Heine-Stipendium für einen Studenten aus Toronto

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(V. l.) Professor Volker Dörr, Heinrich-Heine-Universität, Stipendiat William Ohm und Dr. Sabine Brenner-Wilczek, Heinrich-Heine-Institut. Foto: Michael Gstettenbauer

Stipendiat William Ohm. Foto: Michael Gstettenbauer

Um die internationale Heine-Forschung weiterhin zu vernetzen, hat die Landeshauptstadt Düsseldorf gemeinsam mit der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf zum vierten Mal ein Heine-Stipendium an einen internationalen Forscher vergeben. Der aktuelle Stipendiat ist William Ohm aus dem kanadischen Toronto von der University of Toronto. Dr. Sabine Brenner-Wilczek, Direktorin des Heinrich-Heine-Instituts, und Professor Volker Dörr, Lehrstuhlinhaber des Instituts für Germanistik der Heinrich-Heine-Universität, begrüßten den Stipendiaten am Mittwoch, 21. November, im Heinrich-Heine-Institut.

In seiner Doktorarbeit befasst sich William Ohm mit der Beziehung zwischen Heinrich Heines Sensualismus und seinem Schreibstil. Sensualismus bezeichnet für Heine eine Weltanschauung, welche seine schriftstellerischen Arbeiten in der wichtigen frühen Pariser Zeit maßgeblich beeinflusst hat; dabei geht es um die Forderung nach einer Gesellschaft, in der die materiellen Bedürfnisse und Wünsche aller erfüllt werden. Die Schreibart Heines ist deswegen von Interesse, da Heine als einer der größten Stilisten der deutschen Literaturgeschichte gilt. In seiner Forschung fragt William Ohm wiederum nach dem möglichen Zusammenhang zwischen diesen zwei zentralen Aspekten. Einige zentrale Ergebnisse seiner Forschung präsentiert William Ohm auf dem diesjährigen Internationalen Forum "Junge Heine Forschung", das am Samstag, 8. Dezember, im Heinrich-Heine-Institut, Bilker Straße 12, stattfindet, und sich neuen Arbeiten zu Heinrich Heine und zur Heine-Zeit widmet.

"Vor allem bin ich dankbar für die Möglichkeit, mich hier in Düsseldorf mit ansässigen Heine-Forschern und Germanisten der Heinrich-Heine-Universität auszutauschen", erklärt Stipendiat William Ohm. Professor Volker Dörr ergänzt: "Das Stipendium ist eine schöne Gelegenheit, das lebendige Gespräch zwischen den Beteiligten fortzuführen und zu vertiefen."

Hintergrund: Heine-Stipendium

Das Heine-Stipendium wird an internationale Studierende vergeben. Bei den Stipendiatinnen und Stipendiaten handelt es sich um junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Fachbereichen Sprachwissenschaften und Neuere Deutsche Literaturwissenschaft. Als Themenspektrum werden Heinrich Heine, die Heine-Zeit und Heine-Rezeption ausgeschrieben, wobei vor allen Dingen die Originale der weltweit größten und bedeutendsten Sammelstätte für Heines Schriften im Archiv des Heinrich-Heine-Instituts als Forschungsbasis für die Stipendiaten von großem Wert sind. "Das Heine-Institut beherbergt 70 Prozent aller weltweit bekannten Heine-Handschriften", freut sich Dr. Sabine Brenner-Wilczek.

Das Institut für Germanistik der Heinrich-Heine-Universität mit dem Lehrstuhlinhaber Professor Volker Dörr und das Heinrich-Heine-Institut mit seiner Direktorin Dr. Sabine Brenner-Wilczek übernehmen die fachliche Beratung und die Betreuung der Stipendiaten. Interessierte Studierende können sich über ihre Universitäten für das Stipendium bewerben. Gefördert wird das Heine-Stipendium von der Landeshauptstadt Düsseldorf mit einer Gesamtsumme von 10.000 Euro.