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Kultur

Stipendiaten aus Düsseldorfs Partnerstadt Chongqing stellen aus

Im Atelier am Eck werden vom 26. April bis zum 4. Mai Werke der chinesischen Künstler Xiao Yang und Li Yifan gezeigt


Erstellt:
Redaktion: Frisch, Michael

Im Atelier am Eck, Himmelgeister Straße 107E (Eingang Ulenbergstraße), wird vom 26. April bis zum 4. Mai eine Ausstellung im Rahmen des Künstleraustausches zwischen Düsseldorf und Chongqing gezeigt. Mit Xiao Yang und Li Yifan leben und arbeiten zum elften Mal in Folge Gäste aus der chinesischen Partnerstadt in Düsseldorf. Die ausstellenden Künstler sind Stipendiaten der Landeshauptstadt. Die Ausstellungseröffnung mit Kurator Michael Voets ist am 25. April um 19 Uhr.

Der deutschstämmige Künstler Xiao Yang (Jan Kucharzik, *1973) studierte Malerei an der Kunsthochschule Kassel. Im Rahmen eines Austauschprojektes mit dem Sichuan Fine Arts Institute gelangte er im Jahr 2000 nach Chongqing, wo er seitdem lebt und arbeitet. Xiao Yang ist Maler und Zeichner, seine Vorliebe gilt der Ölmalerei. Die Motive seiner Arbeiten bilden in der Summe eine bunte und humorvolle Schilderung des alltäglichen Lebens in Chongqing ab. Die Figuren scheinen typologisiert und sind in eine narrative Dramaturgie eingebunden, die an die Erzählmuster von Comic-Strips erinnert. Die dargestellten Konstellationen entspringen der Beobachtung einzelner, genreartiger Situationen in Chongqing. Sie vermitteln den durchaus lässigen "Way of Life", das spezielle Selbstverständnis der Bürgerinnen und Bürger wie auch die teils erstaunlichen, teils humorvollen Strategien in dieser Metropole zu (über-) leben.

Der Film- und Fotokünstler Li Yifan (*1966) studierte Theaterwissenschaft an der Central Academy of Drama in Peking. Heute lehrt er in den Kategorien Medienkunst/Installation am Sichuan Fine Arts Institute. Sein Dokumentarfilm "Before the flood", 2005, über den Drei-Schluchten-Staudamm am Jangtsekiang und die Auswirkungen auf die zwangsumgesiedelte Landbevölkerung, erhielt internationale Anerkennung und Auszeichnungen. Bis heute kann der Film in Chongqing nicht gezeigt werden. In der Ausstellung zeigt er Film- und Fotokollagen, die auf dokumentarischen Ausgangsmaterialien beruhen. Es sind filmische und fotografische Fragmente einer verunsicherten, gesellschaftlichen Befindlichkeit. Diese werden in einen ornamentalen Zusammenhang additiv, seriell komponiert. Die kritische Implikation wird gleichsam in einem farbig, teilweise kitschig wirkenden plakativen Bildzusammenhang übertragen und subtil verdeckt.

Atelier am Eck
Himmelgeister Straße 107E, Eingang Ulenbergstraße
Telefon 0211-8924193 und 0211-8924197
Öffnungszeiten: Donnerstag und Freitag, 15 bis 20 Uhr; Samstag und Sonntag, 14 bis 18 Uhr

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