Radleitroute 1 - Nord-Süd (West) - Landeshauptstadt Düsseldorf

Nord-Süd Radleitroute 1

Nord-Süd Radleitroute 1

Lohhausen – Golzheim – Stadtmitte – Unterbilk – Hamm

Baustart: 4. Quartal 2024

Mit der mehr als 10 Kilometer langen Nord-Süd Radleitroute 1 nimmt ein wegweisendes Projekt für die Fahrradinfrastruktur in Düsseldorf Fahrt auf.

Im Dezember 2021 beauftragte der Rat der Landeshauptstadt die Verwaltung, die Umsetzung der Nord-Süd Radleitroute 1 vorzubereiten. Die Bauherrenvertretung übernimmt die Immobilien Projekt Management Düsseldorf GmbH (IPM). Die Planung erfolgt durch das Düsseldorfer Büro Spiekermann Ingenieure GmbH. Die präsentierte Beschlussvorlage (OVA/131/2023) zeigt den ambitionierten Kurs, den die Stadt einschlägt, um den Ausbau der Radinfrastruktur in Düsseldorf voranzutreiben.

Die Nord-Süd Radleitroute 1 wurde als Verteilachse geplant und ergänzt das Radhauptnetz und Bezirksnetz sinnvoll. Sie verbindet den Norden und Süden der Stadt und bietet zusätzlich die Möglichkeit, kürzere und komfortable Streckenabschnitte zu nutzen, die ebenfalls an das Bezirksnetz angebunden sind. So ist die Radverkehrsachse besonders gut zugänglich.
Durch die auf der Strecke liegende D-Route 8 wird auch der touristische Radverkehr angeschlossen. Knotenpunkte entlang der Route werden optimiert, um Wartezeiten für Radfahrende zu minimieren. Besonderer Wert wird auf getrennte Radwege oder Führungsformen mit Vorrang für den Radverkehr gelegt. Ziel ist es, breite, glatte und wetterfeste Radverkehrsanlagen zu schaffen. Maßnahmen wie der Rückbau freier Rechtsabbieger sollen Konflikte zwischen Radfahrern und Autofahrern reduzieren.

Kosten und Finanzierung

Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf 21.778.500 EUR (brutto). Für den Abschnitt entlang der Rotterdamer Straße sowie zwischen der Oberkasseler Brücke und der Rheinkniebrücke, die zur D-Route 8 gehören, erhält die Landeshauptstadt Düsseldorf rund 2,9 Millionen Euro durch die Bundesrepublik Deutschland, Zuwendungsgeber: Bundesministerium für Digitales und Verkehr im Rahmen des Förderprogrammes „Ausbau und Erweiterung des Radnetzes Deutschland“. Auch die restlichen Kosten sollen größtenteils über Fördermittel finanziert werden. Hierfür werden gerade weitere Zuwendungsprogramme ermittelt.

Die Umsetzung der Nord-Süd Radleitroute 1 erfolgt über die Immobilien Projekt Management Düsseldorf GmbH (IPM), die bereits an der Entwurfsplanung und Kostenberechnung beteiligt war.

 

Die Umsetzungsplanung

Die Umsetzungsplanung

Zur effizienteren baulichen Umsetzung der gesamten Trasse wurde die Radleitroute 1 in vier Teilabschnitte unterteilt: 

Rheinkniebrücke – Südring

Länge: 2,2 Kilometer

Baustart: Q4/2024

Der erste Bauabschnitt erstreckt sich von der Rheinkniebrücke bis zum Südring und beginnt in der Nähe des Landtages. Zukünftig wird der Radverkehr von der Rheinuferpromenade auf die Moselstraße geführt, die zur Fahrradstraße umgebaut wird. Dort gilt bereits eine maximale Geschwindigkeit von 30 km/h und Radfahrende erhalten durch eine angepasste Straßengestaltung und eine zusätzliche Beschilderung gemäß Straßenverkehrsordnung den Vorrang. Mit der neuen Führung werden Konflikte auf der von Fußgängerinnen und Fußgängern hochfrequentierten Fläche entlang des Landtages reduziert.

Ab der Kreuzung Fürstenwall führt ein drei Meter breiter Zweirichtungsradweg in Asphaltbauweise zum Stadttor, getrennt vom Gehweg durch einen genoppten, barrierefreien Markierungsstreifen. Der Knotenpunkt Ernst-Gnoß-Straße wird ausgebaut und mit einer modernen Ampelsteuerung sowie separater Radverkehrs-Signalisierung ausgestattet, die die Grünzeiten intelligent an den Verkehrsfluss anpasst.

Im weiteren Verlauf wird der Radverkehr, vorbei am Stadttor, über die vorhandene Rampe am Lahnweg, auf einen 2,50 Meter breiten Zweirichtungsradweg parallel zur Völklinger Straße weitergeführt. Die Querungen auf dem Teilabschnitt werden durch geradlinige Führungen und Grünzeitverlängerungen für den Radverkehr optimiert. Im Zuge der Bauarbeiten werden am Verkehrsknoten Gladbacher Straße eine Radwegefurt und ein separates Radverkehrssignal installiert.

Im weiteren Verlauf wird der vorhandene Radweg ausgebaut, um mehr Platz und eine deutliche Trennung des Rad- und Fußverkehr zu schaffen. Fahrradpiktogramme an den Einfahrten entlang der Route erhöhen die Sichtbarkeit und unterstützen eine sichere Führung des Radverkehrs.

Für die Querung der Fährstraße laufen die Planungen noch. Aufgrund des bereits begonnenen Baus des neuen Luisen-Gymnasiums und des geplanten Neubaus der Feuerwehrwache 24, die vom Fürstenwall an die Völklinger Straße ziehen soll, erfolgen umfangreiche Abstimmungen, um alle auch zukünftig relevanten Aspekte zu berücksichtigen und eine sichere Radverkehrsführung an diesem Knotenpunkt zu gewährleisten.

