Konrad-Adenauer-Platz: Grundlegende Einigung zwischen Stadt und DB

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Die Grafik zeigt den aktuellen Planungsstand zur Neugestaltung des Konrad-Adenauer-Platzes. Grafik: Amt für Verkehrsmanagement, Planung: ARGE GTL/Vössing

In einem weiteren Schritt für die Entwicklung des Bahnhofsumfeldes haben die Landeshauptstadt Düsseldorf und die "DB InfraGO AG" nun die vierte Rahmenvereinbarung abgeschlossen. Sie ist als Kooperationsvereinbarung angelegt und legt die rechtlichen Rahmenbedingungen zur Umsetzung der Projekte auf und unter dem Platz sowie die damit einhergehenden Rechte und Pflichten der beiden Parteien fest. In seiner Sitzung am Donnerstag, 10. April 2025, hat der Düsseldorfer Stadtrat grünes Licht für die Vorlage gegeben.

"Auch wenn wir noch viele gemeinsame Schritte vor uns haben sind wir froh, dass wir mit dem Abschluss der vierten Rahmenvereinbarung alle rechtlichen Voraussetzungen sowohl für die Deutsche Bahn als auch für die Landeshauptstadt geschaffen haben, um das Gesamtprojekt auf dem Platz weiterplanen und umsetzen zu können", erklären Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und die zuständige städtische Beigeordnete Cornelia Zuschke übereinstimmend.

"Der Vorplatz des Düsseldorfer Hauptbahnhofs ist das erste 'Willkommensschild' für viele Ankommende und ein zentraler Bestandteil der ganzheitlichen Bahnhofsentwicklung. Mit der vierten Rahmenvereinbarung schaffen wir gemeinsam mit der Landeshauptstadt die Grundlage, die Attraktivität des Bahnhofs und des Quartiers weiter zu steigern und noch mehr Menschen für die Bahn zu gewinnen", sagt Stephan Boleslawsky, Leitung Personenbahnhöfe DB InfraGO im Regionalbereich West.

Aufgrund der anteilig sehr großen privaten Fläche auf dem Konrad-Adenauer-Platz, die sich im Eigentum der DB InfraGO AG befindet, sind die eigentumsrechtlichen Belange der beiden Seiten zu regeln. Mit dem Abschluss der vierten Rahmenvereinbarung sichert sich die Landeshauptstadt Zugriffsrechte für die von ihr überplanten und zukünftig öffentlich genutzten Flächen. Umgekehrt erhält die DB InfraGO AG Zugriffsrechte auf Flächen der Stadt, die an den Rändern des Platzes zur Umsetzung ihrer Planungen erforderlich sind. Darüber hinaus erhält die Rheinbahn zur Realisierung einer neuen Gleistrasse die notwendigen Rechte. Weiter enthält die vierte Rahmenvereinbarung auch Regelungen zur Verteilung der Kostentragungspflichten der Partner für die Umsetzung der einzelnen Projekte sowie gemeinsamer Projekte.

Mit den zurückliegenden drei Rahmenvereinbarungen hatten sich DB und Landeshauptstadt bereits auf die Durchführung eines gemeinsamen Wettbewerbs, auf die Beauftragung eines gemeinsamen Projektsteuerers und auf ein kooperatives und koordiniertes Verfahren zur gemeinsamen Durchführung des für beide Seiten notwendigen Bebauungsplanverfahrens verständigt. Seit dem Auftrag des Düsseldorfer Stadtrates im Februar 2024 wurden vier Themengebiete auf dem Konrad-Adenauer-Platz vertiefend betrachtet. Die Planungsverantwortlichen haben diese gelöst und in den Projekten abgebildet. Über den aktuellen Stand der städtischen Projekte wurde nun in der Ratssitzung am Donnerstag, 10. April, berichtet:

Die Planung der aufeinander abzustimmenden ober- und unterirdischen Teilprojekte ist anspruchsvoll und zeitintensiv. "Wir sind im letzten Jahr ein großes Stück vorangekommen und können in diesem Jahr die Vorplanung mit einer ersten Kostenschätzung und der Grundsatzklärung aller wichtigen Parameter abschließen und dem Rat damit auch eine Zeitschiene zum Bedarfsbeschluss vorlegen", sagt Cornelia Zuschke.

Oberirdische Planung
In Verhandlungen mit der DB InfraGO AG konnte die Stadtverwaltung mit den Projektverantwortlichen der DB eine Reduzierung der oberirdischen Kurzzeitparkplätze von 59 auf 30 bewirtschaftete Stellplätze und so besonders das Ziel einer Freistellung des Nordeingangs sowie eine multimodale Mobilitätsfläche erreichen. Die Gleiskörper der Rheinbahn werden grüner, indem überall dort Rasengleise vorgesehen sind, wo die Gleise nicht begangen oder befahren werden. In der aktualisierten Fassung des Platzes wird neben einer Fahrradgarage auch das oberirdische Abstellen von Fahrrädern auf dem Platz möglich, so ist die Unterbringung von 120 Fahrradstellplätzen, 100 Abstellanlagen für Stadträder und 100 E-Scooter vorgesehen.

Zur Verbesserung der Anbindung an das Radhauptnetz wurden von der Stadtverwaltung mehrere Varianten entwickelt und intensiv mit den politischen Vertretern diskutiert. Die zuständigen Kleinen Kommissionen, die die vertiefenden Planungen begleiteten, empfahlen schließlich mehrheitlich die Variante, die einen Zweirichtungsradweg zwischen Hauptbahnhofsgebäude und Rheinbahngleisen vorsieht, zur weiteren Planung. Diese muss nun mit den Sicherheitsbedürfnissen aller Mobilitätsteilnehmenden abgestimmt werden.

Unterirdische Planung
Zur Unterbringung von rund 1.900 Fahrradstellplätzen ist weiterhin geplant, die bestehende, unterirdische Bunkeranlage unterhalb des Konrad-Adenauer-Platzes umzunutzen und diese über ein neues flankierendes Bauwerk und einen Zugang von der Bismarckstraße aus über Fahrsteige, das sind flache Laufbänder, zu erschließen. Zusätzlich wird es zwei Aufzüge unter anderem für Sonderfahrräder und einen Aufgang auf dem Platz geben.
 
Option für alternativen Standort der Fahrradgarage im Hansahaus
Das im Eigentum des Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) stehende Hansahaus am Konrad-Adenauer-Platz 13 soll verkauft werden. Die Landeshauptstadt hat ihr Interesse am Erwerb der Immobilie gegenüber dem BLB bekundet und mit diesem eine Exklusivitätsvereinbarung geschlossen, die es ihr ermöglicht innerhalb der nächsten zehn Monate zu prüfen, ob ein Erwerb des Gebäudes für die Stadt sinnvoll und wirtschaftlich darstellbar ist. Dazu wurde eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die einerseits die Möglichkeiten zur Unterbringung des Gesundheitsamtes im Hansahaus und andererseits die alternative Lage der Fahrradgarage im Erdgeschoss des Hansahauses überprüft. Eine Entscheidung kann nach Abschluss der Machbarkeitsstudie erfolgen. Bis zum Bedarfsbeschluss für die Platzfläche und die unterirdische Fahrradgarage arbeitet die Verwaltung deshalb zweigleisig an der Planung der Fahrradgarage weiter.