Ratsmehrheit für mehr bezahlbares Wohnen in Düsseldorf

| Stadtentwicklung Wohnen

Nach sorgfältiger Auseinandersetzung mit allen Argumenten und intensiven Dialogen mit der Düsseldorfer Wohnungswirtschaft, Haus und Grund sowie Mieterverein, hat der Rat der Landeshauptstadt in seiner Sitzung am Donnerstag, 7. April, die Weiterentwicklung des Handlungskonzeptes Wohnen beschlossen.

Künftig soll, statt wie bisher 40 Prozent, nun 50 Prozent preiswerter Wohnraum, das heißt öffentlich geförderter und preisgedämpfter Wohnraum, bei der Realisierung neuer Baugebiete auf der Grundlage von Bebauungsplänen entstehen. Dazu gehören auch bezahlbare Pflegeplätze sowie Auszubildenden- und Studierendenwohnungen, neben den klassischen Segmenten des Wohnungsbaues für alle Menschen aller Generationen.

Weiterhin wurde die Bindungsdauer bei Sozialwohnungen auf die vom Land vorgegebene längste Förderungsdauer von 30 Jahren verlängert.

Wohnungsunternehmen, denen die Regelungen zum preiswerten Wohnraum zu kompliziert sind, können auch die Grundstücke mit den Verpflichtungen an die Stadt abgeben. Das ist neu und eine weitere Option für partnerschaftliches Miteinander.

Die Stadt ist selbst Vorbild bei der Umsetzung von bezahlbarem Wohnen, da sie konsequent erst bei Baugebieten mit mehr als 100 Wohneinheiten auch freifinanzierte Wohnungen ermöglicht. In kleineren Gebieten sind nur öffentlich geförderte und preisgedämpfte Wohnungen möglich.

Die Regelungen werden auch bei vielen bereits laufenden Verfahren greifen, um eine zeitnahe Wirksamkeit zu erreichen. Verfahren, die jedoch bereits weit fortgeschritten sind und ihrem Abschluss entgegensehen, laufen weiter wie bisher. "Für weitere Verbesserungen, Anregungen, aber auch direkte Verhandlungen zu konkreten Verfahren stehen wir in einem engen Dialog mit der Wohnungswirtschaft, mit der auch noch weitere Fragen zur Umsetzung und Weiterentwicklung diskutiert werden", so die Beigeordnete Cornelia Zuschke. Der Dialog mit der Wohnungswirtschaft soll laut Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller in ein regelhaftes Format gebracht werden, um so kooperativ miteinander die drängende Wohnungsfrage zu bewegen und das Prozedere von Liegenschaftsverfahren bis zu Baugenehmigungen zu verbessern.