Pressedienst Einzelansicht

Jugend Veranstaltungen

Düsseldorf steht für einen Tag ganz im Zeichen der Erzieherinnen und Erzieher

Im Vorfeld des Kinder- und Jugendhilfetages werden 3.500 pädagogische Fachkräfte zu unterschiedlichsten Fortbildungsveranstaltungen erwartet


Erstellt:
Redaktion: Bergmann, Michael

Einen Tag vor Beginn des 16. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetages gibt es einen ganztägigen Aktionstag für Erzieherinnen und Erzieher. Für Montag, 27. März, haben sich rund 3.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Kindertagesstätten und Jugendeinrichtungen für verschiedene Veranstaltungen in Düsseldorf angemeldet. "Durch den Aktionstag soll die besondere Bedeutung der Kindertagesbetreuung als Ort der frühkindlichen Bildung und der familienpolitischen Bedeutung durch die Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in besonderer Weise gewürdigt werden. Gleichzeitig sollen die Erzieherinnen und Erzieher in den Einrichtungen und in der Tagespflege durch diesen Aktionstag eine besondere Wertschätzung erhalten", erläutert Jugendamtsleiter Johannes Horn. Auffällig ist, dass sich oft ganze Teams angemeldet haben, die die Veranstaltung als interne Fortbildung ansehen.

Die Landeshauptstadt Düsseldorf lädt gemeinsam mit allen Trägern (Diakonie Düsseldorf, Katholische Kirche, SKFM e.V., Der Paritätische, Jüdische Gemeinde, Kaiserswerther Diakonie, Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes) von Kinderbetreuungsangeboten zu diesem Aktionstag herzlich ein. Unter dem Motto "Wir zeigen uns" werden Themen rund um die Kindertagesbetreuung in unterschiedlichen Veranstaltungsformaten, in Form von Vorträgen und Diskussionen, angeboten. Eine Teilnehmerin schwärmte: "Hier finde ich viele praxisgerechte Anregungen, die mir die Arbeit vor Ort erleichtern. Auch das es eine Vielzahl an Veranstaltungsorten gibt, finde ich klasse."

Die Veranstaltungen im Einzelnen:

Themencluster 1
Kindertagesbetreuung aus Sicht des Kindes
Dr. rer. nat. habil. Gabriele Haug-Schnabel, Forschungsgruppe Verhaltensbiologie des Menschen, Kandern
Ort: Johanneskirche, Martin-Luther-Platz 39

Inhalt dieses Clusters ist die Bedeutung der Kindertagesbetreuung für die kindliche Entwicklung und Bildung. Hierbei soll die "kindliche Brille" aufgezogen werden, um aus Sicht des Kindes zu verstehen, wie diese Angebote wirken und nachhaltig zu späteren Entwicklung beitragen.

Themencluster 2
Kindertagesbetreuung aus Sicht der Berufsgruppe
Prof. Dr. Susanne Viernickel, Professorin für Pädagogik der frühen Kindheit, Alice Salomon Hochschule Berlin
Ort: Plenarsaal des Landtages NRW, Platz-des-Landtags 1

Wie sehen die Erzieherinnen und Erzieher ihre berufliche und gesellschaftliche Aufgabe? Welche Herausforderungen aber auch Belastungen ergeben sich aus der Tätigkeit und wie kann dieser Situation begegnet werden?

Themencluster 3
Kindertagesbetreuung aus Sicht der Eltern
Prof. Dr. Maike Rönnau-Böse, Evangelische Hochschule Freiburg
Dr. Michael Wünsche, Evangelische Hochschule Freiburg
Ort: Rathaus der Stadt Düsseldorf, Marktplatz 2

Eltern wollen Kindertageseinrichtungen aus zwei Motivationsgründen heraus: Das Lernen und Leben in der Gruppe der Gleichaltrigen soll ermöglicht und ihre Vorstellung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf verwirklicht werden. Wie gehen Eltern mit diesen beiden Motivationen um und führt dies auch manchmal zu Widersprüchen und besondere Herausforderungen?

Themencluster 4
Kindertagesbetreuung aus Sicht der Umwelt
Prof. Dr. Bernhard Kalicki, Leiter der Abteilung Kinder und Kinderbetreuung, Deutsches Jugendinstitut e.V., München
Ort: Vortragssaal des K20, Grabbeplatz 5

An die Kindertagesbetreuung haben die verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen unterschiedliche Erwartungen. Arbeitgeber, Politische Gruppen, Gewerkschaften, Verbände oder weiterführende Bildungseinrichtungen haben jeweils andere Vorstellungen. Sind diese Vorstellungen kongruent oder sind sie vielleicht widersprüchlich? Wie sind die unterschiedlichen Interessenlagen zu integrieren und welche Anforderungen entstehen daraus?

