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Kultur Verwaltung

Deutsche Oper am Rhein

Sanierungsmaßnahmen in der Oper werden zur Sommerspielpause 2020 beauftragt

Arbeiten sind dringend notwendig, um den Spielbetrieb zu gewährleisten/Erneuerung der Steuerungstechnik und der Schaltschrankkühlung stehen an


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Redaktion: Meissner, Valentina

Für den Sommer 2020 sollen Sanierungsmaßnahmen zur Aufrechterhaltung des Spielbetriebs in der Deutschen Oper am Rhein beauftragt werden. Die Kosten für die Arbeiten liegen bei rund 2,65 Millionen Euro. Eine Informationsvorlage legt die Stadtverwaltung nun dem Bauausschuss (26. März) sowie dem Kulturausschuss (28. März) vor. Zudem informiert die Verwaltung die Gremien über den aktuellen Sachstand der Maßnahmen vor dem Hintergrund der Neubau-Diskussion.

Aufgrund von vermehrten Ausfällen der Steuerungstechnik Ende 2017/Anfang 2018 in der Deutschen Oper am Rhein hat der Rat in seiner Sitzung am 5. Mai 2018 einen Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss zur  Erneuerung der Steuerungstechnik für die Bühnenmaschinerie in der Sommerspielpause 2019 beschlossen. Dieser umfasste - damals geschätzte - Kosten in Höhe von 2.415.000 Euro. Grundlage war der Bedarfsbeschluss vom 19. Oktober 2017, der acht notwendige Maßnahmenpakete zur Sanierung des Operngebäudes mit einem vorläufigen Kostenrahmen von rund 18 Millionen Euro beinhaltete.

Zwei Vergabeverfahren für die Erneuerung der Steuerungstechnik blieben erfolglos. Nachdem im ersten Ausschreibungsverfahren nur zwei Angebote vorlagen, die sich dann beide als nicht verwertbar erwiesen, wurde im folgenden Ausschreibungsverfahren kein Angebot abgegeben. Insbesondere auf Theatertechnik spezialisierte Firmen haben eine hohe Auslastung mit einem Vorlauf von zurzeit mindestens 18 Monaten vor Beginn der Montage. Erschwerend kommt hinzu, dass die Sommerspielpausen natürlich auch von anderen Opern- und Konzerthäuser für die Umsetzung ähnlicher Arbeiten genutzt werden.

Austausch der Schaltschränke und Einbau einer neuen Kühlung
Parallel zum Ausschreibungsverfahren im Sommer 2018 kam es an der Oper zu mehreren schwerwiegenden Störungen. Diese führten unter anderem zur Absage einer Vorstellung. Aufgrund der Erkenntnisse aus diesen Ausfällen und dem heißen Sommer wurde der ursprünglich zu einem späteren Zeitpunkt vorgesehene Austausch der Schaltschränke mit eingebauter eigener Kühlung, neben der Erneuerung der Steuerungstechnik, in die neue Ausschreibung hinzugenommen. Im neuen Vergabeverfahren wurden drei verwertbare Angebote abgegeben. Die Angebotssumme aller drei Angebote liegt über den im Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss genannten Kosten. Das Angebot des Mindestfordernden übersteigt das Budget um rund 239.000 Euro. Die zusätzlichen Kosten resultieren hauptsächlich aus dem notwendigen Austausch der Schaltschränke und dem Einbau einer neuen Kühlung. Alle Firmen konnten eine Ausführung der Maßnahme erst für den Sommer 2020 anbieten.

Eine Möglichkeit, den Betrieb der Steuerungstechnik der Bühnenmaschinerie bis zur Umsetzung der Maßnahme im Sommer 2020 aufrecht zu erhalten, besteht darin, Ersatzteile (sofern erforderlich), die im Zuge der Sanierungsmaßnahmen anderer Häuser zur Verfügung gestellt werden können, einzusetzen.

Die Sanierungsmaßnahmen vor dem Hintergrund der Neubau-Diskussion
Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen für einen möglichen Opernneubau wurde auf Grundlage der bisher vorliegenden Erkenntnisse eine kritische Bewertung aller Maßnahmen vorgenommen. Dabei wurden drei Szenarien zugrunde gelegt: 1.) Erhalt und Sanierung des Operngebäudes; 2.) Abriss des Opernhauses und Errichtung eines Neubaus am gleichen Standort; 3.) Neubau an einem anderen Ort - Die Oper verleibt im jetzigen Gebäude bis der Neubau an anderer Stelle in Betrieb gehen kann.

Bei der Bewertung wurde insbesondere geprüft, welche Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Spielbetriebes zwingend notwendig sind. Dabei wurden neben den Hauptthemenfeldern des Bedarfsbeschlusses vom 19. Oktober 2017 auch die Maßnahmen berücksichtigt, die aus einer Gebäudeanlayse auf Basis einer Sichtprüfung stammen. Im Ergebnis ist neben der Erneuerung der Steuerungstechnik der Bühnenmaschinerie unter anderem auch die Notabstützung des Foyerdaches als dringliche Maßnahmen identifiziert worden, die in jeder Variante zeitnah umgesetzt werden muss. Der Spielbetrieb der Oper wird dadurch nicht beeinträchtigt.

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