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Jugend

Jugendamt unterstützt Studie über die Folgen von Kinderschutzmaßnahmen

Betroffene können das Projekt mit ihren Erfahrungen unterstützen/ Teilnahme ist telefonisch oder per Online-Befragung möglich


Erstellt:
Redaktion: Wotschke, Annemarie

Den Kinderschutz in der Landeshauptstadt noch besser und kindgerechter zu machen, ist das Ziel einer wissenschaftlichen Studie, bei der die Ärztliche Kinderschutzambulanz am Evangelischen Krankenhaus und das Jugendamt mit Forschenden der Universität Koblenz-Landau und dem Deutschen Jugendinstitut zusammenarbeiten. Auch unmittelbar Betroffene sind aufgerufen, ihre Erfahrungen mit Beratungen und Hilfen einzubringen.

Kinderschutz geht alle an. Aber wie geht es jungen Menschen, die in ihrer Kindheit eine Kinderschutzabklärung und Schutzmaßnahmen erlebt haben? Für einen besseren Kinderschutz ist diese Frage wichtig. Deshalb beschäftigen sich die Ärztliche Kinderschutzambulanz am Evangelischen Krankenhaus und das Jugendamt der Landeshauptstadt Düsseldorf mit dieser Frage. Zusammen mit Forschenden der Universität Koblenz-Landau und des Deutschen Jugendinstituts wird dazu eine Studie erstellt. Dazu werden Erwachsene, die in ihrer Kindheit oder Jugend an der Kinderschutzambulanz am Evangelischen Krankenhaus Düsseldorf untersucht beziehungsweise betreut wurden, aufgerufen, sich an der Studie in Düsseldorf zu beteiligen.

Düsseldorf ist im Kinderschutz sehr aktiv und ein Vorreiter. Sichtbar wird dies in verschieden Modellprojekten im Lauf der Jahre zur Kinderschutzdiagnostik, den Frühen Hilfen und den Präventionsketten. Die Landeshauptstadt kann beim Kinderschutz auf eine Zusammenarbeit mit starken Partnern zurückgreifen. So gibt es seit über dreißig Jahren die Ärztliche Kinderschutzambulanz am Evangelischen Krankenhaus, die als eine der ersten Einrichtungen in NRW Kinder und Jugendliche, die körperliche, psychische oder sexuelle Gewalt erfahren mussten, untersucht und ihre Familien unterstützt und betreut.

Um die Erfahrungen der Kinderschutzambulanz und der Landeshauptstadt für den Kinderschutz in Deutschland nutzbar zu machen, untersucht derzeit das Team von Prof. Christian Schrapper an der Universität Koblenz-Landau und Dr. Heinz Kindler vom Deutschen Jugendinstitut München in ihrem Forschungsprojekt "Kinderschutzkarrieren", wie sich die Beratungen, Diagnostik sowie Hilfen bei Verdacht der Kindeswohlgefährdung in den letzten drei Jahrzehnten in Düsseldorf verändert haben.

Wichtig und deutschlandweit bislang einzigartig ist dabei, dass die Wissenschaftler auch die unmittelbar Betroffenen zu ihren Erfahrungen mit Beratungen und Hilfen befragen wollen. Daher rufen sie Erwachsene, die als Kind oder Jugendlicher an der Kinderschutzambulanz beraten oder betreut wurden, auf, ihre Erinnerungen und ihr Erleben der Hilfen zu schildern und ihren weiteren Lebensweg zu beschreiben. Diese Befragung kann nach Wunsch und Möglichkeit über ein ausführliches persönliches telefonisches Interview oder durch das Ausfüllen eines kürzeren, anonymen Online-Fragebogens erfolgen.
 
Das Jugendamt der Landeshauptstadt Düsseldorf sowie die Ärztliche Kinderschutzambulanz am Evangelischen Krankenhaus unterstützen und befürworten das Forschungsvorhaben. Die Wissenschaftler bitten Erwachsene, die in ihrer Kindheit oder Jugend an der Kinderschutzambulanz am Evangelischen Krankenhaus Düsseldorf untersucht beziehungsweise betreut wurden, um die Teilnahme an einer 30-minütigen Online-Befragung unter https://s2survey.net/KSA2019/?q=KSA oder einer Terminvereinbarung zu einem biografischen Telefoninterview bei Frau Anne-Kathrin Bohrer 0261-2871836 (Universität Koblenz-Landau).

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