Themencluster 5
Kindertagesbetreuung und deren Herausforderung an den Beruf der Erzieherin/des Erziehers
Prof. Dr. Daniela Braun, Universität Koblenz
Prof. Dr. Irene Dittrich, Fachhochschule Düsseldorf
Ort: Friedenskirche, Florastraße 55A

Die beschriebenen Themencluster machen deutlich, dass auf dem Berufsbild der Erzieherin und des Erziehers ein hoher Erwartungsdruck lastet. Wie sieht die Zukunft des Berufsbildes aus? Was wird sich verändern müssen? Was sollte beibehalten werden? Oder führen die zukünftigen Herausforderungen zu einer Überlastung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und einer Überforderung des Systems Kindertagesbetreuung.

Medien
Medien und Medieneinsatz in der Kindertagesbetreuung
Ort: Filmmuseum Düsseldorf, Schulstraße 4

Im Rahmen der Diskussion über die Digitalisierung in der Frühpädagogik müssen solche Inhalte in didaktische, kindgerechte Konzepte umgesetzt werden. Das Filmmuseum der Landeshauptstadt bietet sich hier als kompetenter Kooperationspartner an und bietet zu dem Aktionstag unterschiedliche Veranstaltungsformate an.

Fachliteratur
In Kooperation mit der Mayerschen Buchhandlung an der Königsallee haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, an einem speziell für Sie aufgebauten Büchertisch in Fachliteratur zur Kindertagesbetreuung zu stöbern.
Ort: Mayersche Buchhandlung, Königsallee 18

Ort der Begegnung
Im Klosterhof des Maxhauses haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, sich zu treffen und bei einem Getränk sich über den Tag auszutauschen oder die Zeit zwischen den Veranstaltungen zu verbringen. Ort: Maxhaus, Schulstraße 11

Berufliche Qualifizierung
Am Beispiel von zwei Themenfeldern, Akademisierung des Berufs und die Ernährung in der Kindertagesbetreuung, soll der Qualifizierungsbedarf verdeutlicht werden. Dazu sind zwei Kooperationspartner, die Fachhochschule Düsseldorf und die Verbraucherberatung NRW, eingeladen. Neben Kurzvorträgen, stehen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beider Organisationen für persönliche Rückfragen zur Verfügung.

Die zukünftigen Herausforderungen an den Beruf der Erzieherin und des Erziehers gehen einher mit der Frage nach einer Akademisierung des Berufs. Die Fachhochschule Düsseldorf wird ihre Antwort darauf vorstellen. Die Verpflegung mit Essen der "Kleinsten" stellt viele Einrichtungen vor große Herausforderungen zwischen Ökonomie und nachhaltiger Ernährung. Die Verbraucherzentrale bietet Beratung und Informationsmaterial hierzu an.
Ort: Haus der Universität Düsseldorf, Schadowplatz 14

Zusätzlich finden am Dienstag, 28. März, und am Mittwoch, 29. März, im Rahmen des Deutschen Kinder- und Jugendhilfetages auf dem Düsseldorfer Messegelände zwei Fachveranstaltungen statt. Diese richten sich speziell an die Zielgruppe der Erzieherinnen und Erzieher.

Die Landeshauptstadt Düsseldorf ist Gastgeberin für den 16. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag vom 28. bis 30. März. Düsseldorf erhält dadurch die Gelegenheit, sich zu präsentieren und der Generation der Kinder und Jugendlichen eine Plattform zu bieten. Rund 800.000 Menschen arbeiten in Deutschland in der Kinder- und Jugendhilfe. Der Kinder- und Jugendhilfetag ist Fachkongress und gleichzeitig die größte kostenlose Fortbildungsveranstaltung für diese Fachkräfte. Aber auch Interessierte aus Politik und Wirtschaft sind eingeladen, ebenso wie die Bürgerinnen und Bürger. 40.000 bis 50.000 Besucherinnen und Besucher werden an den drei Tagen erwartet. Themen werden unter anderem Kinderarmut, Ganztagsbildung (Jugendhilfe und Schule), Inklusion aber auch neue Wege der Finanzierung, der demographische Wandel oder die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen staatlichen Stellen und Freien Trägern sein.

Veranstaltet wird der Kinder- und Jugendhilfetag alle drei Jahre von der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ). Sie ist das Forum und Netzwerk von Organisationen und Institutionen der freien und öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland, die sich auf Bundesebene zusammengeschlossen haben. Die rund 100 Mitgliedsorganisationen und -institutionen haben sich zum Ziel gesetzt, die jugendpolitische und fachpolitische Kommunikation und Kooperation auf Bundesebene aber auch im europäischen und internationalen Kontext voranzutreiben, und bilden ein fachpolitisches Netzwerk mit sechs Mitgliedergruppen: die Jugendverbände und Landesjugendringe, die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege und die Fachorganisationen der Jugendhilfe auf Bundesebene; die Obersten Jugend- und Familienbehörden der Länder; die Bundesarbeitsgemeinschaft Landesjugendämter sowie Vereinigungen und Organisationen, die auf Bundesebene in den Bereichen Personal und Qualifizierung (Aus-, Fort- und Weiterbildung) für die Jugendhilfe tätig sind.

PDF TXT