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Kultur

Heinrich-Heine-Institut

Erinnerungen an Emil Barth zum 120. Geburtstag


Erstellt:
Redaktion: Baumgarten, Malte Philipp

Der Düsseldorfer Schriftsteller Emil Barth wäre am Montag, 6. Juli, 120 Jahre alt geworden. Anlässlich seines Geburtstages erinnert das Heinrich-Heine-Institut der Landeshauptstadt Düsseldorf an einen der wichtigsten Dichter der Stadtgeschichte. Das Heine-Institut, Bilker Straße 12, bewahrt seit dem Tode Emil Barths im Jahre 1958 seinen umfangreichen Nachlass, der auch für Besucher einsehbar ist.

Emil Barth erblickte am 6. Juli 1900 das Licht der Welt im nahegelegenen Haan. Sein Vater war Buchbinder, seine Mutter entstammte einer westfälischen Bauernfamilie. Sein vier Jahre älterer Bruder Carl wurde später ein bekannter Maler. Auch Emil Barth zog es zur Kunst, zur Literatur. Doch zunächst absolvierte er nach dem Besuch der Mittelschule eine Lehre im buchgraphischen Gewerbe, um danach im Druck- und Verlagswesen tätig zu werden. Der Weg zum Schriftsteller war ihm also nicht vorgezeichnet, der Wille dazu war jedoch groß. 1922 schrieb er sich als Gasthörer an der Universität München ein, schon ab 1924 figurierte er als freier Schriftsteller.

Seine erste Veröffentlichung war "Lebensabriß des Uhrmachers Hieronymus Rauch", eine Erzählung, die zunächst 1927 in einer bayerischen Handwerkszeitung erschien (erst 1938 als Buch). Ein Jahr später folgte Barths erste eigenständige Veröffentlichung, der Lyrikband "Totenfeier". Danach folgten regelmäßig Romane, Essay-, Prosa- und Gedichtbände, etwa "Das verlorene Haus" (1936) oder der später mehrfach neu aufgelegte Roman "Das Lorbeerufer" (1943). Bis 1932 lebte Emil Barth in München, dann kehrte er nach Düsseldorf zurück. Während des NS-Regimes befand er sich in der sogenannten "inneren Emigration", konnte allerdings noch vereinzelt publizieren.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Emil Barth mit zahlreichen Ehrungen bedacht, so etwa 1948 mit dem Immermann-Preis der Stadt Düsseldorf, 1950 mit der Ehrengabe der Stadt Haan und 1953 mit dem Großen Kunstpreis für Literatur des Landes Nordrhein-Westfalen. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und war Mitglied des internationalen Autorenverbandes P.E.N. Emil Barth starb am 14. Juli 1958 und wurde auf dem Düsseldorfer Nordfriedhof begraben. Der Aachener Rimbaud Verlag brachte zwischen 1989 und 2006 eine Werkschau des Düsseldorfer Schriftstellers heraus.

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