anschlags.

Anlässlich des 20. Jahrestages des Wehrhahn-Anschlages gedachte Oberbürgermeister Thomas Geisel am Montag, 27. Juli, den schlimmen Folgen des Anschlags und legte gemeinsam mit den Bezirksbürgermeistern der Stadtbezirke 1 und 2, Marina Spillner und Dr. Uwe Wagner, sowie mit Ruth Rubinstein, Ehrenmitglied der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, einen Kranz nieder. Musiker der Clara-Schumann-Musikschule sorgten mit Oboe und Trompete für den musikalischen Rahmen.

Oberbürgermeister Thomas Geisel: "Die Ereignisse des 27. Juli 2000 haben sich wohl allen Düsseldorferinnen und Düsseldorfern nachhaltig eingebrannt. Auch ich kann mich noch gut an diesen Tag erinnern. Dieser feige und heimtückische Anschlag beeinträchtigt noch heute viele Menschen in unserer Stadt und hat Wunden hinterlassen, die auch die Zeit nicht heilen kann. Umso wichtiger ist es, das Gedenken aufrechtzuerhalten und damit ein Zeichen gegen Rassismus und Antisemitismus zu setzen."

Marina Spillner: “Im Mai dieses Jahres haben wir unter strengsten Coronaschutz-Maßnahmen die neue Gedenktafel hier am Bahnhof Wehrhahn enthüllt. Ich bin froh, dass wir nun in etwas größerem Rahmen den Opfern des Wehrhahn-Anschlages vor 20 Jahren gedenken können und so dafür sorgen, dass diese dunkle Stunde unserer Stadtgeschichte nicht in Vergessenheit gerät."

Dr. Uwe Wagner: "Gerade in heutigen Zeiten finde ich es überaus wichtig, wiederaufkommenden rassistischen und antisemitischen Tendenzen in unserer Gesellschaft entgegenzutreten. Dies kann nur dann erfolgreich sein, wenn wir gemeinschaftlich zusammenstehen und die schlimmen Konsequenzen von Rassismus und Antisemitimus immer wieder aufs Neue aufzeigen."

Die Hintergründe des Wehrhahn-Anschlags sind bis zum heutigen Tage nicht endgültig geklärt. Zwar rief der Anschlag im Jahr 2000 eine Welle des Protestes gegen rassistische Gewalt und Antisemitismus hervor, doch konnte bislang niemand für die Tat verurteilt werden.

Kränze im Foyer des Rathauses
Die Kränze der Gedenkstunde liegen im Foyer des Rathauses, Marktplatz 2, aus. Dort können alle Interessierten, denen es am Herzen liegt, sich der Geschehnisse zu erinnern, sie betrachten und für einige Momente des Gedenkens verweilen.

Ein Video zu diesem Thema finden Sie im Laufe des Tages auf YouTube unter:
www.youtube.com/stadtduesseldorf