Verkehr Ordnung

Optimierung von Parkraummanagement und Parkraumbewirtschaftung

Stadtverwaltung stellt Sachstand im Stadtrat vor


Erstellt:
Redaktion: Paulat, Volker

Die Stadtverwaltung möchte sich der Gesamtproblematik zum Thema Parken, die sich auch in Eingaben der Bevölkerung und der einzelnen Bezirksvertretungen der Stadt  Düsseldorf widerspiegelt, annehmen. Sie hat dem Rat der Stadt am Donnerstag, 29. August, einen Sachstandsbericht zum Parkraumbewirtschaftungskonzept im öffentlichen Raum vorgelegt.

Um die Problematik gesamtstädtisch, aber auch mit Blick auf die einzelnen Bezirksvertretungen, möglichst bald anzugehen, soll dieses Konzept unter besonderer Berücksichtigung des Bewohnerparkens weiter entwickelt werden. Zudem ist geplant, nach Zustimmung der Politiker im Haupt- und Finanzausschuss, ein Konzept zum Parkraummanagement in Abstimmung mit den einzelnen Stadtbezirken erarbeiten zu lassen.

Denn der öffentliche Raum in der Landeshauptstadt Düsseldorf wird durch immer mehr verschiedene Nutzer beansprucht. Unter der Konkurrenz um die Flächen leiden die Menschen in der Stadt. Sie haben über die Bezirksvertretungen eine Neuordnung des Parkraumes zu Gunsten der Bewohner und Anlieger gefordert.

Der ruhende Verkehr braucht im öffentlichen Straßenraum viel Platz. Der Straßenraum indes ist endlich. Immer wieder wird in öffentlichen Foren und Quartiersdiskussionen ein Schwerpunkt auf gesunde Lebens- und Arbeitsbedingungen in der Stadt gelegt. Projekte zur Förderung des Umweltverbundes, zur Reduzierung der Umweltbelastung, zur Steigerung der Aufenthalts- und Lebensqualität aber auch bauliche Veränderungen werden umgesetzt. Unterschiedliche Erreichbarkeitsszenarien und Parkerfordernisse konkurrieren dabei miteinander.

"Parkraum muss besser organisiert werden. Noch wird der öffentliche Parkraum in weiten Teilen als unentgeltliches Wirtschaftsgut zum Parken in Anspruch genommen. Parkraumbewirtschaftung mit der Privilegierung der Anwohner über Anwohnerparkausweise ist dabei ein erster Baustein für eine bessere Ordnung des ruhenden Verkehrs, wobei die Interessen der Bewohner und Anlieger stärker berücksichtigt werden", erläuterte Verkehrsdezernentin Cornelia Zuschke. "Dies kann ohne weitergehende Kompensationsmaßnahmen aber nicht nachhaltig sein", führte sie aus.

In einem ersten Schritt soll nun die Parkraumbewirtschaftung erweitert werden und dabei auch das Tarifsystem für das Parken im öffentlichen Raum vereinfacht werden. Dies ist in gebietsadäquaten Teilabschnitten geplant. Parallel soll, im Zusammenhang mit den vorliegenden und zu gewinnenden Erkenntnissen und in enger Abstimmung mit den einzelnen Bezirksvertretungen, ein Parkraummanagementkonzept, erstellt werden. Darin sollen weitere mögliche Projekte zur Verbesserung der Situation ins Visier genommen werden.

1. Stufe: Konzept zur Parkraumbewirtschaftung

Wie oben beschrieben soll, mit Blick auf den hohen Parkdruck, zuerst die Situation für die Anwohner verbessert und dazu das Bewohnerparken - je nach Quartieren unterschiedlich gestaltet - ausgebaut werden. Berufspendler sollen ihre Fahrzeuge in der Folge verstärkt im privaten Raum, also in Parkhäusern oder auf Firmenparkplätzen abstellen oder aber, idealerweise, zum Umstieg auf Verkehrsmittel des Umweltverbundes, also auf den Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV), auf das Fahrrad, oder auf das Zu-Fußgehen, motiviert werden. Dazu braucht es eine bessere Struktur und weitreichende Angebote, von Park & Ride-Plätzen bis zu Verknüpfungsstationen für individuell gute Mobilität.

Es ist vorgesehen, das bestehende System der Parkraumbewirtschaftung zeitlich und räumlich auszudehnen und die bestehende Parkgebührenordnung anzupassen und zu vereinfachen. Die Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung wird nur dann erfolgreich sein, wenn die potenziell Parkenden das Gefühl haben, der Parkraum werde auch ständig überwacht. Die personelle Kapazitäten in der Verkehrsüberwachung des Ordnungsamtes müssen deshalb begleitend deutlich erweitert und punktuell Überwachungsschwerpunkte gebildet werden.

2. Stufe: Weiteres Vorgehen Parkraummanagement

Das Thema Parken ist über den 1. Schritt hinaus ein wichtiger Bestandteil bei der Regulierung des Verkehrs und der Umsetzung der angestrebten Verkehrswende hin zu umweltfreundlichen Fortbewegungsmethoden. Es ist daher über die reine Parkraumbewirtschaftung hinaus ein stadtweites Parkraummanagementkonzept erforderlich. Nach einer Analyse der Ist-Situation sind die Schwachstellen des ruhenden Verkehrs in der Stadt zu identifizieren. In einem weiteren Schritt sollen mittels Szenarien bedarsorientiert Lösungsansätze zu optimalen Wechselwirkungen zwischen Parkraumbewirtschaftung, Parkgebühren, Bewohnerparken, Neuschaffung von Parkraum - auch temporär - im nicht öffentlichen oder halböffentlichen Raum und sonstigen Kompensationsmöglichkeiten bei Wegfall von Parkplätzen im öffentlichen Raum aufgezeigt werden. Dabei sollen auch die Rückmeldungen aus der Bevölkerung im Rahmen der Bürgerbeteiligungen zum Mobilitätsplan D einfließen.

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