E-Mobilität: Düsseldorf ist Ladehauptstadt
| Umwelt Verkehr
"Die Landeshauptstadt Düsseldorf setzt mit Projekten auf dem Gebiet der E-Mobilität positive Impulse und trägt dazu bei, dass die Umweltbelastung reduziert und damit die Lebensqualität der Menschen gesteigert wird. Mit mehr als 1.000 E-Ladepunkten im öffentlich zugänglichen Raum sind wir Ladehauptstadt - bis Ende 2024 werden es 2.500 Ladepunkte sein. Mein Dank gilt den Stadtwerken, die uns beim Ausbau der Ladeinfrastruktur unterstützen", betonte Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller. Er führte aus: "Neben der Förderung der Ladeinfrastruktur erhöhen wir kontinuierlich den Anteil der Elektrofahrzeuge im städtischen Fuhrpark. Wir gehen auch bei der Lärm- und Emissionsreduktion mit gutem Beispiel voran, um unser Klimaschutzziel zu erreichen und andere zum Mitmachen zu motivieren."
Die Förderung der Elektromobilität in Düsseldorf wird als eine gemeinschaftliche Aufgabe von Landeshauptstadt, städtischen Töchtern, Unternehmen, Bürgerschaft und Kammern verstanden. Die städtischen Töchter wie zum Beispiel die Stadtwerke Düsseldorf agieren als wichtige Partner der Landeshauptstadt. Stand heute betreiben die Stadtwerke in Düsseldorf und dem Umland mehr als 1.800 Ladepunkte. Neben den öffentlich zugänglichen Ladepunkten zählen dazu auch Ladepunkte für Firmen, Organisationen und Privatkunden.
"Eine moderne Metropole wie Düsseldorf benötigt eine moderne Infrastruktur zur Umsetzung der Klimaschutzziele. Wir sind davon überzeugt, dass der Mobilitätssektor einen wesentlichen Beitrag dazu leisten kann, dass sowohl die Stadt Düsseldorf als auch wir unser Klimaziel erreichen und die Lebensqualität in dieser Stadt weiter erhöhen", sagte Dr. Charlotte Beissel, Vorständin der Stadtwerke Düsseldorf. "Und wir machen Tempo. Nicht nur beim Ausbau der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur, sondern vor allem auch beim Ausbau der Ladeinfrastruktur für Unternehmen und Organisationen."
Das Laden am Arbeitsplatz hat mindestens die gleiche Wertigkeit wie das öffentliche Laden, um die Transformation hin zu mit Ökostrom betriebener Mobilität zu beschleunigen und noch mehr Menschen zum Umstieg auf Elektrofahrzeuge zu bewegen. Gleichzeitig arbeiten die Stadtwerke Düsseldorf stetig daran, das Ladeerlebnis zu optimieren, um es ihren Kundinnen und Kunden so unkompliziert wie möglich zu machen.
Handlungskonzept E-Mobilität
Das Handlungskonzept Elektromobilität wurde erarbeitet, um die Elektromobilität weiter voran zu bringen. Dazu wurden Handlungsfelder mit den dazugehörigen Bausteinen definiert. Das Handlungskonzept wurde am 22. März 2018 vom Rat der Stadt verabschiedet und befindet sich aktuell in der ersten Fortschreibung. "Der 'Düsseldorfer Weg' bei der Elektromobilität setzt auf die positive Wirkung verschiedener anwendungsorientierter Projekte, die im Handlungskonzept Elektromobilität zusammengefasst sind. Im Handlungskonzept haben wir keine Reglementierung vorgesehen, sondern setzen auf positive Impulse für die einzelnen Gebiete und Zielgruppen, um den Markthochlauf von Elektromobilität oder ein geändertes Mobilitätsverhalten zu unterstützen", erläuterte Mobilitätsdezernent Jochen Kral.
Ladeinfrastruktur in Düsseldorf
Die Elektromobilität kann sich nur entwickeln, wenn ausreichend Ladeinfrastruktur vorhanden ist. Der größte Teil der Ladeinfrastruktur befindet sich auf privaten Flächen - in Wohnquartieren und bei Arbeitgebern. Wichtig ist jedoch auch ein immer dichter werdendes Netz von Ladestationen im öffentlichen Gebiet, um auch den Nutzern von Elektrofahrzeugen, die weder Zuhause noch beim Arbeitgeber laden können, das Auftanken der Fahrzeuge zu ermöglichen.
