Cybermobbing

Cybermobbing

Obwohl Cybermobbing eine Erweiterung des traditionellen Mobbings darstellt, zeigt sich, dass Cybermobbing sehr viel mehr beinhaltet als Mobbing mithilfe von elektronischen Medien. Bisherigen Forschungen zufolge treten traditionelles Mobbing und Cybermobbing oftmals gemeinsam auf. Neben den gemeinsamen Merkmalen wie Machtungleichgewicht, Wiederholung oder Absicht werden in der wissenschaftlichen Literatur weitere Kriterien wie die Opferperspektive oder direktes (privates) bzw. indirektes (öffentliches) Cybermobbing aufgeführt. Dies zeigt die folgende Definition:

"Cybermobbing sind alle Formen von Schikane, Verunglimpfung, Identitätsklau, Verrat und Ausgrenzung mithilfe von Informations- und Kommunikationstechnologien, bei denen sich das Opfer hilflos oder ausgeliefert und (emotional) belastet fühlt, oder bei denen es sich voraussichtlich so fühlen würde, falls es von diesen Vorfällen wüsste"
(Pieschl & Porsch, 2012, in: Pieschl & Porsch, 2014, S.137).

Der hohe Öffentlichkeitsgrad und die rasante Verbreitung bewirkt, dass ein weltweites Publikum die Attacken verfolgen kann. Sind Bilder, Videos oder verbalen Angriffe erstmal im Netz, sind sie dort nur schwer wieder zu löschen.

Evaluierte Programme gegen Cybermobbing

Evaluierte Programme gegen Cybermobbing

So stärken Sie Ihre Schule gegen Cybermobbing!

Auf der Datenbank "Grüne Liste Prävention" finden Sie auf der Basis nachvollziehbarer Kriterien eine Zusammenstellung empfehlenswerter Präventionsansätze, die in drei Stufen bezüglich des Nachweises ihrer Wirksamkeit eingeteilt sind:

  • Stufe 1: Effektivität theoretisch gut begründet
  • Stufe 2: Effektivität wahrscheinlich
  • Stufe 3: Effektivität nachgewiesen

Folgende Auswahl an Programmen können zur Prävention von Cybermobbing verwendet werden:

EducationY

Die Vodafone Stiftung startete als Projekt 'buddY' unter der Trägerschaft des gleichnamigen Vereins buddY E.V., benannte das Projekt aber in EDUCATION Y um. Das Projekt zielt darauf ab, Kinder und Jugendliche für ein solidarisches Miteinander zu befähigen und mehr Schülerpartizipation zu erreichen. Es ist für alle Schulformen und Klassenstufen geeignet. Die Schwerpunkte sind Soziales Lernen und Kinderrechte.

EducationY

Fairplayer

Das Fairplayer-Manual-Programm mit den Schwerpunktthemen Gewalt, Mobbing und Zivilcourage setzt auf entwicklungsorientierte Förderung sozialer Kompetenzen, moralische Sensibilität der Jugendlichen und unterschiedliche, am Mobbingprozess beteiligte soziale Rollen. Es ist für Schüler der 7. bis 9. Klasse geeignet.

www.fairplayer.de

Gemeinsam Klasse sein

Bei „Gemeinsam Klasse sein“ handelt es sich um das Nachfolgeprojekt des „Anti-Mobbing-Koffers“, der von der Techniker Krankenkasse entwickelt wurde. Mit dem Projekt können alle Beteiligten am System Schule Handlungssicherheit im Umgang mit Mobbing gewinnen, denn es versteht sich als Mehr-Ebenen-Projekt. Die Schüler*innen der 5. und 6. Klassen lernen während mehrerer Projekttage, dass alle etwas gegen Mobbing tun können und auch müssen. Schulen erhalten nach vorheriger Anmeldung und Ausbildung von zwei Schul-Multiplikator*innen einen Zugangscode zur Lernplattform.

Gemeinsam Klasse sein

 

Lubo aus dem All

Lubo aus dem All ist ein Präventionsprogramm von der Universität Köln für die Primarstufe (Klasse 1-2), das über einen Zeitraum von ca.  4-6 Monaten durchgeführt wird.  Mit den Kindern werden emotionale und soziale Kompetenzen erarbeitet, um ein prosoziales Miteinanders und ein gutes Klassenklima zu schaffen. Der kleine Außerirdische Lubo besucht die Erde und möchte lernen, wie man Freunde findet und wie Menschen  gut  miteinander  umgehen.

