Testphase Luegallee

Seit Anfang Juni ist die Testphase mit Tempo 30 und einem Radfahrstreifen auf den jeweils rechten Fahrspuren der Luegallee eingerichtet. Foto: Amt für Verkehrsmanagement
Seit Anfang Juni ist die Testphase mit Tempo 30 und einem Radfahrstreifen auf den jeweils rechten Fahrspuren der Luegallee eingerichtet. Foto: Amt für Verkehrsmanagement

Testphase Luegallee

Tempo 30 und Radfahrstreifen für mehr Aufenthaltsqualität und Verkehrssicherheit

In seiner Sitzung am 26. April hat der Ordnungs- und Verkehrsausschuss mit großer Mehrheit die für sechs Monate geplante Testphase auf der Luegallee beschlossen.

Mit der testweisen Einführung von Tempo 30 und der Markierung von Radverkehrsanlagen zwischen Belsenplatz und Oberkasseler Brücke soll die Aufenthaltsqualität auf der Luegallee nachhaltig verbessert und die Konflikte zwischen den Verkehrsteilnehmenden reduziert werden.

Auf Basis der Erkenntnisse aus einer umfangreichen Öffentlichkeitsbeteiligung sowie Daten aus Verkehrszählung und weiteren Untersuchungen wird die Verwaltung die Testphase auswerten und eine Empfehlung erarbeiten, die dem Ordnungs- und Verkehrsausschuss vorgestellt werden soll.

Auswertung und Beurteilung der Testphase

Positive Rückmeldungen geben die Befragten zur Testphase auf der Luegallee. Archivfoto: David Young

Auswertung und Beurteilung der Testphase

Die Testphase auf der Luegallee geht in die finale Evaluationsphase, nachdem die dritte und letzte Onlinebefragung am 30. November erfolgreich abgeschlossen wurde. Noch einmal haben engagierte Bürgerinnen und Bürger aktiv am Meinungsbildungs-prozess teilgenommen und wertvolles Feedback zur im Juni 2023 gestarteten Testphase abgegeben.

Auch mit den Gewerbetreibenden entlang der Luegallee fand ein reger Austausch statt. Die dritte und abschließende Dialogveranstaltung Ende Oktober präsentierte erste Ergebnisse der Evaluation der Lade- und Lieferzonen. Die begleitende Onlinebefragung der Gewerbetreibenden wurde ebenfalls erfolgreich bis zum 30. November durchgeführt.

Die Verwaltung wird nun die Ergebnisse aller drei Phasen der umfangreichen Öffentlichkeitsbeteiligung sorgfältig evaluieren. Eine letzte Verkehrszählung im Dezember 2023 wird dabei auch die witterungsbedingten fahrradschwachen Monate November und Dezember berücksichtigen und in den abschließenden Bericht einfließen lassen.

Der finale Evaluationsbericht wird voraussichtlich Anfang 2024 vorliegen und dem Ordnungs- und Verkehrsausschuss (OVA) mit einem Vorschlag zur weiteren Vorgehensweise präsentiert. Aus diesem Grund wird die Verwaltung die Maßnahmen, die im Rahmen der Testphase umgesetzt wurden, bis zur Beschlussfassung des OVA zur weiteren Vorgehensweise in Betrieb halten.

Die Verwaltung strebt an, dem OVA die Beschlussvorlage in seiner Sitzung im Februar 2024 vorzulegen, um gemeinsam das weitere Vorgehen auf der Luegallee festzulegen.

 

Insgesamt gaben rund 3.700 Teilnehmenden ihr Feeback ab. Grafik: Amt für Verkehrsmanagement
Insgesamt gaben rund 3.700 Teilnehmenden ihr Feeback ab. Grafik: Amt für Verkehrsmanagement

Befragung: Positive Rückmeldungen zur Testphase auf der Luegallee

Im Rahmen einer zweiten Onlinebefragung zur Testphase auf der Luegallee konnten Anwohner und Verkehrsteilnehmer bis zum 31. August bewerten, wie sie die Verkehrssicherheit und die Aufenthaltsqualität dort empfinden.

