Premiere für China: Ausgewählte Hetjens-Schätze auf Zweijahrestour in Fernost

| Internationales Kultur

Chinesisches Pärchen in der Gartenlaube, Porzellan, Meissen, um 1750.

Meissener Figuren für die China-Tournee.

Ostasiatisch inspirierte Figur, Porzellan, Gold, Meissen, um 1720.

Tasse mit Untertasse, Chine de Commande Porzellan, Mitte des 18. Jahrhunderts.

Auch diese Teller werden in den fünf Museen in China ausgestellt.

Die erste Schau der Porzellan-Leihgaben aus Düsseldorf wird ab dem 25. Juli im Shanghai History Museum zu sehen sein. Es folgen Ausstellungen in Dalian, Guangzhou, Zhenzhou und Nanchang.

Unter dem Titel "White Gold · East and West porcelain capitals –  Jingdezhen – Meissen" starten jetzt ausgewählte und bestens verpackte Leihgaben des Hetjens – Deutsches Keramikmuseum für 24 Monate zur Ausstellungstournee nach China. Auch die Porzellanmanufaktur Meissen wird Leihgaben aus ihrem Bestand zur Verfügung zu stellen.

Mit der feierlichen Eröffnung am 25. Juli wird die erste Schau im Shanghai History Museum zu bestaunen sein. Anschließend reisen die fragilen Düsseldorfer Schätze weiter in die Museen von Dalian, Guangzhou, Zhenzhou und Nanchang. Für die chinesischen Museen ist die Kooperation mit dem Hetjens eine Premiere: Nie zuvor gab es eine Ausstellung mit einem westlichen Kunstinstitut.

Der große Museumsneubaukomplex in Nanchang wird im August 2020 sogar mit der Porzellanausstellung seine Eröffnung zelebrieren. Im Fokus der Wander-Ausstellung wird die glänzende Geschichte des Porzellans stehen, das während der Tang-Dynastie (618 bis 907) um 600 n. Chr. erfunden wurde, am Ende der Ming-Dynastie auch in Japan Konkurrenz vorfand und dessen Rezeptur seit dem 13. Jahrhundert den europäischen Adel vor große Rätsel stellte, bis August der Starke 1710 endlich die Nacherfindung des "weißen Goldes" und die Gründung der ersten europäischen Porzellanmanufaktur in Meißen verkünden konnte.

Die Faszination für Waren "made in Germany" ist in China noch immer ungebrochen. So schwärmt der Shanghaier Museumsdirektor Jiang Hu von den Meissener Erzeugnissen in höchsten Tönen. Eine seiner privaten Neuerwerbungen, die Neuauflage eines lesenden asiatischen Pärchens in der Gartenlaube, wird dann als Original des 18. Jahrhunderts in Shanghai zu sehen sein. Ein besonderes Anliegen war es dem Historiker auch, die japanische Kultur mit einzubeziehen. So wird sich in den Porzellanen der Ausstellung die Faszination für die Exotik der jeweils anderen Kultur und die große Handelstradition und Kulturaustausch zwischen China, Japan und Europa auf das Schönste spiegeln können.