Lubo aus dem All

Medienhelden

Die Medienhelden stellen die Förderung von Medienkompetenzen in den Mittelpunkt. Jugendlichen sollen für die Folgen des Cybermobbings sensibilisiert, zu einem Perspektivwechsel befähigt und ihre Handlungsbereitschaft erhöht werden.

www.medienhelden.info

MindMatters

Die Unfallkasse Nordrhein-Westfalen und die Leuphana Universität Lüneburg ermöglichen die Umsetzung des Programms MindMatters in NRW. Es basiert auf dem Konzept der "Guten gesunden Schule". Schulen sollen dabei unterstützt werden, die psychische Gesundheit aller Schulbeteiligten zu verbessern. Das Programm ist sowohl für die Primarstufe als auch für weiterführende Schulen konzipiert. Mithilfe von Unterrichtseinheiten zum Umgang mit Gefühlen und psychischen Störungen, zu Mobbing und weiteren Themen können Resilienz und Wohlbefinden gestärkt werden.

 

MindMatters

PARTS

Das evaluierte Programm PARTS für Grundschulen der Friedrich-Schiller-Universität Jena ist auf die Prävention von Vorurteilen sowie auf die Stärkung toleranter Einstellungen ausgerichtet. Es besteht aus 15 Lektionen à 45 Minuten und drei inhaltlichen Bereichen: Interkulturelles Wissen und Informationen über andere Kulturen, Förderung von sozial-kognitiven Fertigkeiten und Freundschaftsgeschichten, die die Kinder lesen und diskutieren.

PARTS

Surf-Fair

Die Vermittlung einer kritischen und ethischen Medienkompetenz als Schutzfaktor bildet in dem manualisierten Trainings- und Präventionsprogramm die Grundlage für 5.-7. Jahrgangsstufen. Ausgehend von einem Film werden die Inhalte mit Hilfe verschiedener Übungen aufgearbeitet.

www.uni-muenster.de

Empfehlenswerte Maßnahmen/Programme

Medienscouts: LfM NRW

Bei diesem Peer-to-Peer-Ansatz werden pro Schule vier Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I zu Medienscouts und unterstützend zwei Lehrkräfte zu Beratungslehrkräften ausgebildet. Die Medienscout-Ausbildung kann als Wahlpflichtkurs, Arbeitsgemeinschaft oder als freies Angebot in Schule integriert werden.

www.medienscouts-nrw.de

Medienkompetenzrahmen NRW / Medienpass

Ziel ist es, allen Kindern und Jugendlichen in Grund-, Förder- und Schulen der Sekundarstufe I bis zum Ende der Pflichtschulzeit einen systematischen und umfassenden Aufbau von Medienkompetenz zu ermöglichen. Neben dem sicheren, kreativen und verantwortungsvollen Umgang mit Medien gehört hierzu auch eine informatische Grundbildung.

medienkompetenzrahmen.nrw

Internet ABC - Primar

Cybermobbing-Lernmodul mit passenden Materialien für den Unterricht.

www.internet-abc.de

Medienberatung NRW

Die Medienberatung NRW ist ein zentraler Akteur im landesweiten Unterstützungssystem für Schulen. In 53 Kompetenzteams unterstützen Medienberaterinnen und Medienberater die Digitalisierung und Medienorientierung von Schulen vor Ort. Auf der NRW-Karte können sich Schulen informieren und das für sie zuständige Medienzentrum finden. Die Medienberater der Region kommen zur Beratung in die Schulen und beraten zu verschiedenen Themen rund um das Thema Medien.

www.medienberatung.schulministerium.nrw.de

„Wir alle gegen Cybermobbing“ (Bündnis gegen Cybermobbing e.V.)

Präventionsprogramm in drei Phasen: Lehrerfortbildung, Impulsveranstaltung für Schülerinnen und Schüler, Vertiefung über mehrere Wochen durch die Lehrkräfte sowie ein Elternabend. Mit dem Zertifikat „Wir alle gegen Cybermobbing“, nach Abschluss des Programms, zeigen Schulen, dass sie sich aktiv gegen Cybermobbing einsetzen. Qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beraten kostenlos über die HelpLine in akuten Fällen.

www.buendnis-gegen-cybermobbing.de

Digitale Helden

Das Team Digitale Helden bildet Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler (8. Und 9. Klasse) aus, die jüngere Schülerinnen und Schüler beim Umgang mit persönlichen Daten im Internet, sozialen Netzwerken und bei der Prävention von Cybermobbing beraten.

digitale-helden.de

Law4School

Zur Sensibilsierung von Risiken und Gefahren im Netzes bietet die Rechtsanwältin, Gesa Stückmann bundesweit Live-Webinare für folgende Zielgruppen an:

  • Schülerinnen und Schüler der Sek. I/II
  • Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte
  • Eltern

Anhand aktueller Fälle erklärt sie die rechtlichen Konsequenzen für Täterinnen und Täter, aber auch, wie sich Betroffene mit Hilfe des Gesetzes zur Wehr setzen können.

Law4School

  • Landespräventionsstelle gegen Gewalt und Cybergewalt an Schulen in Nordrhein-Westfalen

  • Zentrum für Schulpsychologie
    Willi-Becker-Allee 10

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