Aktuell gibt es in Düsseldorf rund 400 Ladepunkte der Stadtwerke Düsseldorf im öffentlichen Straßenraum inklusive Mobilitätsstationen und rund 560 Ladepunkte verschiedener Betreiber - davon 200 von den Stadtwerken - im öffentlich zugänglichen Raum. Bis Ende März wird die Zahl 1.000 öffentlich zugänglicher Ladepunkte erreicht. Der Anteil der Schnellladepunkte liegt aktuell bei 85. In allen 50 Stadtteilen der Stadt wird mindestens eine Ladesäule durch die Stadtwerke aufgestellt.
Der öffentliche Straßenraum umfasst allgemeine Straßenverkehrsflächen, die für die Allgemeinheit uneingeschränkt zugänglich sind. Als öffentlich zugänglicher Raum werden Gelände bezeichnet, die allgemein zugänglich, aber nicht im Besitz der Allgemeinheit liegen wie zum Beispiel Kundenparkplätze von Supermärkten, Tankstellen oder Parkhäuser. Die Stadtverwaltung ist mit vielen Unternehmen wie Tankstellenbetreibern, Discountern oder Supermärkten im engen Austausch, um mit den Firmen den Aufbau von Ladeinfrastruktur im öffentlich zugänglichen Raum abzustimmen und sie zu ermutigen, weitere Ladeinfrastruktur auf ihren Kundenparkplätzen zu installieren. Ziel ist es, die Ladeinfrastruktur sowohl in den hoch verdichteten Gründerzeitvierteln der Innenstadt wie auch in den Randgebieten der Stadt im öffentlichen Raum auszubauen.
Parken an E-Ladepunkten
Durch die Änderung der Straßenverkehrsordnung im April 2020 gibt es nun die Möglichkeit, Funktionsflächen für Elektrofahrzeuge auszuschildern, auf denen nur Fahrzeuge mit einem "E"-Kennzeichen abgestellt werden dürfen. Jedoch fanden erst mit der erneuten Novelle der Straßenverkehrsordnung im November 2021 auch die entsprechenden Verwarnungsgelder Einzug in den Bußgeldkatalog.
Die Verkehrsüberwachung des Ordnungsamtes kontrolliert sehr regelmäßig an den E-Ladepunkten auf falsch abgestellte Fahrzeuge. Dabei stellen die Mitarbeiter immer wieder fest, dass viele Verkehrsteilnehmer die Bedeutung der Verkehrszeichen nicht kennen und sich verwundert darüber zeigen, dass das Fahrzeug nicht nur kostenpflichtig verwarnt, sondern auch abgeschleppt werden kann. Bei dem Zusatzzeichen mit dem Symbolbild eines Elektrofahrzeuges darf das E-Fahrzeug nur mit "E" im Kennzeichen abgestellt werden. Eine Schwerpunktaktion zur Überwachung der Funktionsflächen für Elektrofahrzeuge ist vom 13. bis 19. März geplant.
Kostenlose Mobilitätsberatung für Firmen
Die Wirtschaft besitzt ein großes Potenzial, klimafreundliche Verkehrsströme zu organisieren und einzurichten. Die Mobilitätspartnerschaft Düsseldorf bietet seit Juli 2021 Unternehmen aus Düsseldorf und den anliegenden Gemeinden eine kostenlose Mobilitätsberatung an, die den Einstieg in emissionsfreie Mobilitätsformen und -konzepte und deren Umsetzung erleichtert. Qualifizierte Mobilitätsberater stehen für die Unternehmen zur Verfügung, um sie dabei zu unterstützen.
Durch die Einrichtung von Mobilitätsstationen setzt die Landeshauptstadt zudem auf Multimodalität, das heißt die Nutzung unterschiedlicher Verkehrsträger - ein entscheidender Schritt zur Mobilität ohne eigenes Auto. Die Rheinbahn schafft durch ihre Dienstleistung umweltfreundliche Mobilität und kann zukünftig mit der Nutzung von Elektro- oder Brennstoffzellenbussen dafür sorgen, dass keine schädlichen Emissionen ausgestoßen werden.
Die Landeshauptstadt setzt zudem Impulse, um positive Entwicklungen zu unterstützen. Taxis sollen auf emissionsfreie Fahrzeuge umstellen. Dazu wurde das Label "ECO-Taxi" ins Leben gerufen, welches sich einer hohen Nachfrage erfreut. In diesem Rahmen stellten auch die ersten Unternehmen sowohl auf emissionsarme wie auch auf vollelektrische Taxis um.