Rund 3.700 Menschen nahmen an der Befragung teil. Vor Einrichtung der Testphase fühlten sich nur 16 Prozent der Radfahrer auf der Luegallee "eher sicher" bis "sehr sicher". Mit Tempo 30 und dem markierten Radfahrstreifen sind es nun 88 Prozent der befragten Radfahrenden, die sich eher sicher bis sehr sicher fühlen. "Unsicher" bis "sehr unsicher" fühlen sich demgegenüber bei der zweiten Befragung nur noch 22 Prozent aller Befragten. Zum Vergleich: Bei der ersten Umfrage hatten noch 2.400 Befragte (65 Prozent) erklärt, dass sie sich auf der Luegallee "eher unsicher" bis "sehr unsicher" fühlen würden.

Auch die Konflikte mit dem Fußverkehr haben offensichtlich deutlich abgenommen. Vor Einrichtung der Testphase fühlten sich rund die Hälfte (53 Prozent) der Fußgänger "eher unsicher" bis "sehr unsicher", nach zwei Monaten Testphase sind es weniger als ein Viertel (22 Prozent).

Objektiv, gab es laut Polizei seit Anfang Juni auf der Luegallee im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weniger Unfälle (2023: 8, 2022: 10). Anzumerken ist aber, dass bei vielen Autofahrern offenbar das subjektive Sicherheitsempfinden durch die neue Verkehrsführung abgenommen hat. Die Stadtverwaltung hat die Hinweise der Autofahrer aufgenommen und in der laufenden Testphase erste Optimierungen vorgenommen. So wurde beispielsweise stadtauswärts ein zusätzliches Schild aufgestellt, das frühzeitig auf die Verengung der Fahrbahn auf einen Fahrstreifen hinweist. Darüber hinaus wurden die Knotenpunkte entlang der Luegallee zusätzlich mit Verkehrszeichen ausgestattet die den benutzungspflichtigen Radfahrstreifen kennzeichnen.

In Bezug auf die Aufenthaltsqualität ist das Ergebnis eindeutig. Vor der Testphase war die Luegallee eine der am stärksten lärmbelasteten Straßen in Oberkassel. Die Ergebnisse der ersten Onlinebefragung bestätigten diese Wahrnehmung, da rund 64 Prozent der Teilnehmer die Lärmbelastung als hoch bis sehr hoch empfanden. In der zweiten Umfrage gaben nur noch 19 Prozent der Teilnehmenden an, die Lärmbelastung als hoch bis sehr hoch zu empfinden.

Bilder zur Testphase auf der Luegallee

  • Vor Einrichtung der Testphase bestand für den Radverkehr die Möglichkeit untermaßige Radwege im Seitenraum zu nutzen. Das führte zu Konflikten zwischen Radfahrenden und Zufußgehenden.

  • Mit Einrichtung der Testphase wurde beidseitig ein Radfahrstreifen auf der jeweils rechten Fahrspur markiert. Die Radfahrstreifen werden sehr gut angenommen. Foto: David Young

  • Die im Vorfeld der Testphase erhobenen Verkehrszählungen zeigten, dass für den motorisierten Individualverkehr eine Fahrspur ausreichend ist und es dort, auch in den Leistungsspitzen, zu keinen Überlastungen kommen sollte. 

  • Die Leistungsfähigkeit der nun in beide Fahrtrichtungen einspurigen Luegallee ist bisher angemessen. Das Amt für Verkehrsmanagement beobachten die neue Verkehrssituation täglich. Derzeit werden noch Optimierungen an der Schaltung einiger Ampelanlagen geprüft, die in der laufenden Testphase kurzfristig realisiert werden können.

  • Insgesamt wurden 15 Lade-/ und Lieferzonen eingerichtet, die dafür Sorge tragen, dass die Anlieferung der anliegenden Gewerbe weiterhin möglich ist.

  • Für eine bessere Sichtbarkeit, und damit auch eine höhere Akzeptanz, wurden die Ladezonen im Rahmen der Testphase, neben der rechtlich vorgeschriebenen Beschilderung, erstmalig zusätzlich farblich markiert und mit einem Piktogramm versehen.

Maßnahme im Luftbild

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wenden Sie sich bitte an RADschlag. E-Mail: radschlag@duesseldorf.de