Es bewegt sich was am Konrad-Adenauer-Platz

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Überarbeitete Siegerentwürfe Hochbau Konrad-Adenauer-Platz

Nach der politischen Beratung soll das weiterentwickelte Wettbewerbsergebnis in der zweiten Jahreshälfte 2020 vorgestellt werden.

Vor gut zwei Jahren wurde der von der Landeshauptstadt Düsseldorf und der DB Station&Service AG gemeinsam ausgelobte Wettbewerb für den Konrad-Adenauer-Platz und sein Umfeld entschieden. Seither wurde hinter den Kulissen in enger Kooperation konzentriert daran gearbeitet, die prämierten Entwürfe zu einem stimmigen und realisierbaren Gesamtkonzept zusammenzufügen. Nach der politischen Beratung soll das weiterentwickelte Wettbewerbsergebnis den Bürgerinnen und Bürgern in der zweiten Jahreshälfte 2020 vorgestellt werden.

Zur Erinnerung: Die Jury hatte im Frühjahr 2018 zwei erste Preise vergeben. Einen für den Platz (Realisierungsteil) und einen für ein Hochhaus (Ideenteil), das die DB Station&Service AG auf dem alten Saalbaugrundstück zu errichten plant. Nach einem gemäß der Auslobung vorgesehenen Verhandlungsverfahren mit den Preisträgern des Wettbewerbs hat die Landeshauptstadt Düsseldorf den Sieger dieses Verfahrens beauftragt: Ende 2018 hat das Team GTL, Landschaftsarchitekten (Kassel), für die Freianlagen mit Vössing Ingenieure (Düsseldorf) für die Verkehrsanlagen seine Arbeit aufgenommen. Darüber hinaus hat die DB Station&Service AG Aufträge für Machbarkeitsstudien an den Wettbewerbssieger für das Hochhaus, Mono Architekten (Berlin), sowie an Auer + Weber (München), deren außergewöhnliche Idee für eine Neustrukturierung des Empfangsgebäudes die Wettbewerbsjury besonders überzeugt hat, vergeben.

Der neue Konrad-Adenauer-Platz - Hochbau
Die von der DB Station&Service AG beauftragte Machbarkeitsstudie ist eine deutliche Weiterentwicklung im Vergleich zum Wettbewerbsergebnis. Ziel dabei war die Schaffung eines Gesamtensembles, bestehend aus dem Hochhaus und dem Projekt zur Neugestaltung des Empfangsgebäudes Düsseldorf Hauptbahnhof.

Aufgrund von Abstandsregelungen zu den Bahnanlagen ist das Hochhaus nun schlanker und etwas höher. Es rückt von der Bauflucht des Empfangsgebäudes zurück, wodurch ein kleiner Vorplatz entsteht, der den nördlichen Eingang des Empfangsgebäudes mit den Eingangsbereichen zum Kino und Hochhaus verbindet.

Eine Tiefgarage ist unter der nördlichen Hälfte des Konrad-Adenauer-Platzes vorgesehen. Hieran angedockt und erschlossen über eine gemeinsame Rampe in der Worringer Straße ist ein moderner Ladehof für die Ver- und Entsorgung des Hochhauses und von Teilen des Empfangsgebäudes geplant. Als Endpunkt der Achse Immermannstraße schafft das Hochhaus einen visuellen Bezug zwischen der Innenstadt und dem Hauptbahnhof und macht damit den Standort Bahnhof weithin sichtbar.

Neben dem geplanten Hochhaus ist auch für das Empfangsgebäude eine grundlegende Neustrukturierung geplant. Die Platzfassade und die beiden Ecktürme bleiben erhalten. Sie prägen den Konrad-Adenauer-Platz und bilden auch zukünftig das vertraute Gesicht des Düsseldorfer Hauptbahnhofs. Die hinter der Fassade liegenden Gebäudeteile sind in ihrer Funktionalität und Gestaltung langfristig nicht mehr zukunftsgerecht. Sie werden durch ein neues, modernes Gebäude ersetzt, das den aktuellen Erwartungen an einen modernen Verkehrskontenpunkt gerecht wird und Kapazitäten für ein wachsendes Kundenaufkommen bereithält. Dieser sechsgeschossige Neubauteil liegt um rund zwei Geschosse höher als die Bestandsfassade und reiht sich hinsichtlich seines Volumens neben dem Hochhaus und den Hotelneubauten in der Harkortstraße gut ein.
 
In den Obergeschossen befinden sich ergänzende Angebote für Reisende: Neben Einzelhandel sind dort auch gastronomische Einrichtungen geplant. Außerdem finden Reisende hier zukünftig eine DB Lounge, Co-Working-Bereiche und ein Hotel. Auch DB-interne Büroflächen werden dort angesiedelt, ebenso wie Flächen für die Bundespolizei.  

Der neue Konrad-Adenauer-Platz – Verkehrs- und Freianlagen
Der Konrad-Adenauer-Platz soll künftig sinnvoll nach Nutzungsbereichen in einen nördlichen Verkehrsbereich und einen südlichen Ruhe- und Verweilbereich gegliedert werden. Künftig strukturieren Bäume in lockerer Anordnung den Platz in Nord-Süd-Richtung. Wichtige Achsen werden von Einzelbäumen flankiert und schaffen die gewünschte Orientierung und Wegeführung.

Um das Ziel einer zukunftsorientierten Mobilität zu erreichen, sollen die Gleistrassen der Rheinbahn optimiert werden, um dadurch die Umsteigebeziehungen zwischen den Verkehrsarten zu verbessern. Die Straßenbahnhaltestellen werden auf 80 Meter verlängert und barrierefrei ausgebaut. Im Sinne der Verkehrssicherheit werden die Haltestellen so angeordnet, dass die Bahnen die Fußgängerquerung immer erst nach dem Fahrgastwechsel und dadurch mit sehr geringer Geschwindigkeit passieren müssen. Ebenfalls sollen neue 60 Meter lange Bushaltestellen eingerichtet werden.

Ein Erhalt aller Bäume wurde in Varianten möglicher Gleislagen untersucht. Ein vollständiger Baumerhalt ist unter Berücksichtigung der Kriterien Barrierefreiheit, Verkehrssicherheit, Umsteigebeziehungen, Orientierung und Aufenthaltsqualitäten sowie wegen des Neubaus einer Tiefgarage im nördlichen Bereich des Platzes aus heutiger Sicht nicht möglich. Aktuell ist eine Neupflanzung von 58 Bäumen vorgesehen, die durch optimale Wuchsbedingungen eine langfristige Entwicklungsperspektive aufweisen.

Es sollen nun deutlich mehr öffentliche Fahrradstellplätze realisiert werden. Etwa 1.500 Stellplätze sind in einer unterirdischen Fahrradgarage im derzeit ungenutzten Bunker im Süden der Platzfläche geplant. Die Erreichbarkeit soll einerseits über eine Zugangsmöglichkeit auf dem Platz, andererseits über Rampen im Bereich der Bismarckstraße (mit Verbindung unter den Rheinbahngleisen) gewährleistet werden. Von dort aus ist eine sehr gute Anbindung an das Radhauptnetz in der Karlstraße möglich.

Die Bezirksvertretung 1 hat dem weiterentwickelten Wettbewerbsergebnis Konrad-Adenauer-Platz und der frühzeitigen Beteiligung gemäß Paragraf 3 Absatz 1 Baugesetzbuch zugestimmt und den Entwurf zur Beratung in die weiteren Ausschüsse entsandt. Abschließend berät Anfang Juni der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung.