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Gesundheit

Software-Probleme nach Update der RKI-Meldesoftware

Melde-Rückstau nach Software-Fehler soll diese Woche abgearbeitet werden

Tatsächliche 7-Tage-Inzidenz liegt laut Schätzungen bei rund 950


Erstellt:
Redaktion: Mester, Annika

Das Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Düsseldorf arbeitet weiterhin fieberhaft an der Abarbeitung der Corona-Meldungen, die durch ein Software-Problem in den letzten zehn Tagen nicht gemeldet werden konnten. Grund: Die Landeshauptstadt ist weiterhin von den Einschränkungen durch ein bundesweites Update der Meldesoftware des Robert Koch-Instituts betroffen, das am 13. Januar 2022 eingespielt wurde. Daher ist die 7-Tage-Inzidenz in Düsseldorf derzeit stark abweichend. Nach Schätzungen des Gesundheitsamtes beträgt die tatsächliche 7-Tage-Inzidenz für Düsseldorf aktuell rund 950.

In enger Abstimmung mit dem IT-Dienstleister der Stadt Düsseldorf wurden bereits drei Updates des Software-Herstellers, die die Fehler (Bugs) beheben sollten, aufgespielt. Die ersten beiden Updates, die das RKI der Stadt Düsseldorf und weiteren betroffenen Gesundheitsämtern kurzfristig zur Verfügung gestellt hat, haben zu keiner Lösung des Problems geführt. Das zuletzt vom RKI zur Verfügung gestellte und am Sonntagabend durchgeführte Update, zeigt zwar Verbesserungen, aber noch immer sind Einschränkungen vorhanden: Jegliche Operationen (z. B. Öffnen eines Befunds, Falls oder Felds) laufen nur zeitverzögert ab. Zudem stürzt das Programm nach wie vor häufig ab. Ein effizientes Arbeiten ist so nicht möglich. Es gehen allerdings keine Daten verloren. Ein weiteres Update wurde vom RKI für diese oder nächste Woche angekündigt.

Derzeit liegen etwa 16.000 Meldungen im Eingang der betroffenen Laborschnittstelle. Dies entspricht erfahrungsgemäß rund 6.500 bis 7.000 tatsächlichen Fällen, die z. T. auch noch aus der vorvergangenen Woche stammen. Die übrigen Meldungen setzen sich u.a. aus Virusvariantenbefunden und Bestätigungstests zusammen. Täglich kommen rund 2.000 dieser Meldungen hinzu. Für den Zeitraum der letzten sieben Tage beläuft sich die Schätzung der tatsächlichen Fälle auf rund 4.000, die noch nicht übermittelt werden konnten. Experten des Gesundheitsamtes schätzen die tatsächliche aktuelle 7-Tage-Inzidenz der Stadt Düsseldorf damit auf rund 950.

"Um diese Meldungen möglichst schnell zu bearbeiten, haben wir eine Priorisierung in der Fallbearbeitung im Gesundheitsamt vorgenommen", sagt Gesundheitsdezernent Christian Zaum. "Die gesetzlich nicht mehr vorgeschriebene Kontaktaufnahme der positiv getesteten Fälle wird die nächsten drei Tage temporär nur noch eingeschränkt statt finden. Zur schnellstmöglichen Auflösung des bestehenden Rückstaus werden die Mitarbeitenden des Teams, die in der Index- und Kontaktnachverolgung arbeiten, die Aufgaben des Teams unterstützen, das die Meldefälle einträgt. Die dafür notwendigen Einarbeitungen laufen derzeit. Sobald der Rückstau an Meldungen behoben ist, wird wieder eine valide 7-Tages-Inzidenz ausgewiesen und das System in den vorherigen Zustand zurückversetzt. Der Rückstau an Meldungen wird voraussichtlich im Laufe dieser Woche abgearbeitet werden."

Sobald die Meldungen wieder auf einem aktuellen Stand sind, werden die Mitarbeitenden ihre Arbeit in der Index- und Kontaktnachverfolgung und die derzeit nur eingeschränkt stattfindende Kontaktaufnahme zu positiv Getesteten wieder aufnehmen.

Hintergrund: Meldesoftware
Das Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Düsseldorf setzt in der Fallbearbeitung vollumfänglich die Software des Robert Koch-Institus ein und ist daher besonders stark von den Störungen betroffen, während andere Gesundheitsämter, die nur Teilbereiche nutzen, mit weniger Einschränkungen arbeiten können.

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