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Kultur

Heinrich-Heine-Institut

"Schreibende Paare. Literatur und Liebe"


Erstellt:
Redaktion: Meissner, Valentina

"Schreibende Paare. Literatur und Liebe" - Das Heinrich-Heine-Institut widmet sich in seiner neuen Sonderausstellung vom 19. Februar bis 30. April Liebespaaren der Literatur: Schreibende Paare neigen eher dem Unglück und dem Scheitern zu. Denn Schreiben ist eine Beschäftigung, die sich nicht mal eben in die zweite Reihe schieben lässt. Schriftsteller müssen schreiben, immer und überall. Schreiben erfordert auch mal striktes Alleinsein und kann Riten und Marotten, Selbstsucht und Eitelkeit in besonderem Maße hervorbringen. Erschwerend kommt hinzu, dass beide Partner direkte Rivalen im Streben nach den besseren Texten und der größeren Aufmerksamkeit auf dem Buchmarkt werden können. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, wie eine solche Beziehung aussehen kann.

Die Liebesbeziehungen vieler Paare, in denen beide Partner schreiben, haben daher häufig nicht lange Bestand. George Sand und Alfred de Musset, Ingeborg Bachmann und Max Frisch, Lou Andreas-Salomé und Rainer Maria Rilke hielten es nur wenige Jahre miteinander aus. Nach einem künstlerischen Höhenflug, in dem sich beide Teile beflügeln, enden die Beziehungen oftmals auf schmerzhafte Weise. Aber es gibt auch Gegenbeispiele: das "intellektuelle Traumpaar" Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre, Claire und Iwan Goll, Bettine und Achim von Arnim blieben ein Leben lang zusammen, auch wenn das nicht immer einfach war.

Die Sonderausstellung im Heinrich-Heine-Institut besitzt einen biographischen Ansatz und beleuchtet die facettenreichen Beziehungen der oben genannten schreibenden Paare sowie die literarischen Werke, die in der gemeinsamen Zeit entstanden sind. Präsentiert werden insgesamt über 60 Exponate, die den Besuchern der Ausstellung das  (Zusammen-)Leben und Wirken der Autorinnen und Autoren anschaulich vermitteln. Zu sehen sind Briefe, Arbeitsmanuskripte und seltene Buchausgaben sowie Porträts und prägnante Zitate.

Ausgestellt werden beispielsweise ein Brief von Simone de Beauvoir an den Rowohlt Verlag, stellvertretend für die gemeinsame Arbeit mit Jean-Paul Sartre für die Zeitschrift "Les Temps Modernes" oder ein Exemplar des Gedichtbandes "Zehntausend Morgenröten" mit anrührender handschriftlicher Widmung von Claire Goll.

Eine Medienstation, spielerische Hands-on-Exponate ("Autoren-Memory") und Leseangebote runden die Ausstellung ab. Die Sonderschau basiert auf dem 2016 im "Thiele Verlag" erschienenen Band "Schreibende Paare" von Tania Schlie (ISBN 978-3-85179-303-1).

Die Vernissage findet am Sonntag, 19. Februar, 11 Uhr im Heinrich-Heine-Institut, Bilker Straße 12-14, statt. Nach einer Begrüßung durch Dr. Sabine Brenner-Wilczek, Direktorin des Heinrich-Heine-Instituts, wird es einen Einführungsvortrag von der Autorin Tania Schlie geben. Die Eröffnung wird musikalisch von Eduardo Inestal, Preisträger zahlreicher internationaler Gitarrenwettbewerbe, untermalt.

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