"Wortwelten – Bildwelten. Lion Feuchtwanger und Solomon Judowin"

| Kultur

Im Heinrich-Heine-Institut werden vom 31. März bis 19. Mai erstmals die Illustrationen von Solomon Borissowitsch Judowin in der Schau "Wortwelten - Bildwelten. Lion Feuchtwanger und Solomon Judowin" gezeigt

Ein medialer Recherchetisch bietet den Besucherinnen und Besuchern weitere Vertiefungsmöglichkeiten, z. B. durch Hör-Elemente

(V. l.) Tanya Rubinstein Horowitz mit den Kuratoren Jan von Holtum und Nora Schön

Die Kuratoren Jan von Holtum und Nora Schön in der Ausstellung "Wortwelten – Bildwelten. Lion Feuchtwanger und Solomon Judowin"

Im Heinrich-Heine-Institut, Bilker Straße 12-14, werden vom 31. März bis 19. Mai erstmals die Illustrationen von Solomon Borissowitsch Judowin in der Schau "Wortwelten - Bildwelten. Lion Feuchtwanger und Solomon Judowin" gezeigt.

Im Heinrich-Heine-Institut, Bilker Straße 12-14, werden vom 31. März bis 19. Mai erstmals die Illustrationen von Solomon Borissowitsch Judowin in der Schau "Wortwelten - Bildwelten. Lion Feuchtwanger und Solomon Judowin" gezeigt. Lion Feuchtwangers Roman "Jud Süß" zeugt von einer intensiven Beschäftigung mit jüdischer Geschichte und Identität. Diverse Deutungsmöglichkeiten, das detailreich gestaltete Universum der Nebenfiguren und die philosophischen Fragen, die der historische Roman aufwirft, beschäftigen Leserinnen und Leser seit der Erstveröffentlichung. Zu diesen gehört auch der russisch-jüdische Künstler Solomon Borissowitsch Judowin, ein Meister der grafischen Drucktechnik und Freund des "Malerpoeten" Marc Chagall. Feuchtwangers literarisches Werk erfährt durch die Illustrationen Judowins eine herausragende bildkünstlerische Bearbeitung.

Die Sonderausstellung präsentiert exklusiv die aus der Sammlung von Tanya Rubinstein-Horowitz stammenden, unveröffentlichten Holzschnitte Judowins, der besonders aussagekräftige Szenen des Romans gestaltet hat. Ergänzt werden die die Illustrationen zu "Jud Süß" durch Arbeiten von Mendel Gorshman und Meer Akselrod, die wie Judowin zur russisch-jüdischen Künstleravantgarde des frühen 20. Jahrhunderts gehören.

Im zweiten Raum der Ausstellung wechselt die Perspektive von der grafischen Gestaltung des Romans zum literarischen Werk Lion Feuchtwangers. Fotografien sowie vielfältige Text- und Tondokumente beleuchten schlaglichtartig das wechselvolle Leben des erfolgreichen Schriftstellers, die Hintergründe zur Entstehung von "Jud Süß" sowie die kontroverse Rezeptions- und Verfilmungsgeschichte des Romans. Ein medialer Recherchetisch bietet den Besucherinnen und Besuchern weitere Vertiefungsmöglichkeiten. Zahlreiche Materialien der Sonderschau stammen aus der Feuchtwanger Memorial Library der University of Southern California.

Das Begleitprogamm der Sonderausstellung:

Vernissage
Der Eintritt ist frei.
Sonntag, 31. März, 11 Uhr
Dr. Sabine Brenner-Wilczek, Direktorin des Heine-Instituts, und Tanya Rubinstein-Horowitz, Leihgeberin, werden Grußworte sprechen, bevor die Kuratoren Nora Schön und Jan von Holtum eine Einführung in die Schau geben. Die Vernissage wird musikalisch von Dr. Courtney Elise LeBauer (Violine) und Michelle Post (Klavier) begleitet. Im Anschluss führen die Kuratoren durch die Ausstellung.

Kuratorenführungen
Die Teilnahmegebühr liegt jeweils bei fünf Euro, ermäßigt drei Euro.
Mittwoch, 17. April, 18 Uhr
Sonntag, 5. Mai, 14 Uhr
Mittwoch, 8. Mai, 18 Uhr

Vortrag und Führung
Die Teilnahmegebühr liegt jeweils bei fünf Euro, ermäßigt drei Euro.
Donnerstag, 2. Mai, 18 Uhr
Ein Kunsthistorischer Vortrag mit Führung von Dr. Olga Sugrobova-Roth zu dem Thema "Solomon Judowin – vom weißrussischen Schtetl nach Leningrad"

Vortrag
Die Teilnahmegebühr liegt jeweils bei acht Euro, ermäßigt fünf Euro.
Dienstag, 14. Mai, 19 Uhr
"Lion Feuchtwanger: Ein möglichst intensives Leben. Die Tagebücher"; Die Herausgeberinnen Nele Holdack (Aufbau Verlag), Marje Schuetze-Coburn und Michaela Ullmann (beide University of Southern California) stellen die Tagebücher von Lion Feuchtwanger vor.
In den 1990er Jahren wurden die Tagebücher des großen Schriftstellers historischer Romane in der Wohnung seiner Sekretärin entdeckt und Ende 2018 erstmals als Leseausgabe herausgegeben. Da die Tagebücher nie für die Öffentlichkeit gedacht waren, kommentiert Feuchtwanger schonungslos die Ereignisse seines eigenen Lebens sowie die der Zeitgeschichte. Durch die Tagebücher darf der Leser miterleben, wie Feuchtwanger sich von einem jungen, mit Selbstzweifeln behafteten und dem Glücksspiel erlegenen Theaterkritiker zu einem Bestsellerautor entwickelt, der die Welt bereist und seine Prominenz nutzt, um sich öffentlich gegen Hitler und den Nationalsozialismus zu stellen, auch wenn die Konsequenz den Verlust der Heimat und das Exil bedeutet.

Finissage
Der Eintritt ist frei.
Sonntag, 19. Mai, 11 Uhr
Nach einem Impulsvortrag von Kurator Jan von Holtum unter dem Titel "Der Durst nach Ganzheit. Zu Lion Feuchtwangers Heine-Verständnis", führt die Kuratorin Nora Schön durch die Ausstellung.

Öffnungszeiten und Eintritt
Das Heinrich-Heine-Institut, Bilker Straße 12-14, ist dienstags bis freitags von 11 bis 17 Uhr sowie samstags von 13 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet für Erwachsene vier Euro, ermäßigt zwei Euro. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt. Sonntags ist der Eintritt in die Ausstellung für alle Besucher kostenfrei.