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Kultur

Herkunft des Gemäldes "Sonnenuntergang an der Nordsee" von Heinrich Heimes geklärt


Erstellt:
Redaktion: Meissner, Valentina

Die Herkunft des Gemäldes "Sonnenuntergang an der Nordsee" des Künstlers Heinrich Heimes konnte nun vollständig aufgeklärt werden. Es gibt keinen Hinweis auf einen NS-verfolgungsbedingten Entzug. Das ist das Ergebnis der Provenienzforschung der Stadt Düsseldorf.

Das heute im Museum Kunstpalast befindliche Gemälde "Sonnenuntergang an der Nordsee" wurde 1891 von dem Künstler Heinrich Heimes (1855-1933) geschaffen. Der Künstler studierte Ende des 19. Jahrhunderts an der Düsseldorfer Kunstakademie unter anderem unter Eugen Dücker und Olof Jernberg. Zu Studienzwecken hielt er sich häufig an der Nordseeküste bei Egmond aan Zee auf, wo er die für ihn bezeichnenden maritimen Landschaften schuf.

Das Gemälde befand sich bis zum Tode des Künstlers 1933 in dessen Eigentum. Auch nach seinem Tod verblieb es im Besitz der Familie, bis es im August 1960 als Schenkung an das Städtische Kunstmuseum Düsseldorf (heute: Stiftung Museum Kunstpalast) überging. Marga von Bochmann, die Stieftochter von Heinrich Heimes, hatte es dem Museum auf testamentarischen Wunsch des Künstlers vermacht.

Grund der Provenienzrecherche war ein Auskunftsgesuch des Max Stern Art Restitution Projects, welches sich seit 2005 darum bemüht, jene Werke zu lokalisieren, die dem jüdischen Kunsthändler Max Stern NS-verfolgungsbedingt entzogen worden sind. Das Restitution Project nahm an, dass es sich bei dem im Museum Kunstpalast befindlichen Gemälde um jenes Kunstwerk handele, dass auf der Versteigerung der Bestände der Galerie Stern am 13. November 1937 als Los-Nr. 67 unter dem Titel "Abendstimmung an der Nordsee" bei Lempertz zum Aufruf kam. Die ähnlichen Titel, die fast identischen Maße, die gleiche Technik und ein Etikett auf dem Keilrahmen des Gemäldes gaben Grund zu dieser Annahme.

Durch intensive Recherchen konnte die Provenienz aufgeklärt und ausgeschlossen werden, dass ein Zusammenhang zwischen dem im Museum Kunstpalast befindlichen und jenem im Auktionskatalog erwähnten Gemälde besteht. Der Verbleib des gesuchten Gemäldes ist weiterhin unbekannt.

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