Ab der Fährstraße wird der Radweg bis zum Südring als durchgehender, drei Meter breiter Zweirichtungsradweg ausgebaut. Eine optische und taktile Trennung mit 30 Zentimeter breiten, weißen Bodenindikatoren sorgt hier für zusätzliche Sicherheit. Die zeitliche Abstimmung der Bauarbeiten erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Netzgesellschaft, die das neue Gymnasium über diesen Streckenabschnitt an das Fernwärmenetz anschließen und auf diesem Abschnitt ebenfalls Tiefbauarbeiten planen wird.

Visualisierung Moselstraße

Theodor-Heuss-Brücke – Rheinkniebrücke

Länge: 3,6 Kilometer

Baustart: in Planung

Der nördliche anschließende Abschnitt der Radleitroute verläuft von der Rheinkniebrücke zur Theodor-Heuss-Brücke. Mit dem Ausbau des Joseph-Beuys-Ufers und der Hofgartenrampe wurden bereits wichtige Schritte zur Optimierung für Radfahrende umgesetzt. Punktuelle Instandsetzungen und Markierungen werden die Sichtbarkeit der Route zusätzlich verbessern. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert die Maßnahmen auf diesem Abschnitt im Rahmen des Förderprogrammes „Ausbau und Erweiterung des Radnetzes Deutschland“.

Südlich der Theodor-Heuss-Brücke wird die Radleitroute über das Robert-Lehr-Ufer geführt, das über die neue Rad- und Fußverkehrsrampe unterhalb der Oberkasseler Brücke an den Radweg entlang der Rheinuferpromenade angeschlossen wurde. Für mehr Komfort wurde dort auch die Fahrbahndecke saniert.

Im weiteren Verlauf führt die Radleitroute entlang der bereits ausgebauten Rheinuferpromenade in Richtung Burgplatz und weiter entlang des Mannesmann-Ufers bis zur Rheinkniebrücke, das sich mit jährlich mehr als 1 Millionen registrierten Radlerinnen und Radlern als das meist frequentierteste Teilstück im Düsseldorfer Radnetz auszeichnet.

Rad- und Fußverkehrsrampe zum Robert-Lehr-Ufer

Messe-Süd bis Theodor-Heuss-Brücke

Länge: 1,6 Kilometer

Baustart: in Planung

Dieser Abschnitt verbindet die Messe Düsseldorf und die Arena über die Rotterdamer Straße mit der Hauptstrecke. Die wichtige Verkehrsverbindung wird in enger Abstimmung mit der Messe Düsseldorf und D.Live im Rahmen eines umfassenden Verkehrsgutachtens untersucht, das eine intelligente Steuerung des Gesamtverkehrs zu Messe- und Veranstaltungszeiten analysiert und die wechselnden Anforderungen an diesen Abschnitt berücksichtigt. Auch dieser Abschnitt wird im Rahmen des Förderprogrammes „Ausbau und Erweiterung des Radnetzes Deutschland“ durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.

Die im Rahmen des Förderprojektes Multi-Mo-Dus geplanten Optimierungen der Radverkehrsanlagen entlang der Cecilienallee, die am bereits ausgebauten Joseph-Beuys-Ufer anschließen, sind ebenfalls von diesen Planungen betroffen und können daher erst anschließend konkret angegangen werden. Das Teilstück zwischen Theodor-Heuss-Brücke und Joseph-Beuys-Ufer ergänzt die Radleitroute auf diesem hochfrequentierten Abschnitt entlang des Rheins.

Visualisierung Rotterdamer Straße/Uerdinger Straße

Lohausen – Reeser Straße

Länge: 2,9 Kilometer

Baustart: in Planung

Im Norden startet die Nord-Süd Radleitroute 1 an der Alte Flughafenstraße und verläuft über die Niederrheinstraße in Richtung Freiligrathplatz. Entlang der Niederrheinstraße werden die beidseitig verlaufenden getrennten Geh- und Radwege auf 2 bis 2,30 m verbreitert. Die Querung Stockumer Höfe wird durch geradlinige Führungen mit separaten Radverkehrssignalen optimiert, um die Radfahrenden schnell, direkt und sicher über den Knoten zu führen. Besonders der Verkehrsknotenpunkt am Freiligrathplatz wird umfassend umgestaltet, um den Bedürfnissen der Radfahrerinnen und Radfahrer gerecht zu werden.

Weiter geht es über die Kaiserswerther Straße, die in Teilabschnitten bereits ausgebaut ist. Für eine Trennung zum parallel verlaufenden Gehweg, werden die Radwege durchgehend in Pflaster ausgebaut und auf 2,30 Meter verbreitert. Unterstützt durch den 30 cm breiten, taktilen, weißen Trennstreifen, der den Geh- und Radweg barrierefrei trennt, ist man dort sicherer und komfortabler unterwegs als zuvor. In den Knotenpunkten entlang der Strecke werden die Radfurten erneuert bzw. ergänzt.

Entlang der „Ladenmeile“ am Hain wird der Seitenraum aufwendig umgestaltet, um dort für weniger Konflikte zwischen Rad- und Fußverkehr zu sorgen.

Über die Reeser Straße wird die Radleitroute dann in Richtung Rhein auf die Rotterdamer Straße geführt. Hierfür wird diese als Fahrradstraße ausgebaut und die Anschlüsse in den Knotenpunkten werden optimiert.

Visualisierung Rotterdamer Straße/Reeser Straße

Verlauf der Nord-Süd Radleitroute 1