Verkehr

Düsseldorf hält an "Grüner Welle" fest


Erstellt:
Redaktion: Bergmann, Michael

Oberbürgermeister Thomas Geisel tritt der Behauptung entgegen, Düsseldorf habe die "Grüne Welle" abgeschafft: "Richtig ist, dass der motorisierte Individualverkehr nicht mehr ausschließlich bevorzugt wird. Alle Verkehrsteilnehmer - egal ob Autofahrer, Fahrradfahrer oder Fußgänger - sollen gleichberechtigt am Verkehrsgeschehen teilnehmen können. Dem öffentlichen Personennahverkehr wird Vorrang eingeräumt - wenn dies an den jeweiligen Knotenpunkten verträglich abgewickelt werden kann. Denn davon profitieren ungleich mehr Personen. Es geht keinesfalls darum, die Autofahrer zu schikanieren."

Grüne Wellen für den motorisierten Individualverkehr (MIV) sind grundsätzlich an allen Hauptverkehrsstraßen der Landeshauptstadt zu finden. Im Zeitalter der "Verkehrswende" spielen neben den Ansprüchen des MIV aber auch die Anforderungen anderer Verkehrsteilnehmer eine maßgebliche Rolle. Daher können Beeinträchtigungen der Grünen Welle durch die Bevorrechtigung von Fahrzeugen des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), zusätzliche Räumzeiten für Fußgänger oder zu hohe Verkehrsbelastungen insbesondere in den Hauptverkehrszeiten nicht ausgeschlossen werden.

Die Verwaltung hat ihre Vorgehensweise hinsichtlich der Steuerung von Lichtsignalanlagen unter anderem basierend auf dem Ratsbeschluss zum Düsseldorfer Nahverkehrsplan vom 18. Mai 2017 weiterentwickelt. "Die zentrale Maßgabe der Steuerungsphilosophie ist eine stadtverträgliche Abwicklung aller Verkehrsarten. Das heißt, sowohl der MIV mit seinen Anforderungen an einen flüssigen, koordinierten und leistungsfähigen Verkehrsablauf, als auch der Rad- und Fußverkehr mit der Anforderung an möglichst kurze Wartezeiten und eine große Barrierefreiheit und schließlich der ÖPNV mit der Forderung nach einem zuverlässigen Betriebsablauf ohne Reisezeitverluste sollen von der Steuerung gleichermaßen berücksichtigt werden", sagt Verkehrsdezernentin Cornelia Zuschke und berichtet, dass "dies in vielen Ausschusssitzungen Straßen- und Kreuzungs-bezogen immer wieder aufgerufen und diskutiert wurde", sodass es hier eine große Transparenz gäbe.

Grundlegend dafür ist zunächst eine zuverlässige Prognose des Eintreffzeitpunkts der Bahnen und Busse am Knotenpunkt. Darauf aufbauend wählt die Steuerung anhand der übrigen genannten Randbedingungen die günstigste Phasenfolge aus. Als günstig wird die Phasenfolge dann betrachtet, wenn Bahn oder Bus möglichst ohne Verlustzeit den Knotenpunkt passieren kann, die Wartezeiten des Fuß- und Radverkehrs in einem für diese Verkehrsarten verträglichen Rahmen bleiben und die "grüne Welle" des Kfz-Verkehrs wenig beeinträchtigt oder nach Passieren des ÖPNV-Fahrzeugs schnell wiederhergestellt wird.

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