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Kultur

Landeshauptstadt geht weiter davon aus, Standort des Deutschen Fotoinstituts zu werden

Oberbürgermeister Thomas Geisel zeigt sich verwundert über ein Interview von Staatsministerin Grütters


Erstellt:
Redaktion: Herriger, Marc

Oberbürgermeister Thomas Geisel zeigt sich verwundert über ein Interview, das Staatsministerin Monika Grütters, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, am Samstag in einer großen deutschen Regionalzeitung gegeben hat.

Darin spricht sie sich unter Verweis auf ein Votum einer Expertenkommission für Essen als Standort des geplanten Deutschen Fotoinstituts aus, obwohl der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages und ein einstimmiges Votum des Landtags von Nordrhein-Westfalen Finanzmittel in Höhe von 83 Millionen Euro für ein Deutsches Fotoinstitut mit Standort Düsseldorf in Aussicht gestellt haben.

Oberbürgermeister Thomas Geisel: „Es ist schon erstaunlich, wie eine Kulturstaatsministerin meint, sich über Beschlüsse demokratischer Gremien wie des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages und des Landtags von Nordrhein-Westfalen hinwegsetzen zu können. Eine von ihr handverlesene Expertenkommission dürfte das kaum rechtfertigen, zumal wenn einzelne Mitglieder hinsichtlich der Standortfrage auch noch befangen sind. Düsseldorf jedenfalls wird am Projekt Deutsches Fotoinstitut in der Landeshauptstadt festhalten und die bewilligten Mittel bei Bund und Land abrufen.“

Zum Hintergrund: Im November 2019 hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages 41,5 Millionen Euro für das Deutsche Fotoinstitut beschlossen. In dem Beschluss wird als Standort explizit der Ehrenhof in Düsseldorf genannt. Der Haushaltsausschuss des Landtags hatte ebenfalls 41,5 Millionen Euro für dieses Projekt bewilligt.

Die Staatsministerin präsentierte das Ergebnis ihrer Expertenkommission erst nach der Entscheidung beider Parlamente. Ein Mitglied dieser Kommission war unter anderem die ehemalige stellvertretende Leiterin des Essener Folkwang-Museums, Ute Eskildsen.

Der Stadtrat befasst sich am 18. Juni mit dem Thema Deutsches Fotoinstitut. Es geht um den Standort und die Auslobung eines Architekturwettbewerbs für die neue Einrichtung.

 

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