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Stadtentwicklung Verkehr

Kö-Bogen-Bau auf der Zielgeraden

140 Platanen und 28 Bänke bereichern ab sofort auf einer Länge von rund 300 Metern zwischen Landskrone und Martin-Luther-Platz das Stadtbild


Erstellt:
Redaktion: Paulat, Volker

Das Bauprojekt Kö-Bogen befindet sich auf der Zielgeraden. Die Arbeiten an der Hofgartenpromenade sind abgeschlossen. Das letzte der drei Teilstücke ist jetzt zur Nutzung freigegeben worden. 140 Platanen und 28 Bänke bereichern ab sofort auf einer Länge von rund 300 Metern zwischen Landskrone und Martin-Luther-Platz das Stadtbild. Damit sind jetzt 240 von insgesamt 350 Bäumen, deren Pflanzung im Zuge des Projektes vorgesehen ist, bereits in die Erde gesetzt worden. 

"Ich freue mich, dass die Düsseldorfer nun wieder ein erneuertes Stück ihrer Stadtmitte in Besitz nehmen und so die Gestaltungsspielräume, die durch die Verlegung des Verkehrs unter die Erde an der Oberfläche entstanden sind, erleben können", betonte die Beigeordnete Cornelia Zuschke, die sich am Montag, 5. März, einen Überblick über den Stand der Arbeiten verschaffte. 

Nachdem bereits im Mai 2017 das Teilstück der neuen Allee mit Platanen und Bänken zwischen dem Libeskind-Gebäude und der Straßenbahntrasse der Öffentlichkeit übergeben werden konnte, folgten im Anschluss die Fertigstellungen des Joachim-Erwin-Platzes und der fortlaufenden Platanenallee in Richtung des U-Bahnhofes Schadowstraße (in Höhe von H&M). Ab Juli 2017 wurde dann der südliche Abschnitt zwischen U-Bahnhof Schadowstraße (in Höhe P&C) und Martin-Luther-Platz bearbeitet. Neben den Platanen, der ungebundenen Wegedecke und den bereits bekannten einzelnen Sitzbänken wurden dort auch Sitzmauern parallel zur Rheinbahntrasse hergestellt. Am nördlichsten Teil der Hofgartenpromenade, direkt an der Düssel fehlt noch ein kleines Teilstück, da dort aktuell die Bauarbeiten zur Offenlegung der Düssel und der Bau von drei Fuß- und Radwegbrücken stattfinden. Die Kosten für die gesamte Platanen-Allee betragen rund 5,5 Millionen Euro. Die Arbeiten in der Immermannstraße sind bereits vollständig abgeschlossen. Am Martin-Luther-Platz finden am neuen Pavillon derzeit noch die letzten Pflasterarbeiten statt.  

In diesem Jahr werden die Offenlegung der Düssel und der Bau der drei Fuß- und Radwegbrücken über die Düssel abgeschlossen. Diese Arbeiten schlagen mit etwa 3,3 Millionen Euro zu Buche. Nach dem Abbau der Eisbahn auf dem Corneliusplatz wird dort der Park endgültig wieder hergestellt. Vom Joachim-Erwin-Platz bis Corneliusplatz werden in diesem Jahr etwa 3.800 Quadratmeter Pflasterfläche neu gestaltet. Gleich nebenan haben die Arbeiten zur endgültigen Fertigstellung des Stadtbalkons begonnen. Sie sollen auch dieses Jahr abgeschlossen werden. Die Kosten für diese Bauarbeiten belaufen sich auf rund 2 Millionen Euro. 

Der Gustaf-Gründgens-Platz und der Abschnitt Schadowstraße bis zur Bleichstraße werden 2019 begonnen. Sie werden voraussichtlich 2020 fertig gestellt. Die Arbeiten stehen in starker Abhängigkeit zum Investorenprojekt Kö-Bogen II. 

Im nächsten Jahr erfolgen dann auch Arbeiten zur endgültigen Gestaltung westlich und nördlich des Dreischeibenhauses und der Anschluss der Hofgartenpromenade an den Übergang der Düssel. 2019 werden zudem die Hofgartenteile beidseits der Tunnelrampen fertiggestellt. 

Hintergrund: Der Kö-Bogen

Der Bau der Wehrhahn-Linie brachte den Stein ins Rollen: Durch die neue zentrale U-Bahn-Verbindung verlor der ehemalige Jan-Wellem-Platz seine Bedeutung als zentraler Verkehrsknotenpunkt. Mit der Planung auch den Autoverkehr von der früheren Hochstraße, dem sogenannten Tausendfüßler, in unterirdische Tunnel zu verlagern, ergab sich die einmalige Chance für Düsseldorf, das Herz der Stadt neu zu gestalten.

Das Planungsgebiet umfasst das nördliche Ende der Königsallee mit Corneliusplatz, den Übergang zum Hofgarten, den ehemaligen Jan-Wellem-Platz, den Schadowplatz, die Trasse des "Tausendfüßlers", den Gustaf-Gründgens-Platz sowie die Schadowstraße bis zur Bleichstraße und endet im Süden mit dem Umfeld der Johanneskirche. Die Tunnelbauten erstrecken sich in Nord-Süd-Richtung von der Berliner Allee in Höhe der Immermannstraße bis zum Theatermuseum auf der Hofgartenstraße. Der Nord-West-Tunnel zweigt davon in westlicher Richtung ab und führt auf die Elberfelder Straße.

Nachdem Ende 2016 auch das letzte Teilstück der insgesamt drei Tunnel des Kö-Bogens in Betrieb gehen konnte, wurden die Arbeiten an den zum Teil neu geschaffenen Freiflächen an der Oberfläche begonnen oder intensiviert.

Ziel war es, bisher trennende Straßenzüge aufzuheben und neben Straßen- und U-Bahn auch den Individualverkehr unter die Erde zu verlegen, um historische Verbindungen zum Hofgarten wiederherzustellen und die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu erhöhen.

Daraus ergaben sich:

  • der Anschluss der Königsallee an den Hofgarten,
  • eine neue attraktive Stadtkante zum Hofgarten (Libeskind-Gebäude am Schadowplatz),
  • eine Platanenallee nach dem Vorbild der Rheinuferpromenade vom Hofgarten bis zur Johanneskirche,
  • die Aufwertung des Umfeldes an der Johanneskirche,
  • die Neugestaltung von Schadowplatz, Gustaf-Gründgens-Platz und Martin-Luther-Platz, sowie ein neuer Platzraum mitten im Plangebiet an der Schadowstraße,
  • die Stärkung der Schadowstraße als attraktive Einkaufszone durch Aufhebung der trennenden Wirkung des Tausendfüßlers.

Der städtebauliche Wettbewerb

Die Verlagerung des Straßenverkehrs in Tunnel machte den Weg frei für eine neue Freiraumgestaltung und städtebauliche Neuordnung des Planungsgebietes. Für diese Aufgabe erfolgte 2008/2009 ein städtebaulich-freiraumplanerischer Wettbewerb. Als Sieger ging der gemeinsame Entwurf des Kölner Büros Molestina Architekten und den Planern von FSWLA Landschaftsarchitektur aus Düsseldorf aus dem Verfahren hervor.

Städtebauliche Überarbeitung südlich Gründgens-Platz

Nach dem Wegfall des Tausendfüßlers im Frühjahr 2013 haben sich neue Blickbeziehungen auf Schauspielhaus und Drei-Scheiben-Haus eröffnet. Um die Zielsetzungen aus dem bisherigen Verfahren zu überprüfen, wurde das Gebiet südlich des Gustaf-Gründgens-Platzes planerisch noch einmal zur Diskussion gestellt. Die Stadt Düsseldorf beauftragte drei Büros mit einer städtebaulichen Überprüfung der Situation. Der Rat entschied sich im April 2014 für den Entwurf von "Ingenhoven architects" als Grundlage für die weitere Bearbeitung.

Ein Video zu diesem Thema finden Sie im Laufe des Tages auf Youtube unter:
www.youtube.com/stadtduesseldorf

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