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Kultur

Zwei Beschlussvorlagen zum Schumann-Haus gehen in die politischen Gremien

Entsprechende Vorlagen für Änderungsbeschlüsse werden in den kommenden Zyklus eingebracht/Förderverein Schumann-Haus unterstützt die Museumsausstattung mit weiteren 72.000 Euro


Erstellt:
Redaktion: Ilgenstein, Valentina

Das Schumann-Haus wird aufwändig denkmalgerecht saniert, erweitert und zu einem lebendigen Erinnerungsort an Clara und Robert Schumann ausgebaut. Für das Projekt werden nun zwei Vorlagen für Änderungsbeschlüsse in die politischen Gremien eingebracht: Zum einen ein dritter Änderungsbeschluss für die Instandsetzung und den Umbau zum Museum, zum anderen ein erster Änderungsbeschluss für die Errichtung, Einrichtung und Ausstattung des Museums.

Die Vorlage zur Instandsetzung und zum Museumsumbau sieht Mehrkosten von insgesamt 526.200 Euro vor. Für die energetische Sanierung im Vorderhaus konnte aus dem Klimaschutzetat bereits 200.000 Euro zu Verfügung gestellt werden, so dass sich die bereitzustellende Summe auf 326.200 Euro beläuft. Die Mehrkosten ergeben sich zum einen aus den gestiegenen Materialkosten, zum anderen aus zusätzlichen Schadstoffsanierungen und dem damit zusammenhängenden erhöhten Planungsaufwand.

Die Vorlage bezüglich der Errichtung, Einrichtung und Ausstattung des Museums umfasst Mehrkosten von 234.200 Euro. Grund hierfür sind gestiegene Bau- und Materialkosten. Die Gesamtsumme für die Ausstattung steigt damit auf 962.200 Euro. Wobei der "Förderverein Schumann-Haus Düsseldorf e.V." die Austattung mit 728.000 Euro unterstützt und die Förderung nun um 72.000 Euro auf 800.000 Euro erhöht hat.

Der Rat wird in seiner Sitzung am 23. Juni über die Vorlagen entscheiden.

Aktueller Baustand
Nachdem die Rohbauarbeiten abgeschlossen werden konnten, erfolgt derzeit der Innenausbau des in Holzrahmenbauweise erstellten rückwärtigen Anbaus. Anschließend wird dieser von Außen im Obergeschoss noch mit einer Ornamentfassade aus Metall bekleidet. Die Erdgeschoss-Fassade wird mit einer raumhohen, hinterleuchteten Verglasung mit Motivdruck (Portraits von Clara und Robert Schumann) geschlossen. Im künftigen Ausstellungsbereich werden aktuell zudem die Elektro-, Heizungs- und Kühlungs-Installationen gelegt. Auch die restauratorischen Maßnahmen laufen parallel weiter: Die Stuckateure haben in der Ausstellungsetage ihre Arbeiten abgeschlossen. Die Restauratorinnen arbeiten vor Ort und in der Werkstatt an den historischen Türen und Fenstern. In einem nächsten Schritt wird auf der Museumsfläche der neue Dielenboden verlegt. Darüber hinaus erfolgen zeitnah die Maurerarbeiten im Keller, unter anderem für die WC-Anlagen des künftigen Museums. Die Schadstoffsanierung im Keller und im Hinterhaus konnte bereits abgeschlossen werden.

Fertigstellung und Kosten für den Umbau
Die Sanierung des Schumann-Hauses hatte im Oktober 2019 begonnen. Nach derzeitiger Planung wird eine Fertigstellung für Ende 2022 avisiert. Nachdem im September 2019 ein Änderungsbeschluss für die Instandsetzung und den Umbau zum Museum über Mehrkosten von 870.000 EUR eingeholt wurde, folgte im September 2021 ein zweiter Änderungsbeschluss mit Mehrkosten von 1.058.200 Euro, der unter anderem die Erweiterung des Schumann-Hauses durch die damals freigewordnenen oberen Etagen des Gebäudes umfasste. Mit den Mehrkosten der jetzigen, dritten Änderungsbeschlussvorlage würden sich die Gesamtkosten für die Flächenerweiterung und Sanierung des Hauses (exklusive der Ausstellungseinrichtung) auf 5.654.400 Euro belaufen.

Den Gesamtkosten stehen Drittmittel von insgesamt 470.000 Euro gegenüber. Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat und Kulturpflege fördert die denkmalgerechte Sanierung des Hauses sowie Maßnahmen zur Barrierefreiheit mit einer Summe von 370.000 Euro, die mit Unterstützung des Fördervereins Schumann-Haus Düsseldorf e.V. eingeworben werden konnte. Zudem fördert die Ilselore-Luckow-Stiftung die Sanierung und den Umbau des historischen Gebäudes mit 100.000 Euro. Die Förderung der Ilselore-Luckow-Stiftung soll für die Fassade des neuen Anbaus genutzt werden.

Hintergrund: Schumann-Haus
Das Schumann-Haus wird aufwändig denkmalgerecht saniert, erweitert und zu einem lebendigen Erinnerungsort an Clara und Robert Schumann ausgebaut. Das Gebäude an der Bilker Straße 15 ist das einzige in seiner historischen Bausubstanz erhaltene Wohnhaus der Familie und hat damit einen besonderen historischen Wert. Clara Schumann war eine der bedeutendsten Pianistinnen ihrer Zeit und trug dazu bei, die heutige Landeshauptstadt als Musikstadt zu prägen. Der städtische Musikdirektor Robert Schumann schuf fast ein Drittel seines kompositorischen Gesamtwerks in Düsseldorf. Das entstehende Schumann-Haus wird Teile der umfänglichen Schumann-Sammlung der Stadt, die insgesamt rund 1.000 Objekte umfasst und zu den bedeutendsten Sammlungen weltweit zählt, öffentlich machen.

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