E-Fahrzeugbestand in Düsseldorf
23.141 E-Fahrzeuge sind in Düsseldorf bis dato zugelassen. Diese teilen sich auf in 9.636 Batterie-elektrische Fahrzeuge, 13.464 Plug-in-Hybride und 41 Brennstoffzellen Fahrzeuge. Gewerblich zugelassen sind 6.217 Batterie-elektrische Fahrzeuge, 10.560 Plug-in-Hybride und 27 Brennstoffzellen-Fahrzeuge. Der Gesamtfahrzeugbestand liegt bei 382.530, der E-Fahrzeuganteil beträgt rund 6 Prozent.
Stadtverwaltung setzt auf E-Mobilität
Auch die Stadtverwaltung setzt auf die E-Fahrzeuge. So beträgt der Anteil Elektrofahrzeuge - ohne E-Bikes - im städtischen Fuhrpark aktuell rund 39 Prozent. Auf Autos und Transporter bezogen sind dies: 113 reine Elektroautos, 11 Plug-in Hybrid-Autos, 15 Elektro-Roller und 2 Brennstoffzellenfahrzeuge. Das Ziel ist es, den E-Anteil bis Ende 2023 auf 50 Prozent aller Fahrzeuge - bezogen auf PKW und Transporter - zu erhöhen. Die Stadtwerke Düsseldorf haben aktuell 131 E-Fahrzeuge in ihrem Fuhrpark, das entspricht einem Anteil von 31 Prozent bezogen auf alle Fahrzeuge im Fuhrpark ohne schwere Lkw.
Die Landeshauptstadt hat sich mit Beschluss des Rates zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu sein. Für den Sektor Verkehr spielt neben einer Reduzierung des Kraftfahrzeugverkehrs die so genannte Dekarbonisierung eine Schlüsselrolle.
Elektrisch angetriebene Fahrzeuge verursachen lokal weniger Emissionen als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Elektromobilität hat insofern eine Querschnittsfunktion und bietet Potenziale für die Verbesserung der städtischen Lebensqualität. So kann sie unter anderem dazu beitragen, die umwelt- und gesundheitspolitischen Ziele der Landeshauptstadt in Bezug auf den Klimaschutz durch Minderung von Treibhausgasemissionen, die Verbesserung der Luftqualität, unter anderem durch Reduzierung von Stickoxiden, und den Schutz vor Verkehrslärm wirkungsvoll zu unterstützen.
In Verbindung mit smarten Technologien bietet die Elektromobilität die Chance, neue Markt- und Technologiefelder zu erschließen und Düsseldorf als attraktiven Wirtschaftsstandort weiter zu stärken. In diesem Zusammenhang muss durch die Entwicklung neuer multimodaler, vernetzter Angebote die Effizienz des städtischen Verkehrs erheblich gesteigert und mit Blick auf eine Stärkung des Umweltverbundes weiter ausgebaut werden.
Übersicht Fördermöglichkeiten
Um die Elektromobilität und die E-Ladeinfrastruktur zu fördern, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
1. Land Nordrhein-Westfalen: Förderprogramm "progres.nrw":
a) Nicht öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur: Gefördert werden der Erwerb, die Errichtung und der Netzanschluss von stationärer, steuerbarer, fabrikneuer Ladeinfrastruktur mit einem oder mehreren Ladepunkten. Fördergegenstände sind neben der Ladesäule und dem Netzanschluss unter anderem auch das Ladesäulenmanagement. Das reicht vom Fundament bis hin zur Parkplatzmarkierung. Fördervoraussetzung ist die Verwendung von Ökostrom. Förderhöhen: von 1.000 bis 1.500 Euro für Ladesäulen kleiner 50 Kilowatt (KW); 200 Euro/KW - 250 Euro/KW für Ladesäulen größer 50 Kilowatt
b) Öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur: Fördergegenstände und Voraussetzungen wie bei a)
Förderhöhen: 1.500 Euro für Ladesäulen kleiner 50 KW; 250 Euro/KW für Ladesäulen größer 50 KW
2. Landeshauptstadt Düssedorf: Förderprogramm "Klimafreundlich wohnen und arbeiten"
Gefördert werden Wandladestationen, die mit Ökostrom betrieben werden. Die Förderhöhe beträgt hierfür 50 Prozent der Gesamtkosten bis maximal 2.000 Euro.
3. Bund: Der Bund fördert aktuell keine Ladeinfrastruktur für Unternehmen. Die Förderung ist Ende 2022 ausgelaufen. Ein neuer Förderaufruf ist geplant.
Ein Video zu diesem Thema wird im Laufe des Tages auf YouTube veröffentlicht unter: www.youtube.com/stadtduesseldorf