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Bundesverdienstkreuz für Edith Bader

Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller nahm die Auszeichnung im Rathaus vor


Erstellt:
Redaktion: Hirsch, Marie

Edith Bader ist am Donnerstag, 15. Juli, das Verdienstkreuz am Bande des Bundesverdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen worden. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller hat ihr die Auszeichnung im Rahmen eines Empfangs im Düsseldorfer Rathaus überreicht.

Auszug aus der Vorschlagsbegründung:

Edith Bader hat durch ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement in der Völkerverständigung und Erinnerungskultur auszeichnungswürdige Verdienste erworben. Sie ist verwitwet und Mutter von vier Kindern. Nach ihrer Ausbildung als Erzieherin arbeitete sie unter anderem in Düsseldorf, Köln und München und war 14 Jahre lang Leiterin eines jüdischen Kindergartens in Düsseldorf. Seit 2013 lebt sie als Ruheständlerin in einem Düsseldorfer Seniorenheim.

Edith Bader ist Abkömmling einer jüdischen Familie aus der niederrheinischen Gemeinde Weeze. Als sechsjähriges Kind wurde sie mit ihrer Familie über den ehemaligen Schlachthof Düsseldorf in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Als Überlebende des Zweiten Weltkrieges ist sie inzwischen eine der letzten lebenden Zeitzeuginnen des Holocaust.

Seit mehr als 40 Jahren vermittelt Edith Bader in Vorträgen vor Kindern und Jugendlichen in Schulen, aber auch im Rahmen von Projekten wie der Düsseldorfer Initiative "Lobby für Demokratie e. V." und dem Erinnerungs- und Lernort "Alter Schlachthof" in der Hochschule Düsseldorf ihre Erinnerungen an den Holocaust. Sie schildert dabei anschaulich ihre Erlebnisse, die sie dank ihrer früheren Berufstätigkeit als Erzieherin auch kindgerecht zu vermitteln versteht. So können sich Kinder und Jugendliche gut in die erlebten Situationen hineindenken und die traurigen Veränderungen, Entbehrungen und Verluste nachvollziehen.

Dabei tritt Edith Bader stets freundlicher und geduldig als eine Mahnerin gegen das Vergessen und gegen eine Wiederholung der geschichtlichen Ereignisse auf, indem sie nicht anklagt, sondern zur Versöhnung der Menschen aufruft und sie dazu ermuntert, Gleiches nicht mit Gleichem zu vergelten, sondern gemeinsam in friedlicher Koexistenz auf eine bessere Zukunft hinzuarbeiten. Gemeinsam mit ihrer in Australien lebenden Tochter Ruth hat die Zeitzeugin im Jahre 2008 ein Buch über ihre Lebenserinnerungen geschrieben, das ihr eigenes Lebensmotto zum Titel hat: "Nicht mit zu hassen, mit zu lieben bin ich da". Ihre Botschaft der Toleranz, des Respekts und der Nächstenliebe hat Edith Bader besonders durch ihre eigene lebensbejahende Persönlichkeit und ihr glaubwürdiges Vorbild ihren Mitmenschen und vor allem den nachgeborenen Generationen in auszeichnungswürdiger Weise vorgelebt.

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