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Kultur

Architektur und Film: "Die Unsichtbaren – Im Labyrinth der Großstadt"

Das Filmmuseum präsentiert gemeinsam mit der Architektenkammer NRW vom 3. bis 24. November die 28. Ausgabe der Filmreihe


Erstellt:
Redaktion: Ilgenstein, Valentina

Die 28. Ausgabe der Reihe "Architektur und Film", eine Filmreihe des Filmmuseums Düsseldorf in Zusammenarbeit mit der Architektenkammer NRW, stellt vier Spielfilme vor, die von Menschen verschiedenster Herkunft erzählen – auf der Suche nach ihrem Platz in Beton-Dschungeln, übervölkerten Elendsvierteln, engen Altstädten und ohrenbetäubendem Straßenverkehr. Eine Kartenreservierung ist telefonisch unter 0211-8992232 möglich. Der Eintritt kostet sieben Euro, ermäßigt fünf Euro, mit Black-Box-Pass vier Euro. Alle Infos zu den aktuell geltenden Corona-Regel gibt es unter www.duesseldorf.de/filmmuseum/aktuelles-presse/detailansicht-aktuelles/newsdetail/kino-in-zeiten-von-covid-19.html

Die rapide wachsenden Mega-Metropolen dieser Welt sind städtebaulich einem Wandel unterworfen. Sie sind eng mit sozialen und gesellschaftlichen Entwicklungen verbunden. Die Industrialisierung des 19. Jahrhunderts wie auch die Globalisierung der letzten Jahrzehnte ließen einige Metropolen regelrecht explodieren, so dass die Stadtplanung dem Expansionsdruck oft nicht mehr nachkommen konnte. Ein Folgeproblem war das Auseinanderklaffen von Arm und Reich. Dieses soziale Gefälle steht in der Reihe "Die Unsichtbaren – Im Labyrinth der Großstadt" im Fokus: Inwieweit bestimmt das städtische Umfeld Mechanismen sozialer Ungerechtigkeit? Dabei fangen die Filme gerade durch diese Blickweise die Atmosphäre so verschiedener Mega-Metropolen wie Mumbai oder Manila, Casablanca oder Beirut ein.

Das Filmprogramm in der Übersicht:

Mittwoch, 3. November, 20 Uhr
"Dhobi Ghat" - "Bombay Diaries"
IND 2011; Regie: Kiran Roa

"Bombay Diaries" ist ein schillernder Blick auf die indische Metropole und Hauptstadt des Bundesstaates Maharashtra im Westen Indiens, gesehen durch die Linse einer Hobby-Fotografin und eines Video-Künstlers. Shai ist neu in Bombay. Die junge US-amerikanische Hobby-Fotografin will die Heimat ihrer Eltern mit der Kamera erkunden. Sie trifft auf den unnahbaren Künstler Arun und verbringt eine Nacht mit ihm. Ihre Wege trennen sich. Und während Arun sich in den schicksalhaften Videotagebüchern der ihm unbekannten Hausfrau Yasemin verliert, freundet sich Shai entgegen aller Konventionen mit dem Wäscher Munna an. Er führt sie durch die entlegensten Winkel der pulsierenden und modernen Metropole, verliebt sich und beginnt vom Unmöglichen zu träumen. Vier Lebensfäden aus einer Stadt, vier Menschen, die viel von "Incredible India" erzählen, aber auch davon, dass der Mensch immer wieder auch von der Sehnsucht nach dem Anderen getrieben ist.

Mittwoch, 10. November, 20 Uhr
"Capharnaum" - "Capharnaum – Stadt der Hoffnung"
LBN/USA/F/CYP/QAT/GB 2018; Regie: Nadine Labaki.

Beirut: Zain ist ungefähr zwölf Jahre alt, niemand weiß es genau. Mit seiner 10-köpfigen Familie lebt er in einer 2-Zimmer-Wohnung eines Elendsviertels in Beirut. Jeden Tag steht er mit seinen Geschwistern auf der Straße, um etwas Geld zu verdienen. Nachdem er wegen eines schweren Verbrechens zu fünf Jahren Haft verurteilt wird, klagt er seine Eltern an. Er wirft ihnen vor, ihn zur Welt gebracht zu haben.

Mittwoch, 17. November, 20 Uhr
"WWW – What a wonderful World"
MAR/FR 2006; Regie: Faouzi Bensaidi

Casablanca: Kamel bringt kaltblütig Menschen um, seine Aufträge bekommt er aus dem Internet. Akribisch dirigiert Kenza den Verkehr von ihrem Podest in der Mitte einer Kreuzung. Souad putzt in ihrer rosa Uniform Häuser reicher Familien und prostituiert sich gelegentlich. Nachts sitzt Hicham als Hacker im Internet-Café und fälscht Dokumente. Er will die Metropole oder gleich den Kontinent verlassen. Die vier Menschen begegnen sich im heutigen Casablanca, das, von ihren Bewohnerinnen und Bewohnern mal zärtlich, mal kühl Kaza genannt, zum Ausgangspunkt dramatischer Verstrickungen wird.

Mittwoch, 24. November, 20 Uhr
"Lola"
F/PHIL 2009; Regie: Brillante Mendoza

Manila: Die Geschichte lässt sich in wenigen Worten zusammenfassen: Zwei Großmütter, die mehr schlecht als recht am unteren Ende der Gesellschaftspyramide leben, müssen sich außergerichtlich arrangieren. Der Enkel der einen hat den Enkel der anderen getötet. Nun gilt es für die eine, die Beerdigungskosten zahlen zu können, für die andere, den dringend benötigten zusätzlichen Einkommensbringer aus der Untersuchungshaft freizubekommen.

Kunsthistorikerin Océane Gonnet wird zu allen Filmen eine Einführung